Kapitel 9

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Ich mache mich am Abend auf dem Weg zu Kleo.

Thomas muss nicht gleich alles wissen, dass ich einige Sachen alleine regeln möchte und Kleo geht mir ziemlich auf den Geist.

Sie soll nicht so tun, als ob die ganze Welt sich nur um sie dreht.

Ich klopfe an die Tür und ihr Bruder macht die Tür auf.

,,Was willst du? Du Schwuchtel?", fragt er und ich ignoriere seine Aussage. ,,Zu deiner Schwester", sage ich einfach und er macht mir die Tür vor meiner Nase zu.

Genervt möchte ich wieder klingeln, doch dann taucht Kleo schon hinter mir auf.

,,Dylan?", sagt sie und ich drehe mich um.

,,Kleo, ich wollte zu dir und ja... jetzt bist du da", fange ich an und sie nickt. Sie hat ihre Hände in ihre Jackentasche und einen Einkaufstüte dabei.

,,Was ist?", fragt sie und ich sehe Kleo an.

Ich will wissen, wieso Thomas ihr so egal ist.

Wieso sie Thomas einfach ignoriert.

,,Könntest du nicht einfach aus Thomas Leben verschwinden? Du machst ihm mehr Sorgen als Freude und du tretest einfach noch mehr auf seine Gefühle herum. Ich kann nicht mitansehen, wie er sich um dich sorgen macht und du dich einen Dreck um ihn scherst."

Kleo schüttelt den Kopf und lächelt leicht. Sie kann wohl nicht glauben, was ich gerade gesagt habe unf sieht das Ganze anders.

,,,Na gut. Du hast gewonnen Dylan. Alan hat gewonnen. Selbst Jake hat gewonnen. Ich gehe."

Ich bin leicht überrascht, wie sie das meint. Sie gibt mir einfach recht und lügt nicht.

,,Zur Schule gehe ich nicht mehr und ab Montag bin ich im Flieger. Pass auf Tommy auf."

Sie möchte an mir vorbeigehen, doch ich halte ihren Arm fest.

,,Was? Wieso"

Sie nimmt aus ihrer Jackentasche einen Zettel.

,,Ich gehe zu einer Volleyballgruppe. Sie wollen mich aufnehmen und ich habe sogar einen Sponsor. Zwar ist noch nichts unterschrieben, aber sie wollen mich in ihren Team. Da hat sich wohl der Sport gelohnt. Ich gehe dann zu einer speziellen Schule. Sportschule."

Ich verstehe das Ganze noch nicht. ,,Und dann gehst du?", frage ich und sie nickt.

,,Ich muss auch jetzt gehen. Bis irgendwann. Grüss deinen Freund noch von mir."

***

Als ich nach Hause ankomme, fühle ich mich so, als hätte ich bei Kleo gewonnen, doch es ist nicht so. Sie wird weg sein und Thomas wird ziemlich durcheinander sein, wenn das passiert.

Ich gehe ins Gästezimmer, wo Thomas schläft und schaue auf die Uhr.

Es ist ziemlich spät geworden, da ich noch getrödelt habe.

,,Dylan?", fragt Thomas verschlafen und ich nicke leicht. ,,Wo warst du?", fragt er und will sich nun aufrichten, doch ich ehe nur auf ihn zu und küsse ihn.

Er ist überrumpelt und erwidert erst nach einiger Zeit den Kuss. Ich steige über ihn, so dass meine Beine zwischen seiner Hüfte ist.

Daraufhin werde ich im Kuss immer wilder und Thomas löst sich. ,,Ist etwas passiert?", fragt er und ich schüttle den Kopf.

,,Ich liebe dich", murmle ich nur gegen seine Lippen und mache weiter.

Das von Kleo wird er nicht von mir erfahren.

Sie soll es ihm gefälligst selbst sagen. Ausserdem hat Thomas das mit seiner Mutter im Kopf und kann so eine Nachricht gar nicht gebrauchen.

Ich ziehe mein T-Shirt aus und er sieht mich an.

,,Dylan, ist wirklich nichts?", fragt er und ich habe die Schnauze voll.

Genervt lege ich mich neben Thomas und ihm scheint es gar nicht zu kratzen, dass er das Rumgeknutsche unterbrochen hat.

,,Nein, aber du scheinst heute keine Lust zu haben. Ich schlafe trotzdem hier."

Ich ziehe meine Hose aus und Thomas seufzt.

,,Es ist nicht so gemeint. Du wirkst selbst ein wenig-"

,,Aufgewühlt? Gute Nacht, Thomas."

Ich lege mich neben ihm, aber ich kehre ihm den Rücken zu.

Ich frage mich, ob Thomas wirklich schwul ist oder das für ihn nur eine Phase ist.

Denn für mich ist es nicht und langsam wird mir das Ganze hier zu blöd.

Erst das mit den Eltern.
Die Schule.
Dann Kleo.

Habe ich das alles auch durchgemacht?

Mag er Kleo?

Vielleicht ist er Bi und weiss es nicht.

Obwohl ich so fest an Thomas zweifle momentan, wäre ich nirgendwo lieber eingeschlafen als neben ihm.

Secrets (Dylmas FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt