Traum

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Piep, Piep, Piep
Und die Kopfschmerzen waren wieder da. Dieser Wecker, ich könnte ihn töten, ich hatte einen so schönen Traum.

Traum:

Ich war in der Bar von Gestern. Jason war natürlich auch da und setzte sich neben mich. Ich war etwas nervös, da ich mir eingestehen musste, dass ich ihn doch ziemlich heiß fand. Süß konnte man ja nicht wirklich zu einem bad boy sagen. Aber ein bad boy verliebte sich auch nicht und ich normalerweise auch nicht. Was ist nur los mit mir. Irgendwann fragte er mich: "Hast du eigentlich einen Freund?" Okay, das kam unerwartet. Ich war erst ein bisschen perplex, aber antwortete dann einfach mit einem Kopfschütteln, da ich gerade einen Schluck Bier im Mund hatte.

"Ich lade dich auf einen Drink ein. Was möchtest du?" Fragte er mich plötzlich und ich war ganz schön geschockt, da ich nicht dachte, dass er so eine Art Typ war die Mädchen auf einen Drink einluden.

Wir tranken ein paar Gläser, keine Ahnung was es war, ich war aber nicht betrunken, dann schaute er mir tief in die Augen. Er kam immer näher. Ich kam immer näher. Bis wir nur noch Millimeter von einander entfernt waren. Er schloss die Augen und legte seine Lippen auf meine. Der Kuss war sanft und zärtlich, ich hätte nicht gedacht, dass er so zärtlich sein kann. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und zog in etwas zu mir heran. Der Kuss wurde intensiver und, und, ... Dann bin ich aufgewacht.

Realität:

Es war schade, da ich den Kuss wirklich genossen hatte. Und keine Ahnung was sich entwickelt hätte, aber dieser Kuss... War einfach perfekt.

Ich schlug die Decke zur Seite und erledigte meine Morgenroutine. Immer noch schlecht gelaunt, nur so nebenbei. Als ich vor meinem Kleiderschranke stand, und dass ungefähr für zehn Minuten, hatte ich endlich eine Hose gefunden, es war keine Short sondern diesmal eine lange, enge Hose. Ich mochte sie, hatte sie aber nicht gefunden. Dann suchte ich weitere fünf Minuten ein Shirt. Am besten ein bauchfreies. Schließlich fand ich ein schwarzes, lockeres, bauchfreies Shirt und zog es mir über den Kopf.

Dann wandte ich mich meinem Schmuck zu. Ich entschied mich heute nur für meine Tiffany Kette, Ohrstecker und ein Bauchnabelpiercing mit einem Anker daran. Auf mehr hatte ich keine Lust. Der Morgen verlief wie immer: Frühstück, Longboard nehmen, losfahren, die Fahrt genießen. Das fahren auf den Longboard war traumhaft, ich fühlte mich so frei und würde einfach gerne losfahren bis ich nicht mehr weiß wo ich bin. Kurz vor der Schule an einer ruhigen und leeren Straße schloss ich die Augen und genoss einfach den Moment. Ich dachte zumindest, dass die Straße leer war, denn kurz nachdem ich die Augen öffnete krachte ich gegen eine Person.

Ich fiel auf meinen Hintern und blickte der Person direkt in die Augen. Ich kannte diese Augen ich hatte mich schon mal in ihnen verloren. Ryan hielt mir seine Hand hin und zog mich auf die Beine.

"Ist alles in Ordnung? Du scheinst ja ziemlich abgelenkt gewesen zu sein." Lachte er.

"Ja. Alles Gut. Ich habe nur die Augen geschlossen gehabt." Antwortete ich noch immer etwas verwirrt.

Erst jetzt fiel mir auf, dass er noch immer meine Hand hielt, er bemerkte es anscheinend auch und ließ mich langsam los. Meine Hand fühlte sich auf einmal so kalt an. Ich blickte ihm in die Augen und sah ein wenig Enttäuschung. Warum war mir nicht ganz klar, da wir uns ja erst zwei Tage kennen und erst einmal wirklich miteinander geredet hatten. Mit jetzt sind es zweimal.

"Ist mit dir alles okay?" Fragte ich besorgt, er sah etwas bedrückt aus.

"Nein, nein. Mir gehts gut." Antwortete er etwas zu schnell. Ich wusste das es nicht der Wahrheit entsprach, aber es ging mich auch nichts an, also fragte ich nicht weiter nach.

Wir gingen zusammen zur Schule und unterhielten uns ein bisschen. Wir verstanden uns ziemlich gut und ich war mir sicher wir könnten echt gute Freunde werden.

Als wir am Schulhof ankamen erwarteten uns die anderen schon. Alle bis auf Jason waren schon da.

"Seit wann kommt ihr zusammen in die Schule?" Fragte Lucy neugierig nachdem sie mich fest umarmt hatte.

"Die liebe Kylie hätte mich fast überfahren mir ihrem Skateboard." Lachte Ryan. Aber ich musste wie immer noch meinen Senf dazu geben.

"Longboard Ryan Longboard nicht Skateboard. Das müsste man wissen. Das ist schon irgendwie Grundwissen." Sagte ich spitz und warf gespielt meine Haare über die Schulter.

Doch augenblicklich fiel meine Laune ein großes Stück, da Jason endlich da war und vergebens versuchte den Lippenstift aus seinem Gesicht zu wischen. Es war ein Stich ins Herz. Ich hatte gedacht er mag mich. Ich war wohl viel zu naiv.

Ich blickte zu Boden, während alle anderen lachten. Nur Lucy fiel auf, dass etwas nicht stimmte, und verstand schnell was los war und umarmte mich kurz, aber zum Glück ohne das es irgendwer mitbekam.

Dann munterte sie mich auf indem sie lustige Grimassen schnitt. Da musste ich wirklich lachen. Als ich mich wieder eingekriegt hatte machte ich mich auf den Weg zu meinem Spind  um mir die Sachen für die erste Stunde zu holen. Immer noch etwas bedrückt öffnete ich meinen Spind und nahm mir meine Bücher.

Plötzlich hörte ich wie sich jemand neben mir gegen die Spinde lehnte. Ich wusste genau wer das war, aber ich wollte ihn nicht ansehen. Es würde zu sehr wehtun. Deswegen drehte ich mich einfach um und stolzierte davon. Zumindest so weit es möglich war, denn schon zwei Sekunden später hatte er mich schon am Arm gepackt und mich zu ihm umgedreht. Er war nur ein paar Zentimeter von mir entfernt, was mich etwas verunsicherte. Dann drückte er mich gegen den Spind und küsste mich.

Ich war erstarrt. Unfähig irgendwas an meinem Körper zu bewegen. Doch automatisch schliss ich meine Augen und legte meine Hand in seinen Nacken wie in meinem Traum. Es fühlte sich gut an, aber als mir bewusst war was ich da tat und mir einfiel, dass er am Hof noch versucht hatte den Lippenstift von irgendeinem anderen Mädchen wegzuwischen, stieß ich ihn von mir weg, obwohl mich das einiges an Überwindung kostete. Er schaute mich verwirrt an.

"Du hast dir gerade noch den Lippenstift von irgendeinem anderen Mädchen weggewischt und küsst jetzt schon die nächste, ist das dein Ernst? Nein, das mache ich nicht mit! Such dir eine andere Schlampe!" Fauchte ich ihn an, doch er grinste nur.

"Dir ist der Lippenstift aufgefallen? Und außerdem hast du mich gerade ziemlich intensiv zurück geküsst, also warum?" Erwiderte er geschickt. Er hatte es geschafft mich zu verwirren. Na ganz toll. Ich hatte keine Ahnung was ich antworten sollte. Ich beschloss einfach wegzugehen.

So stolzierte ich davon und wackelte mit meinem Po, weil ich einfach wusste, dass er genau dahin schaute.

Cheer Life (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt