Todesurteil "Liebe" 《BEENDET》

Ashley

7 Uhr.

Der Wecker schrillt mich aus dem Schlaf.

Stöhnend hau ich ihn aus.

Montag.

Na super!

Ich krieche aus dem Bett raus, frühstücke und geh duschen.

Heute werden wir wohl oder übel unsern zweiten Teil von unser Theaterstück spielen, welches wir am Mittwoch zeigen wollen.

Mit Ashley.

Schon bei dem Gedanken bekomme ich die Krise.

Bloß die Nerven behalten!

In der Schule angekommen, werde ich von Amy und Svenja erwartet.

Verwirrt schau ich sie an.

„Gibt es irgendwas, das ihr mir erzählen wollt oder wird das einfach ein Begrüßungskomitee?"

Sie schüttel den Kopf.

„Wir wollten nur dich Empfang nehmen, bevor du den Horror neu durchmachen musst!"

Ich grinse. Was für zwei Engel.

Gequält folge ich Ashley zum Kunstraum.

Hier wollen wir unsern Sketch weiterdrehen.

Ashley stellt sich nach vorne, dass bloß jeder sie sieht.

„Also:

Ich hätte gesagt, dass wir...blah...blahblahblah...!"

Ich verdrehe die Augen.

Das fängt ja gut an.

„Leila, wir fangen einfach mal mit deiner Szene an.

Also: Du mobbst das Mädchen raus, indem du sie mit Papierkügelchen abwirfst!"

Ich werfe gleich dich ab...denke ich mir.

„Okay, dann fang mal an!"

Ich fang an, die Person vor mir abzuschmeißen.

Lustlos.

„Du muss bitte ein bisschen stärker werfen, okay?"

Ich fang an, mein falsches Lächeln aufzulegen.

„Aber doch gerne!"

Nachdem wir meine Szene fertig haben,

erhebe ich mich und steuer auf die Tür zu.

„Ihr braucht mich ja dann nicht mehr...dann kann ich ja wieder gehen!"

Und schon bin ich weg.

Endlich!

Jetzt einfach chillen!

Keine Ashley!

Dabei war ich mit ihr so dicke.

Ich hab sie in der fünften Klasse kennengelernt.

Damals war sie total cool drauf, hasste Schminke und hat Zicken missachtet.

Und jetzt?

Jetzt ist sie selber eine Bitch geworden.

Und bestimmend.

Früher hab ich alles gemacht, was sie gesagt hat.

Selbst bei Luke.

Doch das wurde mir irgendwann zu blöd und ich beschloss, auf ihre Kommandos zu scheißen.

Was manchmal dazu führt, dass ich ihr Zickenblick in den Rücken gerammt bekomme oder sie mit mir nicht mehr redet.

Aber das ist mir egal.

Vor dem Infobrett bleib ich stehen und studiere die Vertretungsliste.

Leider steht nix für unsere Klasse da.

Dann höre ich Ashleys Lachen.

Schnell mache ich mich aus den Staub.

Ein Zusammentreffen will ich vermeiden.