Die Legende der Agentin

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Nachdem wir gegessen hatten, ging ich in mein Büro zurück. Ich wollte mich ausruhen, denn meine Narben taten immer noch weh. Aber statt mich zu entspannen, kam der Vorarbeiter herein und wollte mir auf den Keks gehen. "Morgen steht die Qualitätskontrolle an und jetzt steht noch die Warenabfertigung an. Außerdem kommt ein Käufer um die Ware abzuholen. Wir erwarten Sie dann in zwanzig Minuten unten", sagte er und ging wieder. Das zum Thema ausruhen. Ich stand auf und zog mir andere Schuhe an und ging dann hinunter. Nathan schloss zu mir auf und fragte: "Was liegt jetzt an?" "Abfertigung und Verkauf, das Schaukel ich schon", ich sagte es beiläufig, obwohl es viel schwieriger ist.

Die Paletten und Kisten mit den Waffen wurden fixiert. Sie waren so gut wie fertig, jetzt fehlte nur noch die Verladung auf die LKWs der Käufer. Zwei warteten schon und der letzte fehlte noch. Mit dem Gabelstapler wurden mehrere Paletten verladen. Die ersten zwei LKW fuhren ab, sie beliefern die Armee. Die Zahlen gut und bekommen bessere Qualität als von anderen Produzenten. Trotzdem ist es verwunderlich, dass die Armee von der Mafia kauft. Gewisse Ironie. Es dauerte eine halbe Stunde bis unser zweiter Abnehmer ankam.

"Wo ist meine Ware?", fragte er direkt den Vorarbeiter und ich ging auf ihn zu: "Ihre Ware ist bereit, doch wir sollten uns über den Preis unterhalten." Mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen sah er mich an. "Mädchen, geh zurück auf den Kinderspielplatz und lass die Erwachsenen die Arbeit machen!" Jetzt war es an mir ihn an zu Lächeln. Mit Zucker süßer Stimme erklärte ich: "Der Preis ist gerade in die Höhe geschossen. Man sollte nicht die Person beleidigen, die hier das Sagen hat. Ist nicht zu empfehlen." Sein Grinsen hatte ich ihm aus dem Gesicht gewischt. "Nun dann unterhalten wir uns über den Preis", er sagte das wir so abwertend, das ich erwiderte: "Das doppelte. Nicht verhandelbar Mister." "Das ist nicht annähernd der übliche Preis. Ich zahle höchstens einen Aufpreis von 2%", meinte er und ich lächelte ihn an: "Die Qualität ist sehr viel besser als die vor Zehn Jahren und sie Gigolo zahlen immer noch denselben Spottpreis von vor 15 Jahren. Der wird den Material und Lieferkosten von uns nicht gerecht. Also zahlen sie entweder das Doppelte und nehmen die Ware mit oder ich suche mir einen neuen Käufer." Wiederwillig stimmte er zu und ließ seine Männer mehr Geld holen.

Als er mir die Koffer überreichte, ließ ich meine Männer die Ware einladen. Als der Kerl abfuhr drehte ich mich um und fragte meinen Vorarbeiter: "Und was genau war jetzt das Problem?" "Wir können doch unsere Kunden nicht vergraulen", sagte er und ich erwiderte: "Er wird nirgendwo bessere Ausrüstung finden, also hätte man schon vor Jahren mehr verlangen müssen. Aber ab jetzt steigern wir die Preise, denn nicht nur die Armee will gute Ausrüstung haben." Ich bekam anerkennendes Nicken. Das waren jetzt zwei Stunden Arbeit gewesen. Jetzt wollte ich wirklich meine Ruhe. Für meinen ersten Arbeitstag als Mafia Bossin hatte ich genug getan.

Nathan saß mir gegenüber und er wirkte verdammt unzufrieden. "Spuck's aus", forderte ich ihn auf. Er sah mich nervös an, am wie alt war er noch gleich? Zehn? Dad bekam dann doch noch seine Zähne auseinander: "Ich bin nicht zufrieden damit, dass du an Verbrecher verkaufst." "Mach dir mal keine Sorgen, die haben so einen GPS-Tracer mit drin, so kann das FBI das Lager der Idioten hochnehmen. Falls sie nach Übersee exportieren, kann die CIA eingreifen. Die beste Möglichkeit Menschen zu verhaften, die Scheiße bauen." Jetzt war er zufrieden. "Und was dann?", fragte er und ich musste lächeln: "Ich knöpf ihm so viel Geld ab, dass wir hochwertige Waffen für unsere Leute bauen können, die Armee kauft ja eh schon bei mir und außerdem wird im neben Lager hier in Maine an Schutzwesten gearbeitet. Sein Geld hilft uns mehr für uns selber zu Produzieren. Im Endeffekt ist das doch eh alles Eigennutz." Er lachte: "So ist das Leben."

Nachdem er gegangen war, saß ich noch am Laptop und arbeitete an einer Firewall für mein Handy und den Computer. Je mehr Firewalls ich aufbaue, desto besser ist alles was in meinem Kopf herumschwirrt gesichert. Jede neue Firewall ist eine ganz gut codierte Aktion die selbst Genies eine Weile kostet. Inzwischen hab ich ungefähr so um die dreißig errichtet. Also dauert es nicht nur eine Weile um mich zu hacken. Statt die Firewall fertig zu programmieren, legte ich mich aufs Bett und schloss meine Augen.