Der Neue

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Als ich aufwache bin ich ein bisschen aufgeregt, heute ist mein erster Tag an der neuen Schule. Mal schauen ob da die Leute netter sind, als an meiner alten Schule. Ich gehen ins Bad und sehe im Spiegel, einen dürren Jungen mit schwarzen, fettigen Haaren und vernarbten Armen. Jeden Tag bin ich stolz auf meine Depressionen, weil sie das einzige sind was mich nie verlassen würde. Nach dem Duschen gehe ich in mein Zimmer und hole mir frische Kleidung, eine schwarze Skinnyjeans mit Löchern und einen schwarzen Hoodie. Ich weis, dass wir Frühling haben aber ich will nicht, dass die Leute aus meiner Klasse gleich am Anfang denken, ich wäre der Verrückte mit Selbstmord Gedanken, das stimmt zwar, aber das muss keiner wissen. Ich ziehe mich um und gehe nach unten, dort sitzt meine Mutter am Tisch und liest Zeitung. ,,Viel Spaß in der Schule." sagte sie nur gelangweilt, meine Eltern interessieren sich so viel für mich. Meinen Vater sehe ich nur ein paar mal in der Woche und meiner Mutter bin ich Scheiß egal. Mal sehen was der Tag so bringt. Ich schnappe mir mein Longboard und fahre los. In der Schule gehe zum Sekretariat und frage in welche Klasse ich komme die Dame sagt freundlich ,,Klasse 10b, Raum 107. Viel Spaß." Ich frage mich was alle mit ihrem ,Viel Spaß' meinen, in der Schule hat man normalerweise keinen Spaß. So in Gedanken bin ich fast an meiner Klasse vorbei gelaufen. Ich klopfe und öffne die Tür, der Lehre sagt ,,Das ist euer neuer Mitschüler, aber stell dich am besten selbst vor." Alle sehen mich gespannt an und ich beginne zu reden ,,Hi, ich bin Damian Harms, ich bin 16 Jahre alt und mehr Interessantes gibt es über mich nicht zu wissen." Alle sahen mich perplex an weil ich eine sehr tiefe Stimme habe, der Lehrer übernimmt wieder das Wort und sagt ich soll mich in die letzte Reihe setzen. Nach dem Platznehmen flüstere ich so leise, dass es niemand hört ,,Zum Glück allein, dann merkt keiner das ich schwul bin." Ich verfolge gelanweilt den Unterricht, fünf Minuten vor der Pause sagt der Lehrer, dass er heute ein bisschen früher aufhört, aber wir noch sitzen bleiben sollen bis es gongt. Jetzt sitze ich in einem Raum voll mit Leuten die ich nicht kenne, welche mich aber ununterbrochen anstarren. Ab und zu höre ich ein ,,Er ist mysteriös." oder ,,Er ist seltsam.". Doch dann schweifen meine Gedanken ab, ich erinnere mich warum ich die Schule gewechselt habe, ich wurde gemobbt und verprügelt weil ich schwul bin. Deshalb habe ich mich auch geritzt und stark abgenommen. Das Leuten der Pausenglocke holt mich in die Gegenwart zurück und das Klassenzimmer lehrt sich. Der Rest des Tages verläuft genauso. Ich fahre nach Hause und dort bin ich wie immer allein, ich mache mir eine Tiefkühlpizza und zocke ein bisschen, als ich auf die Uhr gucke ist es schon 22 Uhr, ich ziehe mich bis auf die Boxer aus und lege mich schlafen.

Niemand versteht michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt