Jason hatte Recht. Sein Vater kannte jeden verdammten Menschen auf dem Platz. Er redete die ganze Zeit über seine Arbeit und Jason und ich kauften uns etwas zu trinken. Es fing immer mal wieder an zu nieseln und sein Vater machte professionelle Wettervorhersagen für die nächsten fünf Minuten. Jason sah mich an und verdrehte die Augen, sodass ich lachen musste. Aber ich musste seinem Vater eins lassen. Die Wettervorhersage war ziemlich eindeutig gewesen. Denn fünf Minuten später schüttete es wie in Strömen. „Ich glaube, wir sollten gehen, Jason, das Wetter wird sich nicht wirklich bessern." Jason nickte und schaute mich an. Ich lächelte leicht: „Dann geh ich wohl auch. War schön, wir sehen uns." Ich wollte mich umdrehen, da ergriff er meine Hand: „Hey, willst du nicht bei uns mitfahren?" Ich schaute in seine haselnussfarbenen Augen und fühlte verwirrt. Es waren die gleichen Augen, die mich noch vor einer Woche fröhlich gemustert hatten. Doch jetzt sah ich Reue in ihnen spiegeln. Ich bewegte meine schlaffe Hand in seiner Hand und ergriff sie. Jason lächelte leicht und ich zuckte mit den Schultern: „Gar nicht mal so schwer." Jason zog eine Augenbraue hoch, erwiderte aber nichts. Ich schaute ihn an und erkannte meinen alten besten Freund wieder. Stephen unterbrach uns: „Habt ihrs dann?" Jason wurde rot und ich biss mir auf die Lippe. Stephen lächelte leicht und lief dann voraus. Jason folgte ihm und ich folgte Jason, seine Hand umklammernd. Ich verspürte den Drang, Logan anzurufen, doch ich kämpfte dagegen an. Ich war verdammt nochmal nicht auf ihn angewiesen, ich konnte machen was ich wollte und er das was er wollte. Ich drückte Jasons Hand fester. Jason schaute mich kurz an. Seine Augen glitzerten und er lächelte mich an. Ich war froh, dass ich Jason bei mir hatte und nicht Logan. Jason war ein einziges Mal gemein zu mir gewesen und wenn ich Recht überlege, war das berechtigt. Aber Logan war unberechenbar. Ich konnte ihn nicht lesen. Seine Gefühle erkennen. Zum Beispiel spiegelte sich Jasons Erleichterung in seinen strahlenden Augen ab. In Logans konnte ich nur Schadenfreude oder Wut sehen. Nichts was sich dahinter verbarg. Ich schaute nach hinten, zwang mich dann aber konstant nach vorne zu blicken. Jasons nasser Rücken erhob sich vor mir und trotz der Tatsache, dass ich nicht sehen konnte wo ich hinlief, vertraute ich Jason, der mich sicher durch die Menge führte. Wir kamen an einem sehr großen weißen Jeep an. Ich zog eine Augenbraue hoch, als ich das Monster erblickte. Jason lachte verlegen und sagte: „Arbeitswagen." Stephen lächelte und klopfte stolz auf den Kühler des Monsters. Ich lachte und ließ mir die Tür aufhalten. Ich rutschte in den Sitz und stellte fest, dass er sehr viel weicher war, als der meines Vaters. Ich schnallte mich an und Jason lachte. Ich zuckte nur mit den Schultern. Stephen stieg ein und das Erste was er tat war, das Radio anzustellen. Und noch mehr überraschte mich die Tatsache, dass klassische Musik daraus trällerte. Jason lief knallrot an und murmelte: „Dad, mach einen anderen Sender rein." Ich schloss die Augen. Und erinnerte mich an das Lied. Ich selber hatte es auf meinem kleinen Klavier mit meinen kleinen Fingern gespielt. Meine Mom stand neben mir und hat zugesehen und aufgepasst, dass ich alles richtig spielte, auch die schweren Stellen. Meine kleinen Fingerchen flogen über die Tasten und ich spielte mit geschlossenen Augen, nur aus meinem kleinen Gedächtnis. Ich öffnete die Augen wieder und sagte überraschend: „Lassen Sie es doch, bitte." Jason schaute mich an und ich wurde rot: „Natürlich nur wenn niemand etwas dagegen hat." Stephen schüttelte lächelnd den Kopf und Jason lächelte unsicher. Stephens Hand wanderte wieder ans Lenkrad. Er fragte mich: „Spielst du Klavier, Lorena?" Ich nickte: „Ja, nennen Sie mich doch Lorry." Er lächelte mir zu. Nach einer Weile fragte Stephen: „Hast du vielleicht Lust bei uns Abend zu essen? Wir haben ein Klavier zu Hause, das ziemlich vernachlässig wird." Jason blickte nach draußen. Ich überlegte. Ich hatte seit einem guten Jahr kein Klavier mehr gesehen und keine Noten gelesen. Ich hatte meinen Musikkurs letztes Schuljahr abgewählt. Ich wollte kein Klavier spielen, denn das würde mich an Mom erinnern, aber ich hatte auch keine große Lust, nach Hause zu gehen und mir entweder das Hirn zu zermahlen, was Logan gerade trieb, oder mich mit meinem Bruder durch die Tür zu unterhalten. Ich lächelte und sagte: „Sehr gerne, Sir."
Langweilig, ich weiß, nur leider gibt es da so ein Ding, das Schule heißt und meine Inspiration aufs Niedrigste sinkt. Tut mir leid, aber bald kommt wieder ein besseres Kapitel, versprochen! Über Votes und Kommentare würde ich mich freuen:) Danke für alles. AMY xxx
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Broken Boy meets Broken Girl
Romance~His love roared louder than her demons.~ Die sechszehnjährige Lorena Miles mutiert nach dem Tod ihrer Mutter zum leblosen Etwas, ohne jegliche Gefühle. Sie versteckt sich vor ihrem Leben und vor allem vor sich selbst. In ihrem Leben läuft nichts s...