Zélie

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Wir wohnen jetzt seit drei Jahren in einem kleinen Holzhäusschen in den Bergen. Wir reisen aber hauptsächlich herum um Mama zu finden. Morgen ist mein und Alec's Geburtstag. Wir werden 13 Jahre alt. Papa hat uns schon gefragt was wir uns denn wünschen. Als würde er das nicht wissen. Das Einzige was ich möchte ist, dass wir Mama finden. "Zélie," ruft mich mein Vater, "wir machen einen kleinen Ausflug. Kommst du?" Ich ziehe meine Jacke an und renne zu ihm. Alec sitzt schon im Auto und ich setze mich neben ihn. Ich überlege was wir wohl machen werden. Ein richtiger Ausflug kann es fast nicht sein. Als hätte Papa meine Gedanken erraten sagt er: "Wir machen keinen normalen Ausflug, heute gehen wir zu einem alten Hügel. Eure Mutter war oft dort, vielleicht finden wir dort eine Spur." Möglich wäre es, aber ich denke eher nicht. Ich werde mich trotzdem umsehen. Es ist Herbst, deswegen ist es sehr neblig. Als wir bei dem Hügel angekommen sind fährt mir ein wohliger Schauer über den Rücken. Ich kann nicht sagen wieso aber ich fühle mich zu diesem Ort hingezogen. Alec scheint es genau gleich zu gehen. Während er den Hügel genauer anschaut gehe ich auf einen kleinen Holzschuppen zu. Er ist unheimlich denn er ist viel zu dunkel. Und das liegt nicht nur an dem schwarzen Anstrich. Und trotzdem gehe ich schon fast wie von alleine darauf zu. Ich setze mich vor dem Schuppen auf den Boden. Ich fühle, dass jemand hier ist. Ich sehe ihn aber nicht. "Ich weiss das du hier bist. Zeig dich!", sage ich. Und plötzlich taucht eine Gestalt durch die Wand des Schuppens. Sie hat einen milchigen Schimmer und ist sonst fast durchsichtig. Es scheint ein Junge zu sein, aber er hat ganz komische Kleider an. Als wäre er aus dem Mittelalter. "Wieso siehst du mich? Und wieso weisst du dass ich hier bin?" fragt mich dieser Junge mit einem verwirrten Gesichtsausdruck. "Sollte ich denn das nicht?" frage ich ihn. "Nein, ich bin tot."

Shadow DustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt