Elsa ist mächtiger als ich. Simple Tatsache, die ich nicht bestreiten kann. Gegen das volle Ausmaß ihrer Kräfte bin ich klein. Nicht nur kann sie Eis beherrschen und Schnee, sie schafft es sogar das Wetter zu beherrschen. Zu gewissen Graden, aber sie fängt gerade erst mit dem Training an. Wer weiß, zu was sie es bringen wird. Eigentlich sollte ich mich bedroht fühlen, aber da ich Elsa kenne, weiß ich, dass sie keine Konkurrenz für mich ist. Sie würde niemals meinen Job einnehmen wollen und wird es auch nicht können. Das würde nämlich bedeuten, dass der Mond sie auswählt und das bedeutet wiederum dass ich sterbe. Wird nicht infrage kommen.
Da ich aber tatsächlich einen Job habe, muss ich sie öfter verlassen. Blöde Kontinente, die erst viel später Schnee und Eis bekommen. Doch die Trennung ist gar nicht lang. Es verlangt nicht nach meiner Anwesenheit, wenn erst einmal der Winter eingeleitet wurde, sodass ich schnell wieder zu Elsa zurückkann. Wer hätte je gedacht, dass mein Leben mal einen Sinn haben würde, der nichts mit den Hütern zu tun hat? Ich jedenfalls nicht. Und die Hüter auch nicht. Auch wenn Tooth eifersüchtig zu sein scheint, dass es eine Frau in meinem Leben gibt. Und dass Elsa so perfekte Zähne hat.
»Kristoff kommt heute zum Abendessen«, berichtet Elsa mir an einem Abend und deckt gerade den Tisch für Vier. Ein kleiner Stich macht sich in mir breit. Immerhin werde ich niemals mit ihr hier am Tisch sitzen und das bringt all die alten Gedanken wieder hoch, die ich schon lange dachte verdrängt zu haben. Ich bin kein richtiger Junge. Kein lebendiger Mensch mehr. Elsa kann ihre Kräfte unterdrücken, aber die Kräfte sind alles was ich bin. Ziemlich beschissen. Nicht dass ich mich dadurch herunterziehen lassen würde. Elsa sieht mich und das ist alles, was zählt.
»Jacky!«
Ach und Anna sieht mich neuerdings auch. Von einem auf den anderen Tag konnte sie mich plötzlich sehen, was fast logisch ist, wenn man bedenkt, dass Elsa und sie Schwestern sind.
»Bleibst du zum Essen?«
Elsa sieht mich an und lächelt schief. Ich liebe ihr Lächeln und wenn sie ihre Haare mal offen trägt, was selten genug vorkommt. Am meisten liebe ich es aber, wenn sie schläft. Selten ist sie friedlicher und unbekümmerter.
»Schließlich sind wir jetzt seit sechs Monaten hier. Das könnte unser neuer Rekord werden«, führt Anna aus und ich sehe Elsas Lächeln verschwinden. »Das liegt nur an dir, Jacky. Deinetwegen will Elsa auch endlich mal bleiben.«
»Anna«, beginnt Elsa mit belegter Stimme und ich weiß, was sie sagen wird. Dass das vielleicht stimmt, aber dass ihrer Schwester sich keine Hoffnungen machen soll. Dass das Training zwar hilft, aber Elsas Kräfte noch immer stärker werden. Und wenn sie nicht bald einen Weg findet, sie zu unterdrücken, werden Jäger auftauchen. Das wird ihr Ende hier sein, was nicht schlimm für MICH ist. Ich kann ihnen hinterher reisen, wenn ich will. Wenn Elsa will. Kristoff und Anna hingegen ...
»Du weißt, dass Kristoff erst an Jack glauben muss, bevor er zum Essen bleiben kann«, sagt Elsa aber zu meiner Überraschung und schüttelt den Kopf, als Anna kichernd das Besteck holt.
DU LIEST GERADE
The past is so behind me
Fanfiction»Du ...«, sagt sie, doch mehr als ein Hauchen ist es nicht. Da fällt mir auf, dass der Boden unter ihr eingefroren ist. Richtig eingefroren, mit einem Bild aus Eiskristallen. Sie zittert offensichtlich und will sich von mir abwenden. Aber ich lass...