Was ist Wahr, was ist Falsch?

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Liz Sicht
Mittlerweile stand die Sonne hoch am Himmel und ich war komplett verzweifelt. Ich hatte keinerlei Anhaltspunkte wo sie sein könnte. Ich bin schon so gut wie alles abgefahren wo sie sein könnte, hab sie gefühlte tausend mal angerufen und würde am liebsten aus Frust schreien. Den ganzen Mist der sich in mir drin aufgestaut hatte rauslassen. Und es war ja nicht nur das was mich so schrecklich belastete. Aus meinen Kopf bekam ich nicht mehr dieses Bild von Vanessa aus dem Kopf. Ich war so fies zu ihr, aus purer Eifersucht. Sie muss mich gehasst haben und ich kann es so sehr verstehen. Dieses unnahbare Mädchen. Was mag ihr wohl durch den Kopf gegangen sein als sie sprang? Vielleicht war es ja für sie auch eine Erlösung...ob sie gelächelt hat? "Haben sie sich schon etwas ausgesucht?" unterbrach mich die Kellnerin aus meinen trüben Gedanken. "Ähm..ja ich hätte gerne eine heiße Schokolade" antwortete ich noch etwas verwirrt. "Mit oder ohne Sahne?" "Mit." sagte ich und gab mein bestes um zu lächeln, hatte aber nicht genug Kraft dazu, es war eher verkrampft und durch und durch erzwungen. Ich sah mich in dem Café um in das ich einfach reingestürmt war. An einem Tisch neben mir saß ein etwas älterer Herr, vertieft in eine Zeitung, als ich neugierig hinein spähte sah ich den Artikel von Vanessa. Es durchfuhr mich wieder wie ein Blitz, eine Welle von Traurigkeit und Schuldgefühlen. Ich sackte in mich zusammen und kämpfte verzweifelt mit den Tränen. Nicht hier, nicht jetzt, nicht vor all den Leuten. Aber ich hatte es verkackt. Vanessa ist tot und Pia ist weiß der Himmel wo und ist warscheinlich in einer grauenhaften Verfassung. Die Angst um sie ließ mein Herz fast zersprengen. Ich musste sie finden...

Leas Sicht
Mama weint, so wie fast den ganzen Tag schon. Wenn ich sie frage wo Papa ist antwortet sie mir nicht und als ich sie nach Vanessa fragte ließ sie ihr Glas Wasser fallen. Sie macht mir Angst. "Alles wird gut kleines, Mami macht das schon." sagte sie immer wieder und wieder. "Aber was denn Mama? Was ist denn los?" traute ich mich endlich zu fragen. Seit 4 Stunden sind wir schon zurück, davor war ich mit Mama noch im Krankenhaus, aber sie wollte wieder nach Hause, also waren wir wieder hier. Auf meine Frage antwortete sie nicht, sie strich mir bloß durch die Haare und flüsterte etwas was ich aber nicht verstand. Als ich das Drücken meiner Blase verspürte lief ich zur Toilette. Als ich sie aufklappte bekam ich zuerst einen schock. Ganz viele weiße Pillen wurden rein geworfen. "Mama, was ist das?" rief ich vorsichtig

Liz Sicht
Und als hätte ich es nicht geahnt blieb die strahlende Sonne nicht am Himmel, es war nun zugezogen mit dunklen Gewitterwolken die stark nach Regen aussahen. Genauso wie an dem Abend. Alle Schicksahlhaften Sachen geschahen bisher im strömenden Regen, was würde jetzt passieren?

Pias Sicht
Ich fühle mich schlecht, so unglaublich schlecht. Liz starb warscheinlich vor Sorge und trotzdem ignorierte ich all ihre Anrufe. Ich wusste ja selber nicht was ich tun sollte. Ich kann ja nicht ewig hier bleiben und weinen. Ich war unendlich schwach und zitterte am ganzen Körper. Zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen. "Was tust du hier?" aus Schreck zuckte ich zusammen. Ein versiffter Mann hatte sich neben mich gestellt und versuchte sich trotz des Regens eine Zigarette anzuzünden. "Ach, bist wohl doch nicht von der gesprächigen Sorte....willste ne Zigarette?" Ich schüttelte bloß den Kopf. "Naja, hätte eh keine gehabt, war meine letzte." sagte er und lachte. Sein Lachen glich eher einem Asthmaanfall, doch das versuchte ich zu ignorieren. "Weißt du? Den Leuten hier passiert schon viel scheiße...was ist deine Geschichte?" ich zuckte nur mit den Schultern und blickte auf den Boden. "Schüchtern? Naja, dann fang ich halt an. Das übliche halt. Ich hatte ein Job, eine Frau und zwei Kinder. Mein ganzes Leben hab ich verspielt. Buchstäblich. Ich war süchtig nach Glücksspielen, kam an die falschen Leute und tja, bin dann abgerutscht." er erzählte es als sei es das normalste der Welt, seine Miene war gleichgültig und bloß als er seine Frau und Kinder erwähnte sah mein ganz kurz Schmerz in seinem Gesicht. Er spuckte auf den Boden und grinste mich mit einer Zahnlücke an. "Und? Wahr oder Falsch? Was sagst du?" die Frage hatte mich volkommen überrascht. Mit offenen Mund starrte ich ihn an. "Na? Sag ich doch. Du darfst den Leuten hier nicht trauen. Jeder hat eine Geschichte das ist klar, aber wenn man sie jemanden erzählt ist man entweder besoffen oder dumm. Merk dir das." Kopfschüttelnd drehte er sich um und verschwand.
Was zur Hölle war das gerade gewesen? Laufen hier nur solche Typen rum? Mit schnellen Schritten entfernte ich mich weiter aus diesen komischen Ort. Jeder Schritt den ich machte schien mir leichter zu fallen, bis ich dann irgendwann losrannte, raus in den prasselnden Regen. Mit den Gedanken in der Vergangenheit und einem verzweifelten Verstand. Ich wünschte ich könnte irgendwem sagen das alles gut werde, das ich mir nichts antun werde. Jedoch weiß ich selber nicht ob ich mir trauen könnte. Was ist Wahr, was ist Falsch? Heute ist's das eine, das andere schon morgen.

Omg, zwei Monate Pause o.Ö Tut mir echt leid Leute, werde mein bestes geben endlich mal aktiver zu sein. Bitte ehrliche Meinungen zu diesem Kapitel in die Kommis. Danke :3 Übrigens: Ich hab eine neue Geschichte angefangen "Still Hungry?" Sie hilft mir einen Teil meines Lebens zu verarbeiten der mich noch immer sehr belastet. Wär lieb wenn ihr mal reinschaut :)

Genauso wie du || GirlxGirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt