Samstag, Wochenende. Normalerweise würde ich mich jetzt freuen, aber diesmal nicht. Ich machte mir die ganze Zeit Vorwürfe. Ich war dort. Als sie von ihm festgehalten wurde. Ich hätte etwas tun müsse, dann wäre das alles nicht passiert. Und mir kamen schon wieder die Tränen. Ich dachte ich könnte jetzt endlich einmal wieder glücklich werden, aber das darf ich wohl nicht. Zuerst wird meine Mutter getötet, und jetzt Cierra. Wieso? Wieso muss das alles immer mir passieren. Wieso muss ich so ein beschissenes Leben haben? Hab ich das wirklich so sehr verdient? Will mir das Schicksal eines auswischen? Wenn ja, warum? Warum verdammt noch mal?!
Ich ging in eine Ecke meines Zimmers. Am Boden dort lag ein Sitzsack. Ich ließ mich auf ihn drauf fallen und boxte immer wieder in das weiche Kissen. Ich schlug immer fester zu. Währenddessen weinte ich bitterlich. Aber diesmal vor Wut. Wut auf mich selbst. Weil ich nichts getan hatte um sie zu retten. Und plötzlich hatte ich wieder die Bilder in meinem Kopf, die sich immer und immer wieder abspielten. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich konnte nicht mehr. Ich entdeckte eine Schere auf meinem Schreibtisch.
Ich stand auf und ging langsam auf den Tisch zu. Diese Zeit kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Ich konnte nicht einen einzigen klaren Gedanke fassen. Ich dacht nur an den Schmerz. Und das er aufhören könnte. Wenn ich mir nur die Schere nahm. Ich nahm sie in die Hand. Aber als ich das kalte Metall an meinem Handgelenk spürte, musste ich an meine Mutter denken. Sie würde nicht wollen, dass ich aufgebe. Und mein Vater. Das konnte ich ihm nicht antun. Er hat schon seine Frau verloren, er würde es nicht verkraften mich auch noch zu verlieren. Das würde ihn zerstören. Ich legte die Schere in eine Schublade und sperrte sie zu. Damit ich auch ja nicht auf dumme Gedanken kam.
Der schmerz überrollte mich ein weiteres Mal. Ich brach auf dem Boden zusammen. Ich entschied mich, mich abzulenken. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und schaute was ich anziehen könnte. Ich entschied mich für ein Nirvana - Top in schwarz eine High-waist Boyfriend Jean die an Knöcheln umgeschlagen ist und Löcher hat. Meine braunen Haare band ich mir in einen Messy Bun und schminkte mich diesmal ziemlich stark ,damit man nicht sieht, dass ich geweint hatte. Ich umrandete meine Augen mit schwarzem Liedschatten, mehr als ich sonst verwendete. Dann nahm ich mir noch meinen schwarzen Eyeliner und machte mir einen dicken Lidstrich mit Wing. Noch einen dunkelroten Lippenstift und fertig.
Dann nahm ich mir meine Kopfhörer und ging hinunter. Ich zog mir meine schwarzen Vans an, rief noch in die Küche, dass ich raus gehe und schloss dann die Tür hinter mir.Heute war ich einmal ohne Longboard unterwegs, was für meine Verhältnisse sehr selten passierte. Ich stöpselte mir meine Kopfhörer in die Ohren und schaltete Nirvana Musik und noch andere Lieder ein. Ich drehte die Lautstärke voll auf, so nach dem Motto : Musik an, Welt aus. Ich hörte nur noch die Musik, sonst nichts mehr. Ich bog in eine verlassene Straße ein. Keine Menschenseele war dort zu sehen. Ich ging. Ich wusste nicht wohin oder wie lange ich herumlief. Und erwachte erst aus meiner Trance als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Ich erschrak und drehte mich ruckartig um. Dabei verriss ich mir das Genick. Als ob ich nicht schon genug schmerzen hätte.
Ich schaute auf und sah Ryan. Er lächelte mich mitleidig an. Aber das letzte was ich brauchte war Mitleid. Ich nahm mir einen Kopfhörer aus den Ohren, den anderen ließ ich drinnen. Ich schaute ihn ausdruckslos an, denn ich wusste nicht ob ich wütend sein sollte, weil er mich erschreckt hatte, oder ob ich froh sein sollte, weil er meine Selbstmitleidsphase unterbrochen hatte. Aber ich war eher sauer, da er mich immer noch so mitleidig ansah. Und ich kochte über.
"WARUM SCHAUST DU SO BLÖD?!" Ich war am auszucken. Er schaute erschrocken drein. Er hatte wohl nicht erwartet, dass ich ihn gleich anschreie.
"Ehm... ich wollte nur... ehm... ich dachte du wolltest vielleicht Gesellschaft? Aber anscheinend habe ich mich da geirrt." Er schaute etwas enttäuscht.
"Stimmt! Ich würde lieber alleine sein."
"Aber wenn man jemanden verliert, ist es gut Gesellschaft zu haben."
"Nein, für mich nicht, und jetzt lass mich!" Ich wurde schnippisch.
"Hey, ich wollte dir nur helfen!" Sagte er in einem nicht mehr so mitleidigem Ton.
"Dann hilf mir indem du mich in Ruhe lässt!" Und ich drehte mich um und ging.
Ich ging ziemlich schnell, ich wollte einfach nur weg. Als ich dann um die Ecke bog, steckte ich mir wieder die Kopfhörer in die Ohren und hörte einfach nur der Musik zu. Ich spürte wieder eine Hand an meiner Schulter.
"Was verstehst du daran nicht! Lass mich doch einfa..." Aber als ich mich umdrehte war da niemand. Hatte ich mir das nur eingebildet?
"Hallo!" Ich erschrak. Ich drehte mich schnell um. Ich muss sagen, dass ich nicht gerade glücklich war, das gerade ER hinter mir, beziehungsweise jetzt vor mir steht.
Jason.
"Was willst du?" Fragte ich unhöflich. Ich hatte echt keine Lust mit noch jemandem zu streiten.
"Nur, dir Gesellschaft leisten." Sagt er mit seinem typischen bad boy Grinsen.
"Dann hast du mich heute am falschen Tag erwischt. Aber warte, nein, ich würde meine kostbare Zeit sonst auch nicht mit deiner Gesellschaft verschwenden." Wie ich schon sagte, ich war nicht gut gelaunt.
Ich machte meine Musik nich lauter und ging an ihm vorbei. Ich ging schnell, ich wollte einfach nur weg.
"KYLIE!" Hörte ich leise durch meine Kopfhörer. Ich hob meine Hand und zeigte ihm den Mittelfinger. Als ich um die Ecke bog konnte ich aus dem Augenwinkel sehen, dass er schon weggegangen war. Ich ging bis zur nächste Ecke als er plötzlich wieder vor mir stand. Ich riss mir die Kopfhörer aus den Ohren. Ich war wütend, richtig zornig.
"KANNST DU MICH NICHT EINFACH IN RUHE LASSEN?!" Er zuckte kaum merklich zusammen. Ich sah es aber trotzdem. Und den erschrockenen Gesichtsausdruck auch. Das hatte Jason wohl nicht erwartet. Er wirkte nicht mehr so selbstsicher und stammelte nur noch vor sich her, was überhaupt nicht zu ihm passte.
"Ähm... tut mir leid... ähm... ich dachte du... ehh... hättest vielleicht gerne Gesellschaft?"
Ich musste ein Lachen unterdrücken. Dass er sich von einem Mädchen einschüchtern lässt, hätte ich mir nicht gedacht."Nein hätte ich nicht. UND ICH DACHTE DAS HÄTTE ICH DIR SCHON VORHIN KLARGEMACHT?! Aber anscheinend nicht also sage ich es nochmal klar und deutlich. HAU AB UND LASS DICH NICHT MEHR BLICKEN!" Mit diesen Worten stöpselte ich meine Kopfhörer wieder in meine Ohren, denn ich hatte sie rausgegeben, und ging an ihm vorbei ohne ihn auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen.
Ich ging noch einige Zeit so weiter. Kickte Steine vor mir her und beachtete keine Menschenseele die an mir vorbeikam. Ich ignorierte die ganze Welt. Bis ich wieder zuhause war. Mein Vater zog mich in die Küche und drückte mich auf einen Sessel in der Küche. Er stellte mir einen Teller Spaghetti Carbonara vor die Nase. Mein Lieblingsessen. Und erst jetzt bemerkte ich wie hungrig ich eigentlich war.
Ich aß den ganzen Teller auf und als ich dann in mein Zimmer ging und mich auf mein Bett fallen ließ, brauchte es keine zehn Sekunden bis ich in einen tiefen Schlaf fiel.
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Cheer Life (pausiert)
Novela JuvenilIch bin Kylie, Kylie Rose. Ich war Cheerleaderin bis meine Mutter getötet wurde. Danach habe ich meine ganze Lebensfreude verloren und bin abgestürzt in ein tiefes schwarzes Loch und dachte , ich würde da nie wieder hinaus kommen . Bis wir nach L.A...