Kapitel 1 ✔️

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Julie's P.O.V.

Hier stand ich also, in meinem leeren Zimmer und eher weniger bereit endgültig mit dem neuen Freund meiner Mutter und dessen Sohn zusammen zu ziehen. Eigentlich wohnten wir ja schon seit ungefähr einer Woche zusammen im gleichen Haus, aber da noch nicht alle Sachen in unserem neuen Zuhause waren, hatte ich jetzt nochmal die Zeit mich von meinem alten Zimmer zu verabschieden.
Moms neuer Freund Henry war eigentlich wirklich in Ordnung und ich war froh, dass sie endlich wieder glücklich war, aber dass es ausgerechnet der Vater von Tyler sein musste, konnte ich nicht verstehen. Als ob es nicht schon nervig genug war, dauernd in der Schule mit ihm aneinander zu geraten. Nein jetzt war dieser Arsch von Bad Boy auch noch mein neuer Mitbewohner.

Ungefähr ein halbes Jahr nach dem Unfall fing es an, dass Tyler und ich uns gegenseitig ständig anzickten. Ich konnte damals endlich wieder in die Schule gehen, was mich auch nur freute, weil ich dann endlich mal andere Menschen zu Gesicht bekam. So richtig kann ich eigentlich auch gar nicht sagen wieso Tyler und ich uns nicht verstanden, aber es war eben so. Wir gaben uns beide immer ziemlich Kontra und so richtig hatte sich das seit dem Zusammenziehen auch nicht geändert. Mal nervte er mich und mal war er echt nett, man wusste einfach nicht woran man bei ihm war und das wiederrum brachte mich auf die Palme.

„Julie komm jetzt, wir müssen los!", rief meine Mutter von unten. Genervt verdrehte ich die Augen und machte mich ein letztes Mal daran die hölzerne Wendeltreppe runter zu laufen. Als ich unten angekommen war, wartete Mom schon vor unserer großen Haustür und entgegnete mir: „Na endlich, ich dachte schon ich müsse dich persönlich aus deinem Zimmer ziehen." „Sehr witzig Mom." „Julie zieh nicht so ein Gesicht und freue dich, es ist doch schön, dass du jetzt einen Bruder hast. Außerdem solltest du dich nach einer Woche wirklich mal langsam daran gewöhnen." „Mom, auch wenn ich Henry mag, bezeichne seinen Sohn bitte nie wieder als meinen Bruder.", sagte ich genervt und ging an meiner Mutter vorbei zu unserem Auto. „Ob es dir nun passt oder nicht, irgendwann wird er dein Bruder sein." Für diese Aussage bekam sie von mir nur einen vernichtenden Blick zugeworfen ehe ich ins Auto einstieg und mich anschnallte.

Nach einer ungefähr 10-Minütigen Autofahrt waren wir bei unserem neuen Zuhause angekommen. Meine Mom parkte das Auto neben dem schwarzen Audi, welcher Henry gehörte.
Henry und meine Mutter hatten sich dazu entschieden sich ein gemeinsames Haus oder besser gesagt Villa auszusuchen, damit sich keiner wie ein bloßer Gast vorkam. Mir persönlich war vollkommen egal in welches Haus wir umzogen, denn Tyler wäre ebenfalls dort und das machte die Sache nerviger.

Wir stiegen aus dem Auto aus und nahmen zusammen die Steintreppe, welche zur Haustür führte, um ins Haus zu gelangen. Obwohl ich die Villa schon kannte, war ich doch immer wieder erstaunt wie groß alles war. Sie bestand aus 3 Etagen mit mehreren Zimmern. Gut die dritte Etage war der Keller, aber da er komplett ausgebaut war und sich dort unteranderem ein Gästezimmer befand, konnte man es als normale Etage betrachten. Ansonsten gab es im Keller noch einen Partyraum, eine Abstellkammer und einen Fitnessraum, was ich persönlich am besten fand. Im Erdgeschoss befand sich das Wohnzimmer, das Schlafzimmer von Mom und Henry, ein Badezimmer und ein Wintergarten. Darüber hinaus gab es hier noch eine Küche, die mit einer Kochinsel und einem Tresen ausgestattet war. In der ersten Etage waren die Zimmer von dem Vollpfosten und mir und natürlich lagen sie direkt nebeneinander.

Man könnte sich jetzt fragen, warum nicht einer von uns ins Gästezimmer zog, aber um ganz ehrlich zu sein, wer tauscht schon freiwillig ein großes Zimmer mit eigenem Badezimmer und begehbaren Kleiderschrank gegen ein kleineres ohne großen Schrank und einem kleinen Bad? Richtig sowas macht keiner.
Natürlich hatten wir auch einen Garten, der von den anderen Nachbaren nicht einsehbar war. Außerdem befand sich dort ein Pool, welchen ich diesen Sommer auf jeden Fall nutzen wollte.

Ein Tag und alles ist anders I #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt