Kapitel 5

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Wer kam bitteschön auf die Idee, meinen Bruder auf eine Schule in Mittelerde zu schicken? Sein Idol war der Hexenkönig, hallo?!

Etwas verunsichert sah er der Horde von Mädchen entgegen, die vor ihm stand. Sein Blick glitt über uns und er schien erleichtert, zumindest drei andere Jungs zu erkennen.
Er sah, dass Johanna und ich mehr oder weniger ungläubig zu ihm hinübersahen und erlaubte sich ein Grinsen, wofür ich ihm gleich einen Flug die Brücke hinunter wünschte.

"Haaloo!", kam es gleich von Jenni. "Wer bist du denn?"

"Kilian", kam die Antwort.

"Kilian? Wie dein Bruder?", fragte mich Cari.

"Leider", knurrte ich. "Was machst du hier?"

"Kurz nachdem ihr weg wart habe ich die Nachricht bekommen, dass ich auch hierherkommen darf. Natürlich fand ich die Idee gleich genial, und unsere Eltern haben zugestimmt, weil du auch da bist."

"Aber du bist mindestens zwei Jahre jünger als wir!", kam es von Lena.

"Das ist doch kein Problem!", meinte eine Stimme hinter uns und wir fuhren herum. Hinter uns hatte sich Gandalf angeschlichen, der nun aber nicht uns, sondern Kilian ansah. "Er ist zwar etwas jünger, hat aber den Vorteil, genau wie Johanna, Saskia und Nina schon einiges über Mittelerde zu wissen. Ich bin sicher, er wird sich gut schlagen und sich gut in eure Klasse einfügen"

Der letzte Satz hatte eher wie eine Mahnung geklungen und Gandalf sah uns scharf an.

"Du kannst dich auf uns verlassen", erwiderte Lea optimistisch. Die Jungs willigten ein, ihn mit in ihr Zimmer ziehen zu lassen, und so machten wir uns wieder auf den Weg zur Schule.

"Hast du mich so schnell vermisst, oder warum wolltest du unbedingt her?", zog ich meinen Bruder auf, als wir durch Bruchtal liefen.

"Wie kommst du darauf?", entgegnete mein Bruder lachend. "Ich bin nicht ganz blind, okay, ich kannte zwar den Namen Olórin nicht aber du hast ihn hin und wieder erwähnt. Und Bruchtal ist ja klar."

"Ich nehme an, du kannst gleich nach der Pause mit in den Unterricht, wen haben wir denn jetzt?", fragte Johanna.

"Reiten bei Éomer und dann das Zeitalter Saurons", las Philipp vor, "bei Kili und Fili. Ich verwechsele diese Namen immer, wer von beiden ist jetzt welcher?"

"Kili ist der mit den tiefschwarzen Haaren, dem total süßen Gesicht und dem Hundewelpenblick...", begann meine beste Freundin zu schwärmen, worauf Lena hinzufügte: "Und Fili ist der mit den dunkelblonden Haaren und diesen Haselnussbraunen Augen..."

Die Jungs verdrehten die Augen und die anderen Mädels begannen zu lachen. "Euch hat's aber ganz schön erwischt", kommentierte Marina. "Meint ihr nicht, ihr seid ein bisschen vorschnell?"

"Was ist denn mit dir? Du hast gestern beim Abendessen die ganze Zeit zu Sam rübergeguckt!", antwortete Mira süffisant. Bis wir an der Schule angekommen waren, hagelte es angedeutete Kupplungsversuche und auch Johanna und ich hatten ein paar sehr süße Pairings vor Augen.

Als wir in der Schule angekommen waren, verzogen sich die Jungs eilig, um Kilian vor Ende der Pause ihr Zimmer zu zeigen. Wir anderen gingen, weil wir nichts besseres zu tun hatten und uns die Besichtigung von Bruchtal für nach dem Unterricht aufheben wollten, gleich ins Klassenzimmer. Dort sollten wir auf Éomer warten.

Nach einiger Zeit kamen auch die Jungs dazu, die bereits gut miteinander klarzukommen schienen. "Ich dachte, wir haben jetzt reiten?", wunderte sich Kilian.

"Ja", antwortete Adelina. "Aber Gandalf hat gestern gesagt, dass die Lehrer uns in der ersten Woche immer hier abholen, damit wir wissen, wo wir hinmüssen."

Elbisch für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt