Kapitel 7

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,,Wieso machst du dir die Mühe, Kleo und Cody zusammenzubringen?", fragte Thomas mich und ich zuckte die Schultern.

,,Ich will dich glücklich machen. Du hast Streit mit deinen Eltern und ich will nicht, dass Jake dir noch deine beste Freundin nimmt." Er verschränkte seine Arme vor der Brust.

,,Also nur durch Mitleid?", fragte er und ich nickte vorsichtig.

,,Mitleid brauche ich nicht", entgegnete er und ich seufzte. Das so etwas kam, konnte ich mir schon vorher denken.

,,Ja, ich weiss, aber Cody zu helfen, ist auch in Ordnung. Ich spiele gerne den Amor." Ich zwinkerte ihm zu und Thomas ging auf mein Verhalten nicht ein.

Wir gingen zur Schule und dann kam schon das Gerücht, auf das ich lange gewartet hatte.

,,Dylan! Jake hat Schluss gemacht", entgegnete Cody und ich lächelte. ,,Toll", sagte ich und Cody runzelte die Stirn. ,,Nur toll?", fragte er nach und ich nickte.

,,Nur toll."

Kleo war den ganzen Tag nicht zu sehen und zwei machten sich besonders sorgen.

Cody und Thomas.

Ich klopfte den beiden auf die Schulter. ,,Cody wird nun Kleo besuchen und wir werden das von gestern heute nachstellen."

Niemand sagte etwas dagegen, also stellten wir alles wie gestern auf. ,,Ihre Vorhänge sind geschlossen, also vertraue ich dir einfach, dass du das tust, was ich sage."

Ich sah Cody an und er nickte. ,,Womit soll ich den Hörer verstecken?", fragte er. Cody hatte recht. Es war Tag und eine Mütze wäre ziemlich misstrauisch.

Ich gab ihm einen Verband. ,,Hier, verdeck dein Ohr und Lüge, dass du dich geschnitten hast." Cody sah den Verband an. ,,Mit was?", fragte ich und ich zuckte die Schultern. ,,Keine Ahnung. Dein Geschwisterchen oder was weiss ich."

Thomas half Cody dabei, sich das Ohr zu verbinden.

Dann nickte ich und zeigte auf das Haus von Kleo.

,,Jetzt gibst du alles."

Er nickte und machte sich schon auf dem Weg. ,,Wir können auch drinnen bleiben, wenn wir sowieso nichts sehen, dann müssen wir nicht hier nach draussen."

Thomas nickte und wir gingen in die Wohnung. ,,Dylan, ich finde, das ehrlich gesagt nicht so eine gute Idee." Ich verdrehte die Augen und sah Thomas an. ,,Doch ist es."

Ich hörte, dass Cody zwei Mal geklingelt hatte, aber Kleo immer noch nicht rauskam. ,,Klingle nochmal und ruf ihren Namen", sprach ich ins Walkie-Talkie.

Cody machte, was ich verlangte und Kleo liess nicht lange auf sich warten. ,,Was machst du hier?", fragte sie. ,,Du willst nach ihr sehen." ,,Ich wollte wissen, wie es dir geht", sprach mir Cody nach.

Kleo seufzte und liess ihn wohl hinein, denn man hörte die Tür zuschlagen. ,,Was ist mit deinem Ohr passiert?", fragte sie und Cody brauchte wohl zu lange für eine Antwort. ,,Egal, geht mich nichts an wahrscheinlich", entgegnete Kleo seufzend und sie gingen wohl ins Zimmer.

,,Bald wird sie wegen dir seufzen", sagte ich ins Walkie-Talkie und Thomas fand das wohl ebenfalls amüsant. Er grinste, aber musste Cody verteidigen.

,,Lass den armen Jungen in Ruhe", meinte er und ass sein Sandwich auf. ,,Wieso muss ich die Arbeit erledigen, während du isst?", fragte ich und Thomas lachte. ,,Deine Idee, mein Essen."

,,Sag, dass du das von Jake mitbekommen hast und nur sehen wolltest, wie es ihr geht."

,,Ich habe das von Jake mitbekommen und du warst heute nicht in der Schule. Viele fragten sich, wo du steckst.", sagte Cody und Kleo schien wohl genervt zu sein. ,,Geht euch doch nichts an", zischte sie und ich musste mir etwas einfallen lassen.

Da ich sie nicht sehen konnte, wusste ich nicht, wie Cody stehen sollte oder wo Kleo gerade stand. Vielleicht machte sie hundert Zeichen dafür, dass Cody und sie rumknutschen könnten, aber der alte Sack reagierte nicht.

,,Hat er Schluss gemacht?", fragte Cody und Kleo sagte nichts, weswegen ich annahm, dass sie nickte.

,,Das tut mir leid", sagte Cody und ich sah Thomas an.

Das könnte funktionieren.

,,Sag mir irgendwie, wo sie gerade ist. An der Wand oder auf dem Stuhl. Irgendetwas." Ich wartete und Cody sagte endlich wieder etwas nach der peinlichen Stille.

,,Was machst du da eigentlich. Zeichnest du?", fragte er. Also war sie auf dem Bürostuhl und mit dem Rücken zu Cody gedreht. Kleo reagierte aber nicht.

Ich packte Thomas an der Schulter und setzte ihn ebenfalls auf den Stuhl. ,,Was ist denn?", fragte er und ich drehte ihn ebenfalls um. ,,Ich kann nicht arbeiten, ohne dass ich weiss, wo sie gerade ist."

Nun drückte ich wieder den Schalter und fing an zu erklären. ,,Cody, geh zu ihr und stehe leicht neben ihr, aber doch hinter ihr." Thomas blieb einfach sitzen und starrte auf die Blätter, die hier herumlagen.

,,Beuge dich ein wenig vor und lege deine Hand auf der obersten Kante des Bürostuhls."

Mir fiel erst jetzt die Stimmung zwischen mir und Thomas auf. Sie war ebenfalls total angespannt, aber ich musste mich konzentrieren und schüttelte den Kopf, um den Gedanken loszuwerden, es mit Thomas hier zu treiben.

,,Was machst du da?", fragte Kleo und Thomas sah nun auch zu mir auf, da er die Stimme hörte. ,,Nichts", antwortete Cody. ,,Nein! Entferne dich nicht. Bleib so." Cody blieb wohl erstarrt und ich sah Thomas an. ,,Mach ihr Komplimente."

,,Du schiesst echt tolle Fotos", fing Cody an und ich konnte seine Nervosität bis hier spüren. ,,Danke", sagte Kleo ein wenig belustigt. Falsches Kompliment.

,,Du bist aber im Moment...schöner, als jedes Foto auf der Wand..." Ich sah Thomas an und nun sprudelte es aus mir heraus.

,,Als ich dich das erste Mal sah... wusste ich... dass das mit uns... etwas Besonderes werden kann... aber nur... wenn jemand den ersten Schritt macht... Ich will nicht nur Vorstellungen haben... wie es wäre... dich zu berühren... durch dein Haar zu wuscheln... Info nebenbei, geh näher an sie ran. So nah dass du fast ihre Lippen berührst... und sag, oder dich zu küssen."

Cody sprach alles fleissig mit und dann sah ich Thomas an, dem ich auch näher gekommen war. Nun konnte ich seinen Atem auf meine Lippen spüren und ich küsste ihn. Das Walkie-Talkie hatte ich fest in der Hand, aber Cody meldete sich nicht mehr...

Secrets (Dylmas FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt