Mixed Love (Niall Horan & Little Mix FF)

68 The Stars above us

Es tut weh, nicht in die Richtung zu gehen, indie dich dein Herz weist. Genau das Gegenteil von dem zu tun, was du eigentlich willst, ist nicht leicht. Um ehrlich zu sein, ist es als ob man auseinander gerissen würde, ohne sich dagegen wehren zu können. Der Verstand befielt einem, nicht umzudrehen und weiter zu gehen, vernünftig und stark zu bleiben, doch das Herz weiss was du wirklich willst, wie schwach du wirklich bist. Das Herz versucht alles, damit du umdrehst und den Schmerz endlich linderst.

Hätte ich auf mein Herz gehört wäre ich jetzt nicht hier. In Boston. Wo unser erstes Konzert war, in ein paar wenigen Tagen.
Wäre ich nicht meinem Verstand gefolgt, sässe ich nun vielleicht nicht einsam im Tourbus in meinem kleinen Bett und würde vielleicht nicht emotionslos auf die Wand starren.

Alle sagen immer, dass man aufsein Herz hören musste. Seinem Herz folgen sollte. Doch was, wenn mein Herz selbstsüchtig war? Mein Herz wollte zurück zu Niall, doch das würde seinen Zustand nur verschlechtern. Ich würde ihm wieder und wieder weh tun, nicht mit Absicht natürlich, aber einfach damit, dass ich da war. Ich wusste, dass ich ihm schadete, auch wenn er es abstritt. Und das konnte ich nicht tun, auch wenn er gesagt hatte, dass es ihm egal war. Mein Herz befahl mir, endlich nachzugeben, endlich loszulassen und einfach zu leben. Doch ich konnte nicht, solange ich wusste, dass es jemand anderem schaden konnte. Vorallem wenn ich wusste, dass es Niall schaden konnte.

Unglücklich schaute ich auf mein Handy, hoffte, dass die Stunden schneller vergehen würden. Es war 3 am Morgen und ich hatte noch kein Auge zugetan. Alle anderen schliefen seelenruhig und unbesorgt, ohne diesen ewigen Kampf in ihrem Kopf.

Wie angenehm das sein musste.

Still sass ich da und starrte in die Luft, hoffte, dass mich im nächsten Moment dieses ansteckende Lachen willkommen heissen würde, ein lachender Ire um die Ecke biegen würde und mich auskitzeln würde, bis ich weinend vor Lachen um Gnade bitten würde. Hoffte, dass ich seinen Duft riechen, seine Nähe spühren und seine Lippen fühlen würde, doch er war nicht da. Er würde nicht kommen. Er durfte nicht, es war besser wenn er etwas Abstand von mir bekam. Ich hatte ihn zurückgelassen, um ihn zu schützen, dabei wünschte ich mir nichts mehr, als ihn niemals losgelassen zu haben.

Ob er wohl gerade an mich dachte..? Der Gedanke machte mich traurig. Es könnte so schön sein, wäre da nicht die Sache, dass er einer der berühmtesten und begehrtesten Männer der Welt war. Und ich eben nur Nummer fünf aus Little Mix. Er hatte sich seinen Weg verdient, ich hatte einfach nur Glück.
Vielleicht machte das uns so verschieden.
Hätte ich gewusst, was mich als 'Promi' erwarten würde, ich glaube nicht, dass ich mich gewagt hätte es zu tun. Nein, ich hätte an diesem Tag, als ich Jackie zu diesem Plakat folgte, meine Augen geschlossen und weggeguckt. Hätte Jackie an die Leine genommen und hätte mich abgewendet, bevor ich es mir nochmals überlegen konnte.

Leise seufzte ich und lehnte meinen Kopf gegen die kühle Wand hinter mir. Würde es mir jetzt besser gehen, wenn ich damals davon gelaufen wäre? Wäre ich jetzt glücklich..?

Meine Gedanken liessen mir keine Ruhe. Ununterbrochen rasten sie durch meinen Kopf, trieben meinen Schlaf immer weiter von mir weg, stachen in mein Herz und hallten in meinen Ohren wieder, als ob sie mich verhöhnen wollten.

Warum kann man Gedanken nicht einfach löschen? Oder noch besser- warum kann man Gefühle nicht löschen??

Ich war mir nicht sicher, welche Gefühle ich löschen würde. Meine Liebe zu Niall oder meine Zweifel zu dieser Liebe. Oder meine Selbstzweifel allgemein. Dieses nagende Gefühl des 'niemals-gut-genug-seins'.

Schaudernd rieb ich meine Arme. Plötzlich kam es mir viel kühler vor im Tourbus. Könnte ich doch bloss schlafen.
Etwas Schlaf würde mir nähmlich gut tun, denn dann könnte ich für eine Zeit lang alles vergessen, doch da ich anscheinend mein ganzes Leben überdenken musste, ohne dass ich auch nur die leiseste Ahnung davon hatte, was ich mit mir anfangen sollte, war es vielleicht besser, wenn ich mich etwas nützlich machte.