Freiheit?

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Ich hörte hallende Schritte und schaute ängstlich Alec an. Er blickte warnend zurück und schaute dann wieder zu der Tür. Drei Gestalten traten ein. Zwei hatten eine Fackel. Es waren alles Männer. Sie gingen von einer Zelle zu der anderen. Sie stoppten plötzlich und schrien etwas. Ich konnte es nicht verstehen und der Grund sah ich auch nicht. Schliesslich hörte ich wie ein Schloss aufging und etwas auf den Boden flog. Ein schleifendes Geräusch ertönte und kurz darauf wurde eine Gestalt an meiner Zelle vorbeigeschleift. Es war eine kleine alte Frau. Sie war tot. Dannach wurden viele Mädchen aus deren Zellen rausgezerrt. Sie schrien, denn sie wussten was nun geschehen würde. Und mir war es auch klar. Ein Mädchen pro Soldat. Fettleibige Soldaten, die den Mädchen die Kleider vom Leibe zerrten. Es war scheusslich was nun geschah. Aber was sollten wir tun. Am Schluss ist jeder sein eigener Helfer dachte ich mir und war froh, dass ich nicht da raus musste. Ein Soldat ging bei den Zellen vorbei und schaute neugiereig was es da für Gefangene gab. Er kam mir bekannt vor. Und er war anders. Als er vor meiner Zelle stand blieb er stehen. Im fahlen Licht sah ich in sine Augen. es waren grüne Augen. Die grünen Augen meines Retters. Ein Blitzen trat in seine Augen. Anscheinend hatte er mich wiedererkannt. Dann ging er weg. Ich fragte mich was nun geschehen würde. Und er kam wieder. Er hatte etwas in der Hand. Einen Strick. Und in der Andern einen Schlüssel. Er schloss die Zelle auf und band mir die Hände zusammen. Alec und Lejo schauten mich erschrocken an. Ich zwinkerte ihnen zu. Als er mich rauszerrte rief ich Alec zu, dass er auf unserer Seite stehe. Natürlich in unserer Sprache. Eigentlich wusste ich ja überhaupt nicht, ob das auch wirklich so war aber auf diese Weise machte sich Alec keine Sorge. Der Soldat zerrte mich die Treppe rauf und als ich auf dem Platz stand blendete mich das Tageslicht so, dass ich nichts mehr sah. Als ich mich dran gewöhnt hatte sah ich etwas, was mir lieber erspart gebloben wäre. Da kniete ein Mann. Vor einem Holzbock. Und vor ihm stand ein Mann mit einem Beil in der Hand. Der Mann, der kniete legte seinen Kopf auf den Block. Ich erkannte sein Gesicht. Er lächelte. Und der Mann mit dem Beil holte aus. Dieser kniende Mann. Das war mein Vater.

Shadow DustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt