Kapitel 10

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"Warum bist du nicht einfach abgehauen? Du musstest doch nicht so sein wie sie.", fragte er.
"Ich wollte Rache."

Er schaute mich an.
"Du hasst mich sicherlich jetzt.", gab ich von mir. "Ich kann es verstehen, Sam. Ich hasse mich auch dafür."
"Ich hasse dich nicht. Ich bin bloß etwas enttäuscht, dass du uns nicht sofort die Wahrheit gesagt hast."
"Wie stellst du dir das vor? 'Guten Tag, mein Name ist Jessy. Ich habe bereits drei Menschen aus Rache getötet und würde gerne bei euch in der Gruppe bleiben!' Deine Mutter war schon von Anfang misstrauisch mir gegenüber. Hätte ich die Wahrheit gesagt, hätte sie mich auf der Stelle kalt gemacht.", erklärte ich. Er nickte. "Es tut mir leid. Du hast Recht. Aber... Wie lange willst du es vor meinen Eltern verschweigen?", fragte er. "So lange wie möglich. Oder wirst du es ihnen sagen?"
"Ich werde ihnen nichts sagen. Es ist deine Entscheidung ob du es ihnen sagen willst.", sagte er verständlich. "Ich danke dir Sam... Für alles.", sagte ich und umarmte ihn.
Unfassbar, dass er mich nicht hasst, für das was ich getan habe. Unfassbar, dass er mich versteht. Aber ich muss weg von hier... Sobald Olivia wieder aufgetaucht ist, werde ich von hier verschwinden.
"Gibt es noch etwas was ich wissen sollte?", fragte er.
Ich schüttelte den Kopf.

Wir beschlossen, dass wir Bryan etwas Gesellschaft leisten. Also gingen wir nach unten und saßen uns zu ihm. Er war wieder aufgewacht. Bryan, Julian und Sam ähnelte sich einfach so sehr. Man sah ihnen sofort an, dass sie Geschwister waren. Drei wunderschöne Jungs.
"Wie geht's dir?", fragte Sam und saß sich zu Bryan. "Na ja, es schmerzt ziemlich. Aber ich bin froh, dass alles noch einmal gut ausgegangen ist.", erklärte er. "Jessy, wer waren diese Typen?", fragte Bryan. "Ich weiß es nicht. Bestimmt eine Gruppe von Überlebenden, die auf Plünder-tour waren.", sagte ich. "Warum sind sie weg gelaufen, als du kamst? Kanntest du diese Menschen?"
Sam schaute mich an. "Nein ich kannte sie nicht.", sagte ich.
"Hm.", gaben beide wie aus einem Mund von sich.

Am Abend kamen John, Elena, Joe und Julian Gott sei Dank unversehrt zurück, doch von Olivia blieb keine Spur. "Wo könnte sie bloß hin sein?", fragte Joe. "Es ist alles meine Schuld", sagte John. "Ich muss weiter nach ihr suchen!"
"John, bitte bleiben Sie hier. Sie sind müde, sie brauche etwas Ruhe. Ich gehe nach draußen und suche sie. Schließlich, bin ich die, die alles vergeigt hat.", erklärte ich. "Ich lasse dich nicht alleine raus gehen!", sagte John entsetzt. "Sie wird auch nicht alleine gehen", mischte sich Sam ein.

The Days of The Living Dead (***PAUSIERT***)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt