Kapitel 6

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,,I-ich hatte Jake angerufen, aber er war immer nich sauer", murmelte Kleo und ich kratzte mich am Hinterkopf.

,,Kleo, das ist kein Problem. Was hat er nur? Wieso war er so drauf?", fragte Thomas und Kleo löste sich von Thomas.

,,Keine Ahnung. In letzter Zeit kam er immer so nach Hause, aber Mom und Dad waren da und deswegen war er immer einfach nur im Zimmer. Er hatte vielleicht ein zwei Mal im Wohnzimmer diskutiert, aber Dad hatte das schnell erledigt. Ich kann es nicht verstehen, dass er so drauf ist, nur weil er adoptiert ist."

Ich sah auf die Uhr und wollte so schnell wie möglich dieses Gespräch beenden.

,,Kommst du nun alleine klar?", fragte ich und Thomas sah mich wütend an. Dann sah er Kleo wieder verständnisvoll an. ,,Wir bleiben, wenn du willst und übernachten hier. Auf der Couch ist es nicht unbequem und dann können wir auch sicher gehen, dass dir nichts passiert."

Kleo sah mich an und schüttelte den Kopf. ,,Nein, es ist in Ordnung. Ihr könnt gehen. Alan kommt nicht mehr aus dem Zimmer, wenn er eingeschlafen ist, was sicher auch schon geschehen ist."

Ich konnte es nicht fassen, dass sie noch so lieb war, auch wenn ich so asozial zu ihr war.

Thomas nahm den Blick von Kleo nicht ab. ,,Wirklich? Wir-" Sie unterbrach ihn, auch wenn er vielleicht nicht gerne unterbrochen wird.

,,Nein, geht, wirklich."

Sie stand auf und wartete, bis wir auch nach draussen gegangen waren. Dann wank sie uns noch zu und Thomas liess seine Wut im Auto frei in Lauf.

,,Was soll das? Sie ist gerade aufgebracht und du fragst, ob wir gehen sollten? Was denkst du dir dabei?"

Ich startete den Motor und sah nach hinten.

,,Denkst du nicht, dass ihr Leben sowieso im Moment im Eimer ist? Alan kommt nicht damit klar, dass sie adoptiert ist und dann ist sie noch mit Jake zusammen. Zu viele Krisen auf einmal."

Dann fuhr ich weiter und Thomas hatte wohl genug.

,,Halt an", sagte er aus dem nichts und seine Hand war am Türgriff. ,,Nein, du gehst nicht. Lass mich doch einfach mal machen. Ich habe eine tolle Idee, die ich morgen mit Cody machen werde. Sobald Cody mit ihr zusammen ist, wird sich vielleicht auch ihr Leben ein bisschen bessern, auch wenn das mit Alan immer noch so bleibt, aber dazu habe ich mir auch schon etwas überlegt. Ich muss es mir einfach nochmal durch den Kopf gehen lassen."

Thomas nahm die Hand wieder zu sich und seufzte.

,,Ich hoffe du hast eine ziemlich gute Idee, was Cody angeht."

Ich nickte. ,,Glaub mir, das wird cool."

Thomas ging mir zu Hause aus dem Weg, aber ich hatte auch etwas zu erledigen.

Am nächsten Tag in der Schule befand ich mich alleine mit Cody und Thomas in einem Schulzimmer.

,,Also Cody, wenn du mit Kleo zusammensein möchtest, dann habe ich folgendes für dich. Du hast ja Angst, wie du mit ihr umgehen solltest und dazu habe ich eine Lösung."

Ich nahm aus meiner Tasche Kabel und ein Gerät heraus.

,,Hier, das kannst du dir ins Ohr stecken. Somit kannst du uns hören, wenn ich in dieses Walkie-Talkie rede. Wir hören aber auch, was bei dir los ist, wenn ich dieses Gerät hier", ich zeigte auf das Gerät und fuhr fort, ,,anschalte. Keine Sorge, es wird alles funktionieren und es ist hundert Prozent sicher. Ich habe mitbekommen, dass ein Kumpel von mir gegenüber wohnt und er sagte, sie haben heute Abend freie Bude, somit kann ich mich beim Balkon aufhalten. Alles verstanden?", fragte ich und Cody und Thomas waren wohl eher skeptisch.

,,Bist du sicher?" Ich seufzte und nickte.

,,Vertrau mir."

***

Am Abend setzten wir unseren Plan um.

Thomas sass auf dem Balkon und ich stand. Ich sah zu Kleos Haus und ich hatte recht.

Man hatte einen perfekten Ausblick in Kleos Zimmer.

Ob er sie wohl manchmal bespannte?

,,Ich finde es immer noch keine gute Idee. Wieso willst du es besser wissen, was Kleo will?", fragte Thomas und ich bückte mich zu ihm.

,,Weil meine zweite Freundin Kleo ähnelt, also weiss ich sehr wohl, was Mädchen wollen." Ich hätte dies wohl eher nicht erwähnt, denn er sah weg.

Dann näherte ich mich seinem Ohr. ,,Aber ich weiss auch, was du willst", flüsterte ich und Cody meldete sich.

,,Habt ihr das Gerät schon eingeschaltet?" Ich seufzte. ,,Ja, haben wir. Keine Angst. Wirke bloss nicht nervös und lass deine Mütze an."

Ich sah Cody, der nun vor Kleos Tür stand. Er klingelte.

,,Wir sollten abbrechen", meinte Cody und ich war langsam genervt. ,,Tu einfach das, was ich sage."

Kleo öffnete die Tür und von ihr aus, konnte ich schon ihr breites Lächeln sehen. Dann verschwanden sie und sprachen darüber, wie es ihr ging und ob er nicht gerade störte.

,,Wieso bist du hier?", fragte Kleo. ,,Sag, dass du an sie dachtest", sagte ich. ,,Ich habe an dich gedacht", sagte Cody und ich lächelte.

Das würde Kleo gefallen.

,,Wirklich?", sagte Kleo verunsichert und nun hatte ich sie. ,,Ja", sprach ich und Cody sprach mir nach.

Kleo setzte sich nun auf ihr Bürostuhl und Cody war zu weit von ihr weg. ,,Geh näher an sie, sie will Distanz und du machst das Gegenteil", befahl ich und Cody machte kleine Schritte nach vorne.

,,Sag, ich mag es nicht, wie Jake mit dir au umgeht", sprach ich ins Walkie-Talkie und Cody liess ganz schön lange auf sich warten, bis er das sagte, was ich verlangte.

,,Ich weiss nicht, ich mag es nicht, wie Jake mit dir umgeht. Er ist so-" Er unterbrach sich und Kleo lachte ein wenig vor sich hin. ,,Er ist so was? Wenn du gekommen bist, weil Dylan dich geschickt hat, dann kannst du verschwinden."

,,Das hat nichts mit Dylan zu tun."

,,Dylan hat damit nichts zu tun."

,,Du bist mir einfach wichtig."

,,Du bist mir einfach, wie soll ich sagen." Ich konnte von hier erkennen, dass er sich am Hinterkopf kratzte und ich seufzte. ,,Steh gefälligst richtig hin und stottere nicht rum. Schau sie an."

,,Was bin ich?", fragte Kleo. ,,Geh näher an sie ran. Ich denke, dir fällt selbst ein, was für Komplimente geben kannst."

Cody tat was, ich sagte, aber ihm fiel nichts ein. ,,Wenn ich dich sehe, will ich nur, dass es dir gut geht und nicht... dass dich Jake wie Dreck behandelt... Das macht mich sauer und du weisst... dass du so etwas nicht verdient hast."

Cody sprach alles fleissig mit und Thomas stand nun auch auf und sah hinunter. ,,Geh an sie ran und lege deine Hände auf die Armlehne."

Er bückte sich vor und sie starrten sich an.

,,Du bist wunderschön", murmelte Cody und ich grinste. Er tat etwas, was ich nicht sagte. Er beugte sich vor und ich musste das Ganze unterbrechen.

,,Nein! Küss sie nicht. Sag stattdessen, dass du nicht willst, dass sie Jake betrügt und geh dann."

Cody blieb wie versteinert stehen und näherte sich ihr noch mehr.

,,Cody! Vertrau mir! Küss sie nicht! Sie wird dir nachher aus der Hand fressen, aber werde jetzt nicht schwach. Küss sie nicht!"

Dann entfernte er sich. ,,Ich will nicht der sein, der dich ausgespannt hat", murmelte er und er kratzte sich nun am Hinterkopf.

Kleo erwiderte nichts darauf und Cody verschwand.

Dann tauchte er wieder auf, als er draussen war.

,,Ich hoffe für dich, dass es funktioniert", flüsterte Cody und ich grinste.

Das war noch nichts, was ich noch vorhatte...

Secrets (Dylmas FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt