1-5 | Ein Fehler

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So und weiter geht's :)

L.G
EriksFangirl :P

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Sarah konnte einfach nicht schlafen. Seit drei Stunden lag sie nun schon wach und konnte einfach keine Ruhe finden. Mehrmals wälzte sie sich hin und her, jedoch ohne Erfolg. So beschloss Sarah aufzustehen und ging ans Fenster. Es war still. Kein einziger Windhauch war zu hören und die Sterne schienen so hell wie ein voller Mond. Als Sarah die Sterne betrachtete, bekam sie Sehnsucht nach ihrem zu Hause. Sie vermisste ihr Zimmer, ihre Eltern und vor allem ihren Bruder Toby. Sie konnte sich nichtmal von ihm verabschieden. Sarah war in dieser Welt völlig allein und im Prinzip gefangen in Jareth's Schloss.
Da sie einfach keine Ruhe fand und ihr Kopf fast platzte, beschloss Sarah etwas durch's Schloss zu wandern, um sich abzulenken. Vorsichtig öffnete und schloss sie ihre Zimmertür, um ja keine Aufmerksamkeit zu erregen. Leise und wie ein Schatten ging sie die massive Treppe zum Thronsaal runter. Als sie den Thronsaal betrat, war er vollständig leer. Sie schaute sich um, denn sie hatte den Thronsaal noch nie vollständig betrachtet. Ihr Augenmerk fiel auf den Thron. Langsam ging sie auf den Thron zu und setzte sich schließlich auch darauf. Ein leichtes Grinsen entwich ihren Lippen. Es fühlte sich irgendwie ungewohnt, aber positiv an auf dem Thron zu sitzen. Lässig ließ sie ihre Beine über die Lehne hängen und nahm eine gemütliche Position ein. Plötzlich wurden ihre Gedanken von einem leisen Lachen unterbrochen.
"Wie ich sehe, gefällt dir mein Thron."
Sarah erschreckte sich, konnte aber die Gestalt zu der Stimme nicht sehen, da es stockdunkel war. Sie stand vom Thron auf und versuchte etwas zu sehen.
"Jareth? Bist du das?", hauchte Sarah.
Keine Antwort.
Sie wagte sich ein paar Schritte weiter nach vorn, dabei die Hände immer vor dem Körper, um zu tasten, ob sich dort was befand.
"Wen hattest du denn sonst erwartet?"
Die Stimme kam auf einmal nicht mehr von vorne, sondern von links. Unverzüglich drehte sich Sarah nach links, konnte aber immernoch nichts erkennen.
"Wo bist du? Hör auf so mit mir zu spielen!"
Mittlerweile wurde Sarah immer wütender. Sie hasste es, wenn man sie auf den Arm nahm. Vor allem, da es Jareth war, nervte es sie noch mehr. Wieder wagte sie sich ein paar Schritte weiter.
"Was machst du so spät nachts außerhalb deines Gemachs?"
Sarah bekam nun allmählich Angst und fühlte sich zunehmend unwohl, aber sie beschloss bei diesem »Frage-Antwort-Spiel« mitzumachen.
"Ich... Ich konnte nicht schlafen und brauchte etwas Ablenkung. Und so führte mich mein Weg hier her."
Wieder Stille. Allmählich machte sich Panik in Sarah breit. Sie ging ein paar Schritte rückwärts und plötzlich stolperte sie. Gerade als sie erwartete auf den Boden aufzuschlagen, spürte sie eine Hand an ihrer Hüfte. Jareth hatte sie aufgefangen.
Plötzlich rutschten beide weg und Jareth lag auf Sarah. Beide schauten sich verdutzt und verlegen an, doch keiner wagte es zu sprechen. Jareth und Sarah sahen sich direkt in die Augen und obwohl Sarah ihn am liebsten weggestoßen hätte, machte sie nichts. Jareth unterdessen kam Sarah näher und sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von dem ihren entfernt, bis er plötzlich stoppte.
"Ähm... Ich bringe dich dann mal zu deinem Gemach."
Sofort stand er auf und half Sarah ebenfalls aufzustehen. Sie war etwas verwirrt, folgte Jareth jedoch zurück zu ihrem Gemach.
Kurz bevor sie eintritt, brannte ihr noch etwas auf dem Herzen, dass sie unbedingt los werden wollte.
"Du... Jareth?"
"Ja, Sarah?"
"Was war das vorhin?"
Verlegen versuchte Jareth ihren Blicken auszuweichen und suchte verzweifelt nach einer zumindest halbwegs glaubhaften Antwort.
"Das... Ähm... Ach, das war nur eine Art Experiment und nicht weiter von Bedeutung. Wenn du mich nun entschuldigst, ich werde mich nun zu Bett begeben."
Als er sich gerade umdrehte, hielt Sarah ihn jedoch zurück.
"Warte!"
Augenblicklich drehte sich Jareth wieder zu ihr um.
"Als wir da auf dem Boden lagen... Und du mir näher kamst... Hast du da versucht mich zu küssen?"
Jareth begann nun fürchterlich zu schwitzen. Genau diese Frage hatte er befürchtet. Und leider wusste er auch, wie schlecht er lügen konnte.
"Was? Ach, Unsinn! Ich gehe jetzt ins Bett gute Nacht, Sarah."
Mit schnellen Schritten entfernte sich Jareth, verschwand irgendwann gänzlich aus Sarah's Blickfeld und wurde eins mit der Dunkelheit.
Sie schloss ihre Zimmertür und grübelte eine ganze Zeit lang.
Jareth ist wirklich ein erbärmlicher Lügner, dachte sie. Er hatte irgendetwas zu verbergen, dessen war sie sich sicher. Irgendetwas in Bezug auf sie. Als sie beide dort auf dem Boden lagen, Jareth über sie gebeugt, hatte er versucht sie zu küssen, was sollte es denn sonst gewesen sein? Sarah war sichtlich verwirrt. Warum sollte Jareth sie küssen wollen? Gleichwohl sie eigentlich tief in ihrem Innern die Antwort bereits erahnte, stellte sie sich diese Frage dennoch.
Als Sarah aus dem Fenster blickte, sah sie, dass es bereits zu dämmern begann. Besser ich versuche zumindest ein bisschen zu schlafen, dachte sie. Sarah legte sich in ihr Bett und schloss ihre Augen. Schnell schlief sie ein und merkte nicht, dass sie beobachtet wurde.

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