Ein insgeheimes Geständnis

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Während der Autofahrt sprachen wir kaum, da ich durch das Fenster die Landschaften betrachtete, und er sich auf das Fahren konzentrierte.
Doch als ich einmal zu ihm schaute, bemerkte ich, dass er mich wohl schon etwas länger von der Seite anschaute.
Verlegen senkte ich meinen Kopf, als sich unsere Blicke trafen.
Seine grünen Augen erinnerten mich an eine wünderschöne Sommerwiese, die ich hätte stundenlang anschauen können.
Aber wieso fing ich an, so für ihn zu schwärmen?
Ich erschrack, als ich bemerkte, wie Ben vor einem grossen, schmalen aber langen grauen Gebäude hielt.
Das musste bestimmt die Kaserne sein,  von der er geredet hatte.
Doch wie sollte ich seinen Freunden dort begegenen?
Etwas nervös stieg ich aus, als mir Ben charmant und höflich die Tür aufhielt.
Als wir fast den Eingang erreicht hatten, nachdem wir eine Weile den Kieselweg runtergelaufen waren, informierte mich Ben.

" Ich wohne mit einigen Leuten zusammen, du brauchst aber keine Angst zu haben oder nervös zu sein.
Das sind wirklich alles sehr nette und loyale Menschen!"

" Etwas aufgeregt bin ich"
Gab ich wahrheitsgemäß von mir.

"Aber du bist ja auch da, also kann mir ja nichts schlimmes passieren."

Sagte ich mit einem vertrauten Lächeln auf dem Gesicht.

" Natürlich passe ich auf dich auf. Ich würde für dich alles tun."

Mein Puls stieg und ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch stellte sich ein, als ich den letzten Satz wahrnahm.
'Er würde alles für mich tun'.
Ein einziger Satz, der mich total aus meinem Konzept brachte und mir den Kopf verdrehte.
Ich hatte Ben sehr gerne, aber war das EIN Zeichen, dass ich doch mehr empfand?
Mit diesem Gedanken betraten wir die Kaserne und Ben führte mich in einen Gang mit vielen Türen, die zu Zimmern gelangten.
Eine Tür mit der Nummer 102 öffnete sich, nachdem Ben einige Male geklopft hatte.
Ein junger Erwachsener mit braunen, kurzen Haaren und einer muskulösen Figur öffnete uns.

" Guten Tag Ben, schön dass man sich auch nach 100 Jahren wieder sieht.
Und ich sehe, du hast Besuch mitgebracht?
Ist das die Frau, von welcher du schon die ganze Zeit schwärmst?"

Ben unterbrach seine Rede, mit einem leichten Tritt in das Schienbein des Herrn, was diesen aber dazu brachte loszulachen.

"Ach komm Ben, wir wissen doch alle, dass sich da jemand stark verguckt hat."

Erwiderte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht, worauf er einen grimmigen Blick von Ben kassierte.

Ben hatte sich also in mich verguckt?
Seine Reaktion wies doch darauf hin, dass er auch etwas für mich empfand!
Ich lächelte an diesen Gedanken und wieder machte sich dieses warme Gefühl in meinem Bauch breit.

Liebe niemals deinen FeindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt