Der Vorfall

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Als ich in den Sportsaal gehen wollte hörte ich von draußen etwas. Ich dachte es seien die Mädchen, aber da irrte ich mich wohl. Als ich hinausschaute um sie zu begrüßen sah ich nicht meine Freunde sondern einen Mann. Ganz schwarz angezogen. Mit Maske. Und einer Waffe. Ich war wie versteinert. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich suchte mein Handy, fand es aber nicht und mir wurde klar, dass ich es wohl im Klassenzimmer bei Miss Lewis vergessen hatte. Ich konnte nichts tun.

"Gibt es hier nicht so Gangtelefone?" Dachte ich mir. Ich ging aus den Garderoben und ging den Gang hinauf. Zum Glück hing am Ende eines. Ich nahm den Hörer ab und wählte die Nummer der Direktion. Nach zwei mal leuten nahm zum Glück jemand ab.

"Hallo, hier ist Kylie Rose. Ich bin bei den Sportumkleiden und habe einen Mann mit einer Waffe gesehen, der in Richtung der Klassenzimmer ging." Ich war mir ziemlich sicher, dass sie nur einen Teil verstand, da ich höchstwahrscheinlich in Lichtgeschwindigkeit redete.

"Wie bitte? Haben sie gesagt ein Mann mit einer Waffe ist hier?" Fragte sie verwirrt nach.

"Ja, und ich denke nicht, dass er sehr nett zu den Schülern sein wird." Bestätigte ich.

"Ja! Ich werde sie warnen" Versprach sie noch und legte auf.

Ich zog mich wieder um, sodass ich wieder meine normalen Klamotten anhatte, und ging die anderen Mädchen suchen. Doch ich konnte sie nicht finden. Ich beschloss in den Englischsaal zu gehen um mein Handy zu holen, damit ich sie anrufen konnte.
Als ich dorthin schlenderte fiel mir auf, dass die Schule wie ausgestorben war. Zum Glück war der Saal offen und ich konnte mein Handy holen. Ich wählten Lucy's Nummer wartete.

"Kylie, wo bist du?! Wir suchen dich schon überall!" Schrie sie ins Telefon.

"Ich bin beim Englischsaal. Ich hatte mein Handy hier vergessen. Wieso sucht ihr mich eigentlich?"

"Weil wir alle in den großen Saal kommen sollen, da eine Schülerin der Sekretärin gesagt hat, sie habe einen Kerl mit einer Waffe gesehen."

"Ja, diese Schülerin war ich."

"Wie bitte, was?! Naja egal komm jetzt in den großen Saal wir warten dort auf dich. Und, ehm, hast du Cierra gesehen?"

"Ehm nein. Wieso? Ist sie nicht bei euch?"

"Nein, ist sie nicht."

"Okey, ich komme mal zu euch und dann suchen wir sie gemeinsam."

Damit legte ich auf und machte mich auf den Weg zum Treffpunkt. Als ich schon fast da war hörte ich plötzlich ein komisches Geräusch. Es kam vom Gang, der vom großen Saal wegführte. Ich lief dorthin um zu schauen was dort ist. Doch als ich um die Ecke kam versteckte ich mich gleich wieder. Dort war der Mann mit der Waffe und er hatte Cierra. Ich wusste nicht was ich tun sollte und stand einige Sekunden wie versteinert da. Doch dann zuckte ich zusammen. Ich hörte ein sehr lautes, zerreißendes Geräusch. Ein Schuss. Ich habe einen Schuss gehört. Als ich wieder um die Ecke spähte, stiegen mir Tränen in die Augen. Der Mann war weg, aber Cierra war noch da. Sie lag regungslos auf dem Boden und eine rote Flüssigkeit tränkte ihr Top. Ich lief zu ihr hin und kniete mich neben sie.

Ich starrte sie erst einige Sekunden an. Dann erst konnte ich mich rühren und realisierte was gerade passiert war. Ich nahm Cierra's Hand. Ich fühlte nach ihrem Puls, aber er war nicht da. Ich bekam Panik und mir kullerten Tränen hinunter. Ich holte mein Handy aus der Tasche und wählte mit zittrigen Fingern Lucy's Nummer. Als sie abhob hatte ich keine Stimme und redete deshalb nur ganz leise.

"Ich... Ich hab Cierra... ge... gefunden." Dann musste ich einmal tief durchatmen, damit ich nicht laut losheule.
"Kommt in den G... gang der zu den Sp... sporthallen fü... führt. Und ne... nehmt einen L... lehrer mit." Und ich legte auf.

Ich hatte keine Ahnung wie lange ich schon da saß. Ich war einfach nur hier und starrte Cierra an. Mir fiel wieder diese Verblüffende Ähnlichkeit auf, die sie mit mir hatte. Sie hätte meine Zwillingsschwester sein können. Und obwohl ich sie nich nicht lange kannte, habe ich sie so sehr in mein Herz geschlossen. Mehr als andere.

Ich hörte Schritte näher kommen, von vielen Personen. Das mussten wohl die Mädels sein. Ich schaute nicht auf. Ich wartete einfach bis sie bei mir waren. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie sie sich neben mich knieten und ich konnte auch hören wie sie anfingen zu weinen. Ich wusste nicht wie viele Minuten wir warteten, aber auf jeden Fall kam dann ein Lehrer. Ich hörte ihn entsetzt aufschreien. Dann rief der Lehrer jemanden an, aber von dem Gespräch bekam ich nicht viel mit. Dann spürte ich zwei Hände an meinen Oberarmen, die mich hochzogen. Ich sträubte mich. Ich wollte bei Cierra bleiben, sie nicht alleine lassen, sie nicht zurücklassen. Aber der Lehrer war stärker als ich. Ich hatte keine Kraft mehr in meinen Beinen. Ich wurde hochgehoben. Ich wusste nicht wer mich trug und ich war zu erschöpft aufzuschauen.

Ich wusste nicht wie ich nach Hause kam, wahrscheinlich bin ich gestern eingeschlafen, als ich getragen wurde. Ich lag in meinem Bett und plötzlich überschwemmten mich die Ereignisse von gestern. Das Cierra tot war. Mir stiegen gleich wieder die Tränen in die Augen. Und ich heulte los. Ein paar Minuten später, er musste mich wohl gehört haben, kam mein Vater in mein Zimmer. Er brachte mir Frühstück und eine Tasse Kaffee. Ich lächelte dankbar und nahm das Tablett. Mein Vater setzte sich zu mir aufs Bett, sagte aber nichts. Er nahm nur meine Hand. Bis ich etwas sagte.

"W... wie bin ich g... gestern nach Hause gekommen?" Fragte ich noch etwas schwach und kaum einer Stimme.

"Ryan hat dich hergebracht." Ich war überrascht.

"Ryan? Woher weiß er wo ich wohne?" Sagte ich jetzt schon mit stärkerer Stimme.

"Wusste er nicht. Er hat in jedem Haus in der Straße angeleutet."

"Oh, na dann." Ich war etwas überrascht das er such dir Mühe gemacht hat. Er hätte mich auch von einem Lehrer nach Hause bringen lassen können. Aber ich bin ihm dankbar

Cheer Life (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt