48 Don't judge me

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Mein Herz hämmerte in meiner Brust. Es schlug so schnell und so stark, dass es weh tat, darum bemüht, mein regloser Körper am Leben zu erhalten. Doch es war das einzige, was sich bewegte. Mein restlicher Körper war erstarrt. Es war so Still, ich hörte nurdas Rauschen meines eigenen Blutes in den Ohren, während ich verzweifelt in Harrys saphirgrünen Augen nach Antworten suchte.

Tausend Dinge gingen mir durch den Kopf, Fragen über Fragen, Zweifel und Hoffnungen, Angst und Verwirrung, ich fühlte alles zur selben Zeit, und trotzdem fühlte es sich an, als ob ich NICHTS fühlen würde. Als ob plötzlich jemand meine Gefühle ausgelöscht hätte, als ob das alles nicht echt wäre.

Mein Hirn schien meilenweit entfernt zu sein von meinem Körper. Genauso weit weg, wie meine Gedanken. Ich sah in Harrys schönes Gesicht und wusste nicht, was ich tun, fühlen und denken sollte. Da war einfach zu viel, so viele Gefühle und ich konnte nicht einschätzen, was sie bedeuteten.

Ich weiss nicht, wie lange ich ihn angestarrt habe, es kam mir vor wie eine Ewigkeit, doch plötzlich schnappte ich nach Luft.

Kühl floss die Nachtluft durch meine Lungen und brachte meinen Körper wieder zum Leben. Langsam kehrte mein Verstand zurück und ich bemerkte, in was für einer aussichtslosen Situation ich war.

Ich konnte entweder Harry verletzen, noch mehr als bis jetzt, und mein Leben weiter führen, oder ich verletzte Niall und mich selbst, indem ich Harry helfen würde.

Mein Atem beschleunigte sich, während sich meine Kehle vor Angst zusammen schnürte. Mein einziger Gedanken war, wegrennen. Schnell und sehr weit.

Ich bin der Grund, weshalb Harry leidet. Ich bin das Mädchen, welches er nicht haben kann, der Grund für sein gebrochenes Herz. Es ist alles meine Schuld.

Harry seufzte und griff nach meiner Hand. Zittrig zuckte ich zurück. Mein Kopf begann zu schmerzen und meine Lungen zogen sich krampfhaft zusammen.

Enttäuscht sah er zu, wie ich langsam von ihm wegkroch. Vorsichtig griff er nochmal nach meiner Hand, doch wieder wich ich zurück.

"Cayleen, bitte. Ich wollte dich nicht unter Druck setzten, lass es mich einfach erklären, ok?", seine leise, gebrochene Stimme flehte mich gerade zu an.

Langsam blieb ich sitzen, etwa einen halben Meter von ihm entfernt. Vor meinen Augen begannen bunte Punkte zu tanzen, und die Luft um mich herum wurde immer wärmer. Ich brauchte Hilfe.

"Ich liebe dich.", Harrys Augen wurden sanft und unendlich traurig.

Die Luft wich aus meinem Körper, als hätte mich jemand in die Magengrube geboxt.

Nicht nochmal, mach es nicht noch schwerer Harry..!, stumm flehte ich ihn an, in der Hoffnung er würde es bemerken. Doch er fuhr fort. Unfähig einen vernünftigen Satz zu bilden wappnete ich mich gegen das, was kommen würde.

"Es hat etwas gedauert, bis ich es gemerkt habe, aber ich liebe dich so sehr, dass es weh tut!",schluchzte er und nahm meine eiskalte Hand in seine. Diesmal hatte ichdie Kraft nicht mehr, sie ihm zu entziehen.

Seine Augen blitzen etwas auf, als er bemerkte, dass meine Hand immer noch in seiner lag. Doch es verschwand sogleich wieder, als er mich ansah.

Seine Worte dröhnten in meinem Kopf, sie hämmerten gegen meine Schädelwand, sodass es mir Tränen in die Augen trieb. Es soll aufhören. Die Worte, es soll aufhören!

Ich schüttelte stumm den Kopf, unfähig meine Angst in Worte zu fassen.

Harry machte es immer schlimmer. Jedes Wort, jeder Satz schnitt grössere Wunden in ihn und auch in mich hinein.

Mixed Love (Niall Horan & Little Mix FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt