Im Bett

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Naruto saß stillschweigend auf der Bettkante, hatte die Finger ineinander verschränkt und starrte in das Kaminfeuer, wie es flackerte. Auf eine Art und Weise beruhigte ihn das und er vergaß seine Umgebung. Sodass seine Gedanken nicht in seinem Kopf einen Kampf anzettelten, sondern ruhig blieben.
Plötzlich bemerkte er nebenbei, wie eine Person sich zu ihm gesellte und die Matratze somit leicht unter ihm nachgab.
„Was beschäftigt dich?", fragte Sasuke besorgt.

Der Blonde antwortete nicht, stattdessen blinzelte er ein paar Mal und seufzte. Er wand den Blick von dem lodernden Feuer ab und richtete ihn auf den Größeren, welcher ihn mit einem Lächeln erwiderte. „Du weißt, dass du mir alles anvertrauen kannst?", versuchte der Magier sein Glück nochmals, stieß aber wieder auf Schweigen. Deshalb versuchte er sein Mitgefühl anders zu zeigen.

Er legte eine Hand auf die Schulter des Kleineren und kraulte ihn am Nacken. Bis Naruto anfing wie eine Katze zu schnurren und die Augen genießerisch schloss. Er rutschte so, damit er auf dem Rücken lag und mit dem Kopf auf den weichen Kissen.
Der Schwarzhaarige beugte sich über ihn und nahm ein paar blonde Haarsträhnen zwischen die Finger. Der Prinz bekam bei den flüchtigen Berührungen schon wieder ein entspannteres Gesicht.

Sasuke konnte und wollte sich nicht an die Zeit ohne seinen Liebsten erinnern. Er war alles was er in seinem verkorksten Leben noch hatte. Nur er war Grund, warum er so lange durchgehalten hatte.
„Tut mir leid... Dass ich egoistisch war.", flüsterte der Uzumaki und hörte im Hintergrund, das Knistern des Feuers.
„Geb dir nicht die Schuld für etwas, was du nicht getan hast.", antwortete der Oberliegende lediglich und streichelte behutsam seine Wangen.

„Ich schlafe gleich ein..", brummte Naruto wohlfühlend und schloss langsam die Lider. Daraufhin stieg Sasuke von seinem Schoß, was dem Jüngeren jedoch nicht gefiel, wer sollte ihn denn nun kraulen?
Der Schwarzhaarige stand von dem Bett auf und schritt rüber zu seinem Schreibtisch. Mit einer flinken Bewegung befand sich ein silberner Ring in seinem Besitz und er übergab diesem, Naruto, der mittlerweile im Schneidersitz auf dem Bett hockte.

„Was ist das?", fragte er und betrachtete die Runen, welche in dem Ring eingraviert waren.
„Dies ist ein magischer Ring, der dazu dient, dass dich niemand erkennt. Nur ein Magier erkennt deine wirkliche Gestalt, wenn du ihn anhast. Gaara hat ihn mir vor deiner Ankunft überreicht."
Langsam nickte der Prinz verstehend und steckte das Schmuckstück an seinen Finger, um ihn auszuprobieren.

Plötzlich durchzog Uzumaki ein Ruck, sodass er blitzschnell auf dem Boden kniete und die Zähne zusammen biss. Es war ein sehr unangenehmes Gefühl, es schmerzte nicht, aber es brachte ihm eine Angespanntheit in seine Glieder. Sasuke zögerte nicht lange und half seinem Liebsten wieder auf die Beine. Dieser schaffte es nur wankend und als er vor dem großen Spiegel stand, links neben dem Kamin, zog er erschrocken die Luft an.

Reflexartig fasste er mit offenen Mund an sein Gesicht und seine Haare. Er hatte sich komplett verändert! Seine Haare so lang, bis zu seinen Hüften. Seine Züge, so lieblich und sanft. Längere Wimpern und volle Lippen. Kleinere Schultern, kleinere Statur. Und zu allem Überfluss...
„Brüste?! Ich bin eine Frau?", rief er empört und mit solch einem Unglauben in der Stimme, dass es den Magier zum Grinsen brachte.

„Anscheinend schon.", unterdrückte der nun einzige Mann in dem Raum, ein kehliges Lachen.
„Ich...! Ich will aber keine Frau sein!", beschwerte der Blonde sich mit einem grimmigen Ton.
„Es dient ja auch nur zur Tarnung.", beruhigte Sasuke ihn, schlich sich von hinten an und drehte ihn, sodass sie gegenseitig in ihre Augen starrten. Er entfernte die langen Strähnen des Kleineren aus dem Blickfeld der beiden.
„Als Mann gefällst du mir eh besser, mein Prinz.", zwinkerte der Uchiha und sah wie der Ausdruck seines Gegenübers sich schlagartig veränderte. Peinlich berührt nahmen Narutos Wangen ein sachten Rotton an. Eine funkelnde Aura umhüllte sie und zog die Männer in ihren Bann. Der Blonde steifte sich den Ring ab und steckte ihn in seine Hosentasche.

Rapunzel, eine etwas andere Liebesgeschichte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt