Kapitel 10 ✔️

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Julie's P.O.V.

Als wir bei Brian angekommen waren, wurde ich immer nervöser, denn so richtig überlegt hatte ich mir nicht, wie ich ihn auf meinen Bruder ansprechen wollte. Wir stiegen aus und Tyler klingelte.

Kurze Zeit später machte auch schon ein Mann die Tür auf, den ich auf Anhieb wiedererkannte. Es war Brians Dad. „Julie, dich habe ich ja ewig nicht mehr gesehen.", begrüßte er mich. „Hallo Mr. Miller, ist Brian da?" „Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass du mich Robert nennen sollst, Julie? Brian ist oben in seinem Zimmer, aber kommt doch erst einmal rein. Hi Tyler." Ich guckte Tyler an und er schien gleich zu verstehen, was ich wollte. „Ich warte hier unten." „Danke."

Mit einem flauen Gefühl im Magen ging ich die Marmortreppe nach oben und folgte dem Flur zum letzten Zimmer auf der linken Seite. Ich atmete einmal tief ein und aus und ging dann ohne anzuklopfen rein.

„Julie, was machst du denn hier?", fragte mich ein verwirrter Brian. „Wir müssen reden." In meinen Händen hielt ich immer noch den Brief von Chase als ich mich auf den Sessel in Brians Zimmer setzte.

„Worüber willst du denn reden?" Es sprudelte nur so aus mir raus und ich dachte gar nicht daran leise zu sprechen. „Brian wieso hast du mir nicht gesagt, dass du weißt wo er ist?" Brain sah mich verdattert an und fragte dann wovon ich sprach. Ich stand auf und ging auf seinen Schreibtisch zu an dem er saß. Ich warf den Brief auf den Schreibtisch und fing wieder an ihn in die Mangel zu nehmen. „Davon spreche ich Brian. Verdammt er ist mein Bruder und du wusstest wie scheiße es mir geht, weil er weg ist, also wieso hast du mir nicht gesagt, dass du mit ihm gesprochen hast?"

Tyler's P.O.V.

„Willst du was trinken?", fragte mich Mr. Miller als ich mich zusammen mit ihm in die Küche setzte. „Nein danke im Moment nicht."

Auf einmal hörte ich die laute Stimme von Julie und wollte schon aufspringen, um hochzugehen, doch Brians Vater hielt mich davon ab. „Die beiden streiten bloß, mach dir keine Sorgen. Es ist nicht ihr erster Streit, der etwas lauter wird. Es geht vermutlich um Chase." Erstaunt sah ich Mr. Miller an.

„Er hat letztens hier angerufen und ich habe es zufällig mitbekommen. Ich habe Brian gesagt, dass er es Julie sagen soll, weil sie sich sonst wieder streiten, dass konnten die zwei schon immer gut. Nichtsdestotrotz sind sie immer für einander da, wenn es drauf ankommt, wie ein altes Ehepaar.", erklärte Mr. Miller mir mit einem Lachen im Gesicht.

Mir gefiel die Aussage mit dem alten Ehepaar gar nicht, denn zwischen den beiden würde doch eh nie was laufen oder doch?

Julie's P.O.V.

„Julie versteh das doch bitte. Er hat mich angefleht dir nichts zu sagen." „Ach und deswegen ist es in Ordnung mich im Ungewissen zu lassen oder was?" „Ich habe Chase als er angerufen hat, gesagt, wie scheiße es dir wegen ihm geht, aber er will nicht zurückkommen." „Und du hättest mir keine Nachricht schreiben können, dass du ihn gesprochen hast? Brian wir kennen uns verdammt nochmal seit dem Kindergarten." „Es tut mir leid Julie, aber..." Ich unterbrach ihn bevor er seinen Satz zu Ende bringen konnte.

„Wo ist er jetzt?" „Ich kann es dir nicht sagen." Brian sah mich traurig an, aber das war mir gerade komplett egal. „Verdammt Brian mache endlich den Mund auf." „Verstehe doch, dass es nicht geht." Ich atmete tief ein und aus, um mich zu beruhigen. „Weißt du, warum er gegangen ist?" „Julie, er muss es dir selber sagen." „Super Idee, nur gibt es da ein Problem, er redet nicht mit mir. Jedes Mal, wenn ich ihn anrufe, geht er nicht ran und zurück rufen tut er auch nicht."

„Julie, ich verstehe ja, dass du sauer bist, aber ich kann es dir einfach nicht sagen. Ich habe es ihm versprochen und du weißt, dass ich mich an meine Versprechen halte." „Ach ja, mir hast du mal versprochen, dass du mir nie etwas verschweigen würdest und nun?" „Ich verschweige dir auch nichts, ich will nur, dass du es von deinem Bruder erfährst und nicht von mir."

„Ruf ihn an." „Was?" „Ruf Chase an und sag ihm, dass ich mit ihm reden will bei mir geht er ja nicht ran." „Julie...", setzte Brian an, aber ich unterbrach ihn sofort. „Nichts Julie. Ich habe es satt, dass jeder anscheinend denkt, dass ich ein kleines Kind bin mit dem man nicht reden kann. Ich komme morgen wieder und bis dahin kannst du dir überlegen, ob du mir hilfst und ihn anrufst oder ob du es lässt." Ich nahm den Brief vom Schreibtisch und verließ das Zimmer, dann ging nach unten und verabschiedete mich von Mr. Miller.

Brian's P.O.V.

Verdammt, verdammt, verdammt. Warum hat mich Chase nur in so eine dumme Situation gebracht und warum war ich so dumm und habe Julie nicht gleich etwas gesagt. Ich muss ihn anrufen jetzt sofort.

Ich nahm mein Handy und suchte in den Kontakten nach der Nummer von Chase. Es tutete dreimal bevor er abhob. „Brian ist alles in Ordnung?" „Ob alles in Ordnung ist fragst du. Nein, nichts ist in Ordnung." „Ist was mit Julie?" „Nicht direkt." „Was heißt das Brian?" „Sie war gerade hier und hat mich zur Sau gemacht, weil ich ihr nicht gesagt habe, dass wir geredet haben." „Und weiter?" „Sie war total sauer und hat mich zur Rede gestellt und verlangt, dass ich ihr die Wahrheit sage." „Und was hast du gemacht?" „Ich habe versucht mich zu entschuldigen, aber es hat alles nichts gebracht. Sie hat mir einen Tag Zeit gegeben, um mich zu entscheiden, ob ich dich anrufe." „Und dann?" „Dich dazu zu bringen mit ihr zu reden."

„Das wird nicht passieren und das weißt du. Es ist besser, wenn sie die Wahrheit nicht kennt." „Chase jetzt hör mir mal zu. So sauer war deine Schwester wirklich noch nie und ich finde du solltest endlich mit ihr reden. Es geht ihr total scheiße, weil du nicht mit ihr reden willst. Ich kenne sie und wenn du nicht bald mit ihr redest, denkt sie, dass es an ihr liegt. Ihr geht es scheiße, weil du dich verpisst hast als sie im Koma lag und sie nicht weiß wo du bist, also bewegt dein Arsch hier her und rede endlich mit ihr." „Ich kann nicht." „Oh doch du kannst. Du bewegst jetzt deinen verdammten Arsch hier her und redest mit ihr oder ich sage ihr die Wahrheit."

„Das kannst du nicht machen." „Doch das kann ich. Ich weiß, dass ich es versprochen habe, aber deiner Schwester habe ich auch was versprochen und das zählt mehr. Also beweg deinen Hintern so schnell es geht hier her." „Okay, ich bin am Dienstag da." „Wehe, wenn nicht." Mit diesen Worten legte ich auf und war froh, dass Tyler und ich uns morgen treffen würden.

Ein Tag und alles ist anders I #Wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt