Tyler's P.O.V.
Ich merkte genau, dass irgendetwas nicht stimmte, also hielt ich an und drehte Julie zu mir. Sie sah mir nicht in die Augen, weswegen ich ihr Gesicht in meine Hände nahm und sie noch einmal fragte, was los, war. Doch noch immer wollte sie es mir nicht sagen.
„Julie ich sehe doch, dass irgendetwas nicht stimmt. Sag es mir doch einfach, vielleicht kann ich dir ja helfen." Langsam nahm sie ihren Mut zusammen und fing an zu sprechen. „Es ist wegen meinem Dad. Eigentlich gehe ich jeden Tag zu seinem Grab und heute habe ich es vergessen." Oh verdammt, ich hatte sie so in Anspruch genommen, dass mir gar nicht in den Sinn kam, dass sie vielleicht noch etwas Anderes machen wollte.
„Das ist doch kein Problem.", meinte ich aufbauend. „Ich habe eine Idee. Wir gehen jetzt noch mal schnell hin bevor wir nach Hause gehen." Julie wollte gerade wiedersprechen, doch das ließ ich gar nicht zu. „Keine Wiederrede. Ich warte auch vor dem Tor, wenn du willst, dass ich nicht mit zum Grab komme." „Danke.", flüsterte sie leise und ich konnte einfach nicht anders als ihr einen kurzen Kuss zu geben. „Du brauchst dich nicht bedanken."
Julie's P.O.V.
Ich war Tyler unglaublich dankbar, dass er das für mich tat und wie versprochen wartete er vor dem Eingang auf mich. Auch wenn Tyler mir innerhalb eines Tages sehr ans Herz gewachsen war, war ich dennoch nicht bereit ihm das Grab meines Vaters zu zeigen. Ich nahm den gleichen Weg, wie am Tag zuvor und war gleich darauf auch schon da. Als ich näherkam, sah ich einen Briefumschlag mit meinem Namen drauf, der gegen den Grabstein gestellt wurde und sofort wusste ich von wem er war.
Chase.
In regelmäßigen Abständen und an Dads Geburtstag und an seinem Todestag lag an seinem Grab immer ein Brief von meinem Bruder. Mit zitternden Händen nahm ich den Brief an mich und öffnete ihn auch gleich. Ich erkannte sofort die Handschrift von Chase, welche ich schon auf dem Umschlag gesehen hatte.
Hi Julie,
ich kann gar nicht oft genug betonen, wie sehr mir die ganze Sache leidtut. Ich hätte dir damals die Kinokarten nicht schenken sollen, denn dann wären wir nie auf dieser Straße gewesen und alles wäre noch gut, aber so habe ich alles kaputt gemacht. Ich hätte den Wagen nicht fahren sollen. Ich weiß, dass ich recht habe, auch wenn du mir immer wieder das Gegenteil auf die Mailbox sprichst, womit du im Übrigen aufhören musst, denn damit belügst du dich nur selber. Es tut mir so leid, dass ich deinen Geburtstag ruiniert habe.
Brian hat mir erzählt, dass du auf seiner Party warst und dass ihr getanzt habt. Es ist gut, wenn du glücklich bist, denn nichts Anderes möchte ich. Ich habe Brian gesagt, dass er gut auf dich aufpassen soll und ich weiß, dass er das auch tun wird. Sei bitte nicht wütend auf ihn, weil ich mit ihm geredet habe, du kennst ihn, er mag Streit nicht. Außerdem brauchte ich jemanden zum Reden. Ich habe ihn dazu gezwungen, dass er dir nichts sagt, denn er wollte es tun.
Ich habe dich lieb kleine Schwester, vergiss das nicht.Alles Liebe Chase.
Nachdem ich den Brief zu Ende gelesen hatte, bemerkte ich, wie mir die Tränen über meine Wangen liefen. Schnell wischte ich sie weg und entschuldigte mich bei meinem Dad, dass ich heute nur kurz da war und nichts erzählt hatte.
Ich musste unbedingt mit Brian reden und das sofort. Ich lief den Weg zurück zum Eingang, wo Tyler immer noch auf mich wartete. Allerdings verfinsterte sich sein Blick und ich konnte mir denken, dass er meine Augen wohl vom Weinen gerötet waren.
„Was ist passiert?" „Kannst du mich zu Brian fahren, bitte." „Klar, aber was ist denn geschehen?" Ich fand es echt toll, wie er sich Sorgen um mich machte, aber ich musste zuerst mit Brian reden.
„Ich muss erst mit Brian reden." Ich sah ganz kurz Enttäuschung in Tylers Augen aufblitzen, doch schnell hatte er sich wieder gefangen. „Sei bitte nicht sauer, ich erkläre es dir später, versprochen." „Ich bin nicht sauer." „Aber enttäuscht." „Nein, auch das nicht." „Du lügst, ich habe die Enttäuschung in deinen Augen gesehen." Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. „Naja vielleicht ein wenig." Ich ging auf ihn zu und schlang meine Arme um ihn. „Danke, dass du mich hergebracht hast." „Das habe ich gerne gemacht. Komm lass uns mein Auto holen."
Zuhause angekommen, holte Tyler schnell seine Autoschlüssel von drinnen und dann saßen wir auch schon neben einander in seinem Wagen.
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Ein Tag und alles ist anders I #Wattys2017
RomanceJulie hat in ihren jungen Jahren schon viel erlebt. Zu viel, denn vor 3 Jahren starb ihr Dad und ihr Bruder verschwand. Aus diesem Grund weiß Julie auch, dass ein Tag alles verändern kann. Aber kann ein Tag auch ihr Verhältnis zu dem Bad Boy der Sch...