In der Warteschlange

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  Seufzend lasse ich mich auf mein Bett fallen. Mittlerweile ist es der 27. August.
Und nix.
Gar nix.
Kein Mucks oder ähnliches.
Ich richte mich auf.
Am Anfang der Sommerferien hab ich ihm Vorgeschlagen, uns bald zu treffen, doch er hat was anderes gemeint.
"Wie sieht es nächste Woche Mittwoch aus?" habe ich ihm geschrieben.
"Ne sorry ich schreib dir wann." hat er geantwortet. Und so bis jetzt meine Ferien gekillt.
Er hat geschrieben, dass er sich melden wird.
Ein Scheißdreck hat er gemacht.
Ein großen Scheiß.
Ich setzte mich auf, lehne mich an die Wand neben mein Betts und schließe die Augen.

Ist es so schwer, sich mal zu melden?
Ich hätte ihn gebraucht.
Ich hätte gerne mit ihm geredet, doch er ist andere Meinung.
Er hat sein Leben und dazu gehöre ich nicht.
Mittlerweile denke ich nicht mehr oft an ihn.
Es ist, als würde ich ihn vergessen.
Wie ein schlechter Witz.
Ein Nichts.
Er ist für mich ein Feigling, ein Loser, eine Null.
Nichts mehr wird er mir bedeuten, so wie ich ihm.

Ich stehe auf und beschließe, in der Küche vorbeizuschauen.
Vielleicht finde ich ja was?
Mühselig krieche ich die Treppe zum Wohnung runter.
Den Muskelkater vom Reiten spüre ich noch. Nichtmehr so krass,denn ich habe mich mittlerweile dran gewöhnt, aber trotzdem macht er sich bei manchen Bewegungen bemerkbar.
Als ich zur Küche watschel,spüre ich den Muskelkater im Hintern.
Es fühlt sich an, als ob ich eine zu enge Lederhose anhab, die verhindert, das meine Beine sich großweitig bewegen.
Ich grinse.
Wer auch zweimal am Tag, je eine Stunde aufm Pferd sitzt und das vier Tage lang und davor über ein ganzes Jahr nicht aufm Pferd saß, hat sich irgendwie selbst bestraft.
Und ich glaub wenn ich es Amy erzähle, wird sie nur darüber schmunzeln.
Ich halt.

In der Küche finde ich ein Duploriegel und nehme ihn gleich zu mir.
Dann setzt ich mich raus in den Garten und entdecke meine Mutter.
"Mama, darf ich mir ein Eis holen?"
Meine Mutter nickt.
"Kannst du mir auch eins mitbringen?
Und einen Eiskaffee machen?"
"Ja, kann ich machen!"
Seitdem ich auf der Westernranch war, verstehn wir uns gut.
Und mit meiner Schwester weniger.
Sie wird zwar erst 12, aber ist schon in der beliebte"Vorpubertät" und das ist bei ihr kein Spaß.
Sie verhält sich wie eine 15- jährige Zicke, die keinen Finger krumm macht.
Das Gegenteil von mir.
Ich war in ihren Alter ein Lämmchen.
Ich hab nie wirklich Stress gehabt mit meiner Mutter.
Und sie macht richtig Stress...und verhält sich wie die Prinzessin von der Erbse.
Schlimm.

Nachdem ich mein Eis gegessen hab, geh ich wieder hoch ins Zimmer und hol den Riegel hervor.
Ich brauche ab und zu meine Nervennahrung.
Aber jetzt brauche ich viel Süßes, denn das wurde auf der Westernranch überbewertet.
Dann schlepp ich mich auf mein Bett und hol mein Handy raus.
Ich liebe es Geschichten zu schreiben.
Angefangen hat es in der 5. Klasse.
Wir mussten ein Märchen schreiben...und klein Leila ließ ihrer Fantasie freien Lauf.
Dafür bekam sie eine gute Rückmeldung von ihrer Lehrerin.

Erst richtig aufgeblüht ist es erst in der 7. Klasse.
Damals hab ich angefangen, Tagebücher zu schreiben und hab sie Amy und Ashley zum Lesen gegeben, damit sie wussten, was bei mir abging.
Und damals haben beide gemeint, das dass keine Tagebucheinträge sind, sondern Abenteuer-Liebes-Dramas.
Und richtige Geschichten zu schreiben war dann erst in der 9. Klasse.
Und hält bis jetzt.
Mir fallen irgendwie irgendwas ein, über das ich schreiben kann, ob Fanfiction oder Reallife-Storys.
Und es macht mir Spaß.
Erschöpft lege ich mich hin und schließe die Augen.
Vielleicht finde ich noch irgendwelche Ideen für meine jetziger Geschichte.

Todesurteil "Liebe"   《BEENDET》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt