Lyrome

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Erneut ertönten diese Stimmen in meinem Kopf. Es war kaum noch auszuhalten, denn in letzter Zeit erschienen sie ununterbrochen. Schmerzerfüllt keuchend bohrte ich meine Fingerspitzen in meine Schläfen und kniff meine Augen zusammen. Ich versuchte mich auf die Stimmen zu konzentrieren, damit ich endlich herausfinden konnte, was sie mir sagen wollten. Plötzlich spürte ich wie mich jemand an den Schultern packte und heftig an ihnen rüttelte. "Lydia! Hey.. Ich bin's.. Stiles. Sieh mich an", ratterte er vor sich hin. Er kniete sich vor mich und nahm mein Gesicht in seine großen Hände. Doch nichts brachte etwas. Ich war schon viel zu tief in die schreienden Stimmen vertieft, weswegen ich nichts mehr wahrnahm und es schien so als gäbe es auch keinen Ausweg aus dieser Trance. Ein kaum hörbares flüstern ertönte und augenblicklich drehte ich meinen Kopf in die Richtung, aus der das rauschen kam. Gebannt starrte ich auf das gegenüberliegende Fenster, gegen welches ein Ast immer wieder klirrte. "Val..", hauchte ich vor mich hin, ehe ich Stiles von mir wegdrückte und mit langsamen Schritten auf das Fenster zu lief. Mit jedem Schritt dem ich mich dem Fenster näherte, wurde das klirren lauter und als ich schließlich dort angekommen war, konzentrierte ich mich voll und ganz auf den Ast. "..eska", hauchte ich nun hinzufügend und biss mir daraufhin auf die Zunge. Schmerzhaft schrie ich auf und der metallische Geschmack meines Blutes machte sich bereits in meinem Mund breit.

Hastig schüttelte ich meinen Kopf und zog hysterisch an meinen Haaren, ehe ich in die Knie sackte. Jerome durfte nicht zurück sein.. Jerome Valeska war eine Gefahr für jeden Bürger aus Beacon Hills.

"Lydia, verdammt! Was ist los mit dir?!", ertönte die laute Stimme meines Freundes. Augenblicklich sah ich zu ihm auf. Mein Blick war von Furcht geprägt worden.

"Du musst hier weg. Hol Scott und die anderen und verlasst die Stadt. Eine Hand rettet die andere, doch was ist wenn man eine Hand verliert? Stiles, verstehst du nicht? Er ist wieder da!" - "Wovon redest du?"

Ich schüttelte meinen Kopf und biss mir dabei auf meine Unterlippe. Allmählich wurde ich wirklich verrückt. "I-ich muss gehen..", hauchte ich bevor ich nach meiner Tasche griff und aus seinem Zimmer stürmte. Ich atmete tief aus und versuchte die Stimmen in meinem Kopf zu unterdrücken. Aufgebracht fuhr ich schließlich nach Hause, doch als ich die Tür öffnen wollte, begannen meine Finger zu ziehen. Es war ein schreckliches ziehen, weswegen meine Hände vollkommen zitterten. Keuchend blickte ich auf meine Hände und das Ziehen verbreitete sich in meinem gesamten Körper, als würde es mich irgendwohin lenken wollen. Es war unmöglich mich dagegen zu wehren, weswegen ich es einfach zuließ und meinen Sinnen die Kontrolle schenkte.

Ehe ich mich versah fand ich mich vor meiner Zimmertür wieder. Zögerlich legte ich meine Hand auf den Türknauf und schloss kurz die Augen, um mich auf alles mögliche gefasst zu machen. Ich war mir sicher, dass irgendjemand in meinem Zimmer war.

Die Tür knirschte höllisch, sodass meine Ohren weh taten. Als ich den ersten Schritt in mein Zimmer wagte ertönte das hinzufügende knirschen der Holzdielen. Mein Herzschlag erhöhte sich rasant. Ich hatte bereits die Vermutung das mir mein Herz bis zum Kopf schlagen würde.

Mein Zimmer war dunkel. Man konnte dank der Dunkelheit nichts erkennen, doch ich spürte eine mir all zu bekannte Präsenz. Als ich den Lichtschalter betätigte glitt mein Blick sofort zu meinem Schreibtisch. Ich hielt den Atem an.

"J-Jerome..?", fragte ich kaum hörbar. Der rothaarige drehte sich mit meinem Stuhl, auf dem er saß, in meine Richtung und hatte wie gewöhnlich dieses irre Grinsen auf den Lippen. Dieses Grinsen war alles andere als ansteckend. Es war schon beinahe angsteinflössend.

"Ah. Da bist du ja, Lydia.", trillerte er halblachend.

In seiner Hand hielt er eine schwarze Waffe, auf die mein Blick sofort fiel.

"Was willst du?!" - "Freiheit!", raunte er und spielte am Revolver herum, ehe er sie an seine Schläfe ansetzte und psychotisch grinste.

"Du bist doch frei..", murmelte ich leise, traute mich nicht mich zu bewegen.

Er verdrehte hysterisch die Augen und seufzte laut auf. "Nein! Nein! Nein!"
Grinsend entfernte Jerome den Revolver von seiner Schläfe und begutachtete ihn ausgiebig, bevor er ihn auf mich richtete.

"Ich will eine Welt ohne Regeln, die von Chaos beherrscht wird und du wirst mir dabei helfen."

Langsam erhob er sich und lief mit langsamen Schritten auf mich zu. Ich musterte sein Gesicht, erkannte den Jungen, mit dem ich im Eichen House gelebt hatte, kaum wieder.

Seine orangenen Haaren waren länger und generell hatte er an Reife gewonnen. Seine ganze Statur wirkte schon beinahe dominant.

"Wie soll ich dir dabei helfen?!"

Sein schrilles Lachen erfüllte den gesamten Raum, weswegen ich leicht zusammenzuckte.

Bei mir angekommen strich er mit seinen Fingerspitzen über meine Kehle.
"Stell dich nicht so dumm an, Lydia. Du weißt was für ein gutes Team wir wären..", hauchte er gegen meine Wange.

Ich kniff meine Augen zusammen, ehe ich sie wieder öffnete und direkt in sein Gesicht blickte.

"Ich kann niemanden töten, Jerome.", gab ich felsenfest von mir. "Ich bin nicht wie du. Du besitzt kein Herz, deswegen warst du dazu in der Lage deine Eltern zu ermorden!"

"Sie haben genervt!", unterbrach er mich lachend.

"Oh liebes wir sind uns ähnlicher als du denkst."

Heftig schüttelte ich meinen Kopf.
"Du bist ein Serienkiller. Ein Psychopath. Ich bin kein bisschen wie du."

Jerome nahm eine meiner roten Haarsträhnen zwischen seine Finger und strich sie kurz darauf hinter mein Ohr.

"Du bist eine Banshee, schon vergessen? Wir sind Psychopathen.", raunte er grinsend.

"Naja, weißt du.. Wenn du mir nicht helfen willst, dann muss ich wohl oder übel deine süßen Freunde umbringen. Mit wem soll ich beginnen? Mhm.. Stiles! Soll ich ihm die Kehle aufschneiden, den Kopf abhacken oder ihm einfach eine Kugel in den Kopf jagen?"

Erneut schüttelte ich heftig meinen Kopf.
"Okay!", schrie ich aufgebracht.

"Okay was?!", neckend hob er eine Augenbraue an.

"Ich helfe dir. Aber du lässt meine Freunde in Ruhe verstanden! Du wirst ihnen kein Haar krümmen sonst werde ich dafür sorgen das du durch meinen Schrei verreckst."

"Das ist mein Mädchen! Warum nicht gleich so?!", fragte er übertrieben lächelnd und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.

Meine Bedenken unterdrückte ich und konnte nicht verhindern, dass sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen schlich.

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Happy late Birthday Gallavichshoe x
I know, i know Pünktlichkeit ist nicht meine Stärke. Hoffe es gefällt dir x

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