Kapitel 2 - Briarcliff

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Hey Leute, es tut mir Leid, dass so lange kein neues Kapitel gekommen ist, ich war total im Prüfungsstress, aber ich versuche wieder regelmäßiger upzudaten. Deshalb gibt es auch hier ein neues Kapitel. 

Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen und würde mich über einen Kommentar oder über ein Vote freuen. Ganz liebe Grüße,

eure Nana xxx


Als sich meine Augen endlich an das unerträglich helle Licht gewöhnt hatten, und ich wieder etwas sehen konnte, sah ich ein großes dunkles Gebäude. Briarcliff. Davor standen hunderte von Menschen. Okay, so viele waren es dann doch wieder nicht, aber ich konnte schon einige ausmachen. Die meisten davon waren Angestellte, Reporter oder Fotografen. Überall wohin ich sah, blitzte es und meine Augen taten mir schon nach kurzer Zeit weh. Die Polizisten, die mich hielten zerrten mich die Treppen hinauf, vorbei an den gaffenden, neugierigen und meist ängstlichen Blicken. Dabei habe ich doch gar nichts getan. Wieso glaubte mir denn keiner, wieso glaubte jeder, dass ich dieser Mörder war? Dass ich Bloody Face bin?

Als sich die schweren Türen hinter uns schlossen, wurde es dunkel und um einiges ruhiger. Meine Augen mussten sich erst an das dunkle Licht gewöhnen, bevor ich irgendetwas ausmachen konnte. Ich erkannte unendlich viele Treppen, die sich in die oberen Geschoße schlangen und viele Räume, die von den Treppen weggingen.

Ich wurde in einen dieser Räume geführt und wurde nackt ausgezogen. Dann stellten sie mich in eine Art Dusche, die hauptsächlich aus Stahl bestand und spritzten mich Desinfektionsmittel und einem weißen Pulver ab. Danach zogen sie mir eine Art Krankenhauskittel an und schnallten mich am Bett fest und injizierten mir eine Beruhigungsspritze, da ich mich dagegen wehrte. Ist ja auch klar, ich meine, wer will schon gegen seinen Willen an ein Bett gebunden werden?

Als ich nach gefühlten Stunden wieder zu mir kam, stand eine Nonne neben meinem Bett und sah auf mich herab. Sie nannte sich Schwester Jude und sah nicht sehr freundlich aus.

„Es ist eine Qual, unsere Einweisungskur. Aber sie ist notwendig. So verhindern wir, dass Sie irgendwelche Krankheiten anschleppen und sie dann unter den anderen Patienten verbreiten. Aber Ihnen sollte das ja nichts ausmachen. Sie haben weitaus Schlimmeres getan, und dass werden Sie nie wieder gut machen können, Mr. Walker!"

Ich schüttelte meinen Kopf. „I-I-Ich bin kein Mörder. Ich habe nichts getan." Schwester Jude lachte. „Das sagen alle. Dabei haben alle ein schwarzes Geheimnis."

„Sie bleiben hier nur vorübergehend, bis geklärt wurde, ob Sie zurechnungsfähig sind oder nicht. Entweder landen Sie auf dem elektrischen Stuhl oder Sie verbringen den Rest ihres Lebens hier in Briarcliff und glauben Sie mir, das wird kein Zuckerschlecken!"

Sie stand von ihrem Stuhl auf und wollte schon gehen, als sie sich noch einmal umdrehte. „Eine Frage hätte ich noch: Hat sich ihre dunkle Haut leichter von ihrem Fleisch gelöst als von den anderen?" Wie konnte sie nur so dreist sein und so etwas fragen?

Ich lehnte mich nach vorne und spuckte ihr ins Gesicht. Ich würde doch niemals meine eigene Frau, die ich über alles liebte, umbringen. Sie wischte sich über das Gesicht und zeigte bedrohlich mit ihrem Finger auf mich. „Sie würden sich noch wünschen, dass sie das nicht getan hätten!"

Somit rauschte sie aus dem Zimmer und ließ mich alleine zurück. Ich hatte ehrlich gesagt keine Angst vor ihr und wusste auch nicht, warum sie mir drohte, bis ich ein paar Stunden später in ihr Büro gebracht wurde. Dort ließ sie mich ihre Wut und Abneigung gegenüber mir spüren, indem sie mir 20 Schläge mit einem spitzen Stock auf meinen Hintern verübte.

Danach wurde ich entlassen und sie verlangten von mir in den Aufenthaltsraum für den Tag zu gehen. Ich öffnete die schweren Türen und als erstes hörte ich eine immerwährende Melodie. Ich sah mich um, konnte aber keine normal aussehenden Menschen entdecken. Ist ja auch logisch. Wir befinden uns in einer Psychiatrie.

Auf einmal stellte sich mir eine junge Frau, mit schulterlangen, blonden teils abrasierten Haaren in den Weg. „Na sieh mal an, wen haben wir denn hier? Eine ganz schön heiße Schnitte!" Sie ging einmal um mich herum und fuhr über meine Kehrseite.

„Kaum einen Tag hier und schon ein ungezogener Junge, was? Aber keine Sorge ich kann deine Schmerzen heilen!" „Ich bekomm schon eine Salbe für die Wunden!", wies ich sie ab. „Ich kann sie dich aber schneller vergessen lassen. Wie wärs mit der Missionarsstellung oder soll ich dir gleich einen blasen? Ich schlucke auch.", zwinkerte sie mir zu.

Ich schüttelte den Kopf und schubste sie weg. Und ging weiter, da sah ich auf einem Tisch ein junges Mädchen sitzen. Sie war vertieft in ein Buch und sah ganz normal und harmlos aus, aber das konnte man nie genau wissen. Sie hatte lange, dunkelbraune gewellte Haare und war eher schlank.

Langsam ging ich auf sie zu und als ich an ihrem Tisch stand, fragte ich: „Ist hier noch frei?"

Sie sah auf und ich sah in wunderschöne tiefblaue Augen, umrahmt von dichten, langen schwarzen Wimpern. Sie sah wunderschön aus und es sah nicht so aus, als ob sie eine Patientin wäre. Sie war ungeschminkt, doch sie hatte keine Schatten unter ihren Augen oder eingefallene Wangen. Sie war etwas blass, aber das konnte vielleicht auch daran liegen, dass sie nie hinaus ging oder weil sie schon zu lang in diesem düsteren Gebäude hockte. Sie war jung, etwa 17 oder 18, vielleicht auch etwas älter und sie sah nur in diesem Licht jung aus.

Das Mädchen schlug ihr Buch zu, setzte sich aufrecht hin und lächelte freundlich. „Natürlich, du kannst dich gerne zu mir setzen!" Sie nickte aufmunternd. Ich lächelte etwas verunsichert und nahm dann auf dem Stuhl, gegenüber der Bank auf der sie saß, Platz.

„Ist es hier immer so?", wollte ich wissen. „Ja, Schwester Jude möchte, dass alle Patienten sich für eine gewisse Zeit im Aufenthaltsraum aufhalten." „Aber dieses Lied, wieso spielt es die ganze Zeit? Kann man es nicht abschalten?" „Jude findet, es irgendwie beruhigend. Aber du darfst es auf keinen Fall abdrehen. Alle in diesem Raum würden dich verraten und bekommen dafür etwas Süßes und du weitere Schläge. Ich finde, es macht eher verrückt, deshalb kann ich auch nicht lange hier drin bleiben."

„Wieso darfst du hier raus und woher weißt du, dass ich Schläge bekommen habe?", fragte ich verwirrt. Ich hatte schließlich mit keinem geredet, außer mit dieser Verrückten und die sah es auch nur durch mein Hemd, dass hinten nur von Schnüren zusammengehalten wird.

„Ich bin keine Patientin. Schwester Jude ist meine Tante zweiten Grades und sie einzige Verwandte, die ich noch habe. Meine Eltern sind vor ein paar Jahren bei einem Autounfall, genauso wie mein Bruder, umgekommen. Jude hat mich bei sich aufgenommen und da sie jetzt hier die Leiterin ist, musste ich mitkommen. Ich war damals noch nicht volljährig."

Sie wirkte etwas abwesend, während sie erzählte. Es sah so aus, als würde sie alles in Gedanken nochmal erleben. „Das tut mir Leid!" „Das muss es nicht. Ich brauche kein Mitleid!" Das Mädchen lächelte vorsichtig. „Und von deinen Schlägen weiß ich, weil ich den Grund kenne aus dem du hier bist!"

„Du weißt wer ich bin und hast keine Angst vor mir?" Ich war etwas erstaunt. „Ja natürlich weiß ich wer du bist. Und ich habe keine Angst, weil ich sonst vor allen Angst haben müsste. Es gibt ähnliche Leute, die jemanden umgebracht haben und ich verbringe auch sehr viel Zeit mit ihnen, weil ich laut Schwester Mary Eunice einen beruhigenden Einfluss auf sie habe. Und ich habe auch keine Angst vor dir, weil ich weiß, dass du nicht „Bloody Face" bist. Du wirkst auf mich nicht wie ein Mörder und ich glaube nicht, dass du es schaffst deine eigene Frau zu ermorden, Kit Walker!"

Mit diesen Worten stand sie auf, nahm ihr Buch und wandte sich zum Gehen. „Warte, wie heißt du überhaupt?" „Scarlett." Sie drehte sich um und ging, doch bevor sie durch die Tür ging, sah sie noch einmal zurück und lächelte, bis sie endgültig verschwand.



Stop crying your heart out (Evan Peters)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt