7.49 Uhr.
Die Bahn rast an mir vorbei.
Perfekt!
In fünf Minuten wird Amy kommen.
Wie sehr ich sie vermisst habe.
Bei jeden Schritt schaue ich nach, ob es Amy ist.
Dann kommt Luna um die Ecke.
Zur Begrüßung umarmen wir uns kurz.
Dann laufe ich den Flur entlang, um Amy endlich zu umarmen.
Dabei lauf ich meinem Erzfeind persönlich in die Arme.
„Hey Leila! Habt ihr gestern irgendwas aufgeschrieben oder Blätter bekommen?!"
Marko.
Musste das jetzt sein?
Genervt gehe ich an ihn vorbei. Oder versuche es. Den dieser Freak meint, mir den Weg zu versperren.
„Ich hab dich was gefragt?"
„Deutsch und Geschichte!" knurre ich.
„Und was?"
Boah, hat der keine Hobbys?!
„Frag jemand anders!"
Als ich vorbei will, packt er mich am Arm.
„Kann ich das bei dir abschreiben?"
Ich versuche mich loszureißen, doch er verstärkt seinen Griff.
Böse funkel ich ihn an.
„VIELLEICHT!! JE NACHDEM, WIE LANGE DU MICH NERVST!!"
„Ey, wir sind doch Freund!"
Ich schaue ihn entsetzt an.
„Freunde!? Wir?! Nachdem, was du alles mir angetan hast?! Spinnst du?!"
Er mustert mich.
„Was ist mit dir los? Hast du deine Tage?!"
Jetzt reichts!
Bevor ich noch irgendwas Mieses sagen kann, kommt schon meine Rettung um die Ecke.
„Marko! Lass Leila einfach in Ruhe!"
Ich drehe mich um.
Amy steht vor uns und stemmt die Hände in die Hüfte.
Endlich werde ich Gott sei Dank losgelassen.
Erleichtert falle ich ihr um den Hals.
„Endlich! Ich hab gedacht, du kommst nicht!"
Sie lacht. Ja, ich kann die tapfere Leila sein.
Aber auch die kleine Leila, die ihre Mutter braucht.
Amy ist für mich wie eine Ersatzmutter.
Ach was!
Sie ist meine Mutter, beste Freundin, Kummerkasten, Psychologin, Ratgeberin und Geheimnisträgerin.
Sie ist immer für mich da.
Auch in den letzten Jahren.
Dort hab ich sie am meisten gebraucht.
Es war eine sehr schwere Zeit.
Und genau dort hat sich Ashley dazwischen gedrängt.
Und so war Luna nur noch der einzige Halt für mich.
Es war scheiße.
Ashley hat sich einfach Amy und Svenja, eine andere Freundin von mir, gekrallt und gemeint, dass die beiden ihr Eigentum seien.
Und ich hab immer mehr Hass auf sie aufgebaut.
Doch sie war nie wirklich berühmt.
Arrogant, zickig und hochempfindlich.
Das ist sie.
Du darfst nix sagen, was ihr nicht passt.
Und wenn du es trotzdem machst, kassierst du ihren Ich-bring-dich-um-Blick, der so aussieht, als ob sie ihre Augen nicht mehr aufbekommt.
Vielleicht hat sie Augenprobleme?
Doch diese Zeit ist vorbei.
Mittlerweile scheiß ich drauf.
Amy, Svenja und ich sind nicht zu trennen.
Nicht mal mit der Kettensäge.
Wir sind diejenigen, die zusammen eine geile WG aufbauen.
Und wir werden füreinander da sein.
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Todesurteil "Liebe" 《BEENDET》
Teen FictionMeine Kindheit lief schief. Teddybär? Besaß ich nicht. Stattdessen wuchs ich mit Drogen auf. Was das Problem für meine Jugend ist. "Love,Kiss, Hope?" Kenne ich nur aus Büchern. Bei mir war das anders. "Hass, Liebeskummer, Schmerzen." So kannte ich...