Prolog

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Ein schriller, voller Angst erfüllter Schrei. Ein eiskalter Schauer lief meinen Rücken hinab. Ich kannte diese Stimme, habe sie schon oft nette, liebevolle, aufmunternde Worte sagen hören, doch dieser Schrei ging mir durch Marc und Bein. Die Schmerzen die ich aus ihrer Stimme heraus hörte ließ mich keine weitere Sekunde zögern. Schnell, immer schneller wie es meine Kraft und Beine erlaubten rannte ich in die Richtung wo die Person die ich an meisten zu lieben wusste gequält wurde. Ich stolperte über ein Rohr und fiel schmerzhaft hin, ein stechender Schmerz an meinen Oberschenkel ließ mich zusammen zucken. Ein tiefer länglicher Schnitt färbte meine beige Hose in ein tiefes rot. Ungeachtet auf die Schmerzen lief ich weiter, Bahnte mir einen Weg durch das verlassene Industriegelände, noch eine Ecke, wenn ich um diese Ecke gehen werde kann ich ihr helfen!

Was sich jedoch dort meinen Augen bot, werde ich mein leben lang niemals vergessen.

Aus dem Schrei war ein gurgeln und röcheln geworden. Meine Augen füllten sich mit Tränen die heiße Spuren auf meiner Wange hinterließen. Meine geliebte Schwester lag in einer Blut lache am Boden mit Zerfetzter Kehle und weit aufgerissenen Augen die mich flehend und ängstlich anstarrten. Ihre Lippen formten schwach das Wort „lauf!".

Doch meine Beine wollten sich nicht bewegen, zitterten vor Anstrengung und Schmerz. Ihr Blick trübte sich langsam und ich sah wie das Leben aus ihr entwich. Mein Mund öffnete sich zu einen Stummen Schrei, das durfte nicht sein! Niemals hätte ich es für möglich gehalten das meine liebe, sanfte, gutmütige Schwester Elise mich jemals verlassen, niemals wiederkehren würde.

Ein Gefühls Chaos breitete sich in meinen Inneren aus. Unglaube, Angst vor dem eigenen Tod, Schmerz, doch all dies wurde von der brennend heißen Wut in den Hintergrund geschoben.

Ich richtete nun meinen Blick auf den Mörder meiner Schwester.

Ein dunkel grauer Wolf in der Größe eines Pferdes mit zerzausten, filzigen Fell, bösen gelben Augen und offenen Maul aus dem der Geifer vermischt mit den Blut von Elise tropfte starrte mich mit einer Gier nach mehr tot und Blut an.

Jeder normale Mensch wäre bei diesen Anblick wohl in die Knie gegangen, doch bei mir legte es einen Schalter um.

Eine noch nie gefühlte Hitze entfachte sich in mir und mit einen mal fühlte ich mich dieser Bestie weit Überlegen.

Ein Zucken durchfuhr meinen ganzen Körper und ich lächelte, nicht etwa weil ich glücklich war, nein der gestrige Tag war wohl der letzte gewesen wo ich dazu im Stande war, ich lächelte weil mich plötzlich die Gewissheit auf Rache ergriff. Aber nicht nur das Gefühl das ich Rache nehmen konnte, nein etwas das mir meine Intuition sagte und zwar das ich Siegen werde. Aus meinen lächeln wurde ein lautes lachen und aus meinen lachen wurde ein tiefes Knurren das meinen gesamten Körper durchlief. Mein Körper fühlte sich nicht mehr menschlich an, ich fühlte mich noch nie so stark wie jetzt, angetrieben von der erdrückenden Wut die nun aus allen Poren in meinen Körper ausbrach und die Luft zum Vibrieren brachte. Ich machte einen Schritt nach vorne, er wird dafür leiden das er mir den einzigen Menschen genommen hat den ich noch aus meiner Familie hatte.

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