1-2 | Ein fairer Tausch

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So weiter geht's mit der Geschichte :)
Viel Spaß!

L.G.
EriksFangirl :P

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Es war kalt, feucht und dunkel. Mit großen Bemühungen gelang es Sarah ihre Augen zu öffnen. In der Versuchung etwas zu erkennen scheiterte sie, da es bereits Nacht war. Vorsichtig, wie schon beim ersten Mal als die Ohnmacht über sie gekommen war, richtete sie sich auf und spürte immer noch den stechenden Schmerz, welcher von ihrem Hinterkopf ausging. Schwankend auf den Beinen versuchte sie sich durch tasten ein Bild zu machen, wo sie sich genau befand. Kurz darauf fühlte sie Eisen unter ihren Händen und wusste, dass sie das gestrige Erlebnis nicht geträumt hatte. Sich bewusst, dass es nichts bringen würde, begann Sarah dennoch an den Gitterstäben zu rütteln um die Aufmerksamkeit von irgendjemandem zu erregen. Tatsächlich kam nach kurzer Zeit ein recht kleiner Kobold mit einem Speer zu ihr.
"Hey, was ist hier los? Hör auf so viel Krach zu machen!"
Hastig kam ein zweiter Kobold dazugestürmt.
"Sir, der König wünscht das Mädchen zu sehen."
"In Ordnung. Leg ihr die Fesseln an und bring sie nach oben."
"Jawohl, Sir."
Die Tür des Käfigs öffnete sich und sie merkte, wie der Kobold ihr in grober Art und Weise stramme Seile um die Handgelenke band. Er schob sie schubsend vor sich her und als sie an einer Zelle vorbeikamen, konnte Sarah ihren damaligen Freund Hoggle darin erkennen. Aus einem Affekt heraus rief sie seinen Namen.
"Hoggle! Ich bin es Sarah!"
"Hey! Sei gefälligst still und geh weiter!"
Einen kräftigen Stoß verspürend, lief Sarah weiter. Als sie bei einer Treppe ankamen, erinnerte sie sich plötzlich, dass dies die Treppe zum Thronsaal sein musste. Sie gingen weiter hinauf, bis sie schließlich im Thronsaal ankamen.
Er saß in seinem Thron und trug wie sooft seinen schwarzen Umhang. Die Beine übereinander geschlagen fiel sein Blick, sobald er sie wahrnahm auf Sarah. Sie mit einem Grinsen musternd begann er sich aufrecht hinzusetzen und flüsterte einem ihm in der Nähe stehendem Kobold etwas in das Ohr.
"Na gut, alle man raus! Der König gibt uns für heute frei und möchte nun nicht mehr gestört werden!"
Langsam leerte sich der Saal, bis nur noch Sarah und Jareth allein waren. Ein ungutes Gefühl breitete sich in Sarah aus. Sie fühlte sich äußerst unwohl und in Bedrängnis, da sie weder die Möglichkeit hatte irgendetwas zu tun, noch weg zu laufen. Immer noch musterte er sie, bis er langsam aufstand und auf sie zuging. Er begann sie zu umkreisen, wie ein Hai es mit seiner Beute tut. Ihr Unmut wuchs nun nur noch mehr. Sie glaubte jeden einzelnen seiner Blicke auf ihrer Haut spüren zu können und schloss die Augen während er sie umkreiste. Plötzlich spürte sie, wie eine seiner Hände mit ihren Fingern durch ihre Haare zu streichen begann und zuckte unabsichtlich zusammen. Als er wieder direkt vor ihr stand, trafen sich ihre Blicke direkt und sie bemerkte, dass sein Grinsen sich immer noch auf seinen Lippen abzeichnete. Obwohl sie es hasste sich das einzugestehen, konnte sie seinem Blick nicht standhalten und schaute zu Boden.
"Ich wusste, dass deine Gedanken dich früher oder später hierher zurückführen würden."
Unfähig etwas zu sagen, blickte sie weiter auf den Boden, bis sie einen Finger an ihrem Kinn spürte, welcher ihn zu heben begann.
"Komm schon Sarah. Nicht so schüchtern. Du hast doch bestimmt Fragen, auf die du eine Antwort verlangst und ich kann sie dir geben."
Erneut trafen sich ihre Blicke und diesmal begann sie zu sprechen.
"Ja, du hast Recht. Ich habe tatsächlich einige Fragen, die ich gerne beantwortet hätte, aber möchte ich zunächst, dass du Hoggle frei lässt."
Überrascht, aber auch ein wenig amüsiert von ihren Worten trat er etwas näher an Sie heran.
"Oh, du kannst also doch sprechen. Du möchtest also mit mir verhandeln? Na gut, ich bin ganz Ohr."
"Lass ihn einfach bitte frei. Er ist mein Freund und ich möchte nicht, dass er sein ganzes Leben in Gefangenschaft verbringt."
Bemüht, nicht wieder den Blick auf den Boden zu senken, begann Sarah nun statt ihn an, an ihm vorbei zu gucken.
"Und was wirst du mir geben, wenn ich ihn frei lasse?"
Nun hatte sie Schwierigkeiten. Was könnte sie ihm denn geben? Sie hatte nichts wertvolles oder ähnliches dabei.
"Ich weiß nicht... Also..."
Ein leises aber hörbares Lachen war nun von Jareth zu hören, worüber Sarah sichtlich irritiert war.
"Was ich von dir verlange hat keineswegs einen materiellen Wert. Das einzige, was du tun musst um seine Freilassung zu bewirken, ist hier im Schloss zu bleiben."
Sein schadenfrohes Lächeln wurde nun immer größer.
"Deine Freiheit gegen seine. Ich würde sagen, dass ist ein fairer Tausch."
Etwas geschockt, aber dennoch nicht wirklich überrascht weiteten sich ihre Augen und sie überlegte, wie sie sich entscheiden sollte.
"Einverstanden. Aber ich will selbst sehen, wie Hoggle freigelassen wird."
"In Ordnung."
Jareth machte eine kurze Handbewegung, woraufhin ein Kobold mit Hoggle wiederkam, welcher sich in schlechter Verfassung befand. Ihre Augen vor Schock aufreißend, begann Sarah allmählich die Fassung zu verlieren.
"Hoggle! Was haben sie dir nur angetan?"
Sie wollte auf ihn zu rennen, doch einige Kobolde mit Speeren hielten sie zurück.
"Lasst mich durch verdammt nochmal!"
Sie begann ihr Wort nun direkt an den König zu wenden, was ein Fehler war, wie sich noch herausstellen sollte.
"Du! Was hast du ihm nur angetan?! Du bist ein Monster!"
Seine Augen verengten sich und urplötzlich stand er direkt vor ihr und durchbohrte sie mit seinem eisernen Blick.
"Wage es nicht noch einmal mir zu trotzen Sarah. Ich dachte, ich hätte es dir gegenüber schonmal erwähnt. Du kommst nicht gegen mich an Sarah."
Immer noch mit Wut in ihrem Blick erkannte sie jedoch, dass es keinen Sinn machte, ihn anzuschreien.
Wieder machte sich ein Grinsen auf seinen Lippen breit.
"Braves Mädchen. Und jetzt schafft ihn mir aus den Augen und verlasst alle den Saal!"
Ein kurzes gemeinsames Nicken folgte und kurze Zeit später, war der ganze Saal bis auf Sarah und Jareth geräumt.
Mit nur einer Handbewegung von ihm, lösten sich plötzlich ihre Fesseln in Luft auf.
"Die brauchen wir jetzt nicht mehr. Nun, nur damit du nicht auf dumme Gedanken kommst, habe ich das Schloss mit einem Bann belegt, sodass es dir nicht möglich ist, das Schloss einschließlich des Schlosshofes zu verlassen."
Er saß genau so auf dem Thron, wie er es auch damals getan hatte. Leicht schräg, die Beine übereinander geschlagen über die Lehne. In ihrem Kopf begriff Sarah, dass sie gerade jedwede Rückkehr in ihre Welt, sowohl aber auch in die Freiheit hergegeben hatte um ihren Freund zu retten, jedoch wollte oder konnte sie es einfach nicht begreifen. Von der Seite beobachtete er sie und musterte sie, bis er sich entschloss, die Stille zwischen ihnen zu brechen.
"Nun, du bist bestimmt ermüdet von dem heutigen Tag. Einer meiner Diener wird dich auf dein Zimmer führen."
Mit einem kurzem Pfiff symbolisierte er seinem Diener, er solle herkommen, was er auch schnellstmöglich tat.
"Jawohl, Sir?"
"Bring sie auf ihr Zimmer."
"Wie sie wünschen, Sir."
Etwas grob schubste der Kobold, welcher zur Abwechslung mal nicht so abstoßend wie die Anderen war, Sarah vor sich her, bis sie schließlich aus Jareth's Sichtfeld verschwand und er sich wieder auf seinen Thron setzte.
Bei ihrem Zimmer angekommen wurde Sarah allein gelassen, aber nicht nur im gesellschaftlichen, sondern auch im gedanklichen Sinne, weshalb sie sich jede Mögliche Situation in ihrem Kopf ausmalte, wie es jetzt wohl mit ihr weitergehen könnte. Nach einer Zeit begann sie auf und ab zu laufen, um zu versuchen, ihre Gedanken zu sortieren, doch es brachte nichts. So beschloss sie, dass es wohl das Beste wäre zu versuchen Ruhe durch Schlaf zu finden, weshalb sie sich kurzerhand auf das Bett legte und versuchte einzuschlafen.

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