Das Liebesgeständnis

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Nach dieser kleinen Streiterei betraten wir endlich das Zimmer, welches nach Holz roch und etwas dunkel war.
Vier Betten waren im Zimmer aufgestellt, jeweils zwei Hochbetten die in einem Abstand von 3 Metern an die Wand gestellt worden waren.
Ich schaute mich um, und bemerkte erst jetzt, dass jemand auf einem der Hochbetten lag.
Ben unterbrach meine kleine Rauminspektur:

" So, es tut mir Leid wegen vorhin...das war Herr Leonard und den Mann den du wahrscheinlich schon auf dem Hochbetten hast liegen sehen, ist Herr Meyer."

Mit diesen Worten ging er zum Hochbett und klopfte Herr Meyer auf den Rücken und bat ihn aufzustehen.
Er nahm seinen Kopf von der Zeitung und nahm die Leiter, um nach unten zu kommen.
Als er mich anschaute, bemerkte ich seine braunen Augen und die kurzen blonden Haare, die er sich anscheinend regelmäßig abrasierte.

" Schön sie endlich kennen zu lernen Frau Heinrich.
Ich habe schon einiges von Ihnen gehört!
Wenn sie wollen, dürfen Sie mich aber auch duzen."

Ich wurde neugierig.
Wieso wussten alle wer ich war?
Hatte Ben wirklich so viel in kurzer Zeit erzählt?

" Sie dürfen mich natürlich auch duzen. Was mich aber wundert; Woher weisst du denn von mir....ähm..? "

"Stefan."

Half mir Ben mit dem Namen des Mannes.

" Naja, Ben....hat oft von dir "berichtet". Freut mich aber, dass ihr euch schon näher gekommen seid."

Näher gekommen?
Was sollte das jetzt heissen?
Wir waren doch beide kein Paar!
Und Ben hatte womöglich alle über mich informiert,  was mich verlegen, jedoch auch beängstigte.

" Naja, euch noch viel Spass! Ich muss jetzt leider auch schon los zum Training! Hoffentlich sehen wir uns wieder!"

"Ich hoffe es natürlich auch.  Dir viel Glück! "

Nachdem sich auch Ben von ihm verabschiedet hatte, setzten wir uns auf sein Bett und wussten beide nicht, worüber wir reden sollten.
Eine unangenehme Stille machte sich in dem Raum breit, bis ich beschloss ihn zu fragen was Stefan mit den vorherigen Worten gemeint hatte.
Ich packte meinen ganzen Mut zusammen und fragte ihn;

"Ben?"

"Ja?"

"Und zwar wegen vorhin....was genau stimmte jetzt an der Aussage....du...hast dich in mich..äh...verguckt?"

Bens Miene veränderte sich in ein ernstes aber überlegendes Gesicht, welches sich mit der Antwort der Frage eine Weile beschäftigte.
Anschließend antwortete er jedoch etwas nervös;

" naja....es stimmt schon, dass ich mich in dich verguckt habe. Du bist die tollste Frau die ich jemals gesehen habe, von dem ersten Blick an, wusste ich, dass ich mich in dich verliebt hatte.
Und wenn du es jetzt weisst, denke ich..ähm...ist es vielleicht auch besser, denn ich kann keine Freundschaft mit dir führen...Ich empfinde mehr für dich.
Und wenn du nicht auch so empfindest kannst du es mir sagen...dann....belästige ich dich auch nicht mehr.
Aber ich liebe dich einfach zu sehr."

Diese Worte sprach er aufgeregt, jedoch mit einer stabilen und sanfter männlichen Stimme, die mich dahinschmelzen liess.
Diese Worte, die mir so viel bedeuteten warfen mich für einige Sekunden unerwartet aus der Bahn.
Sollte ich ihm zustimmen, ihm sagen, dass ich auch mehr für ihn empfand?
Oder sollte ich es nicht tun.
Wir kannten uns nicht lange und doch hatte er mir schon ein Liebesgeständnis gemacht.
Ich empfand auch mehr für ihn, aber es war es nicht richtig, nach so kurzer Zeit zuzustimmen?
Als Ben mich jedoch hoffnungsvoll mit seinen stechend grünen Augen ansah und auf eine für ihn gute Antwort hoffte, wusste ich was zu tun war.

" Ben, ich habe mich auch in dich verliebt."

Liebe niemals deinen FeindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt