Auf Wiedersehen Korea

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„Jetzt ist unser Urlaub also wirklich vorbei." Syrenne ließ sich auf der Bank im Flughafen nieder, ihren Koffer neben ihr stehend, und seufzte. Jana ließ sich neben sie plumpsen und die anderen drei standen um sie herum. Lena setzte sich einfach auf ihren Koffer.

„Ja, aber es war doch toll." Stellte Cristie fest und strich sich nachdenklich über ihren Gips. „Was werden deine Eltern zu deinem Unfall sagen?" wollte Jana grinsend wissen. „Nichts. Wohl nur sowas wie ich hätte besser aufpassen sollen oder sowas passiert eben. Es wäre nicht so, als würde es sie wirklich interessieren und es stimmt doch. Sowas passiert eben." Sie grinste schief.

„Aber ansonsten hast du Recht. Es war einfach wundervoll. Besonders Zero. Die waren ja so Hot." Schwärmte Syrenne und Jena verdrehte nur die Augen. „Die sind so absolut süß. Und singen können sie, wie die Götter. Meine Güte, das ist ja so wundervoll. Da kann man richtig träumen." Kam es von Lena. „Bei manchen Songs muss man nur die Augen schließen und man ist ganz woanders." Meinte Jana und schloss für einen Moment tatsächlich die Augen.

„Bei den meisten träumt man sich sowieso in ihre Arme." Lächelte Syrenne und legte den Kopf in den Nacken. „Aber davon träumt doch wohl jedes Mädchen. In den Armen ihres Stars zu liegen." Stellte Cristie fest und Jana lachte los. „Mit Ausnahme von Jena." Alle sahen zu der Braunhaarigen, die nur sachte lächelte. „Hat sie überhaupt einen Star?" wollte nun Lena wissen.

„Jeder hat doch einen Star, da mache ich keine Ausnahme. Nur hat Jana Recht, ich träume nicht von meinen Stars." „Sagte ich doch. Das wäre echt nicht Jenas Stil. Sowas macht sie nicht." Kam es triumphierend von Jana, die sich mit einer Kopfbewegung die rosa Haare über die Schulter warf. „Aber es wäre auch ohne das Konzert großartig gewesen. Also ich will auf jeden Fall nochmal herkommen." Murmelte Syrenne und sah die anderen der Reihe nach an und alle nickten.

„Trotzdem. Das Beste war, ist und bleibt das Konzert. Das ist ja so anders als Konzerte bei uns oder im Allgemeinen in Europa." Stellte Lena fest und sah dann auf die Uhr. „Wir sollten unser Gepäck aufgeben." Stellte sie dann fest und die andern folgten ihr, als sie Aufstands und ihr Gepäck zum Schalter brachte.

Jena war als letzte dran und die anderen Vier hatten sich in der Zeit einen Kaffee geholt. „Hier. Wie du ihn magst." Lächelte Lena und hielt der Braunhaarigen einen Becher hin. Sie nickte nur und nahm den Becher entgegen. „Ich habe so überhaupt keine Lust wieder nach Hause zu fahren. Das ist einfach nur nervig. Ich meine, unser Alltag ist nicht besonders aufregend. Schule, Freizeit, Hausaufgaben, Wochenende. Nichts neues, nichts Aufregendes." Beschwerte sich Cristie.

Jena trank aus ihrem Becher, antwortete dann aber. „Schon, aber was sollen wir dagegen tun?" „Häufiger auf Konzerte gehen, oder K-Pop-Nächte machen." Schlug Jana vor und leckte sich über die Oberlippe. „Ja, aber dann wäre das auch keine Aufregung mehr wert, es wäre ja alltäglich. Langweilig." Gähnte Syrenne und streckte sich.

„Was war bei euch beiden eigentlich heute Morgen los? Das war ja mehr als nur laut." Wollte Cristie von Lena und Jena wissen, doch zweiter trank den Rest von ihrem Kaffee und ging zum Mülleimer. „Ich habe meine Sachen einfach nicht in meine Koffer bekommen. Da bin ich etwas ausgerastet." „Lena hat auch einfach alles ohne Ordnung in die Koffer geschmissen." Kam es trocken von Jena, die nun wieder zu den anderen trat.

„Ja und? Ich packe meinen Koffer immer so." beschwerte sich die Grünhaarige und Jena lachte nur laut. „Okay. Jedem das seine, nicht wahr?" versuchte es Jana mit einem schiefen Grinsen, doch das verrutschte ihr und sah mehr wie eine gequälten Grimasse aus als wie alles andere. „Ich dachte so packen nur Jungs." Murmelte Syrenne und Lena schmollte. Die anderen Vier lachten, als Lena auch noch bockig wie ein kleines Kind die Arme verschränkte und auf den Boden stampfte.

Sie sah jede nochmal an, dann zuckten ihre Mundwinkel und sie stieg in das Lachen mit ein. Lachend standen die fünf Freundinnen im Flughafen und lachten. „Was macht ihr als erstes, wenn ihr zuhause seid?" wollte Jana wissen, als sie sich wieder beruhigt hatten. „Weiß nicht. Vielleicht schlafen oder Musik hören. Oder beides." Grinste Cristie und kramte in ihrer Handtasche.

„Ich habe Hunger. Ich hole mir eben was." „Warte, ich komme mit." Syrenne harkte sich bei der Bunthaarigen ein und beide steuerten auf den Shop zu, in den Cristie wollte. „Ich denke, dass der Ausflug im Sinne davon, dass wir unser koreanisch verbessern wollten, nicht viel gebracht hat. Außer Jena, aber die war ja eh schon fast perfekt." Meinte Jana und zog die anderen Beiden zu einer Bank, wo sie sich hinsetzte, aus ihren hohen Schuhen schlüpfte und die Zehen ausstreckte.

„Ja, stimmt schon. Aber das war ja auch eher eine Ausrede, als alles andere. Ich meine, Lena spricht so gut wie kein koreanisch, Chris spricht tatsächlich gar nichts und ich bin auch nicht gut." Ergänzte Lena und setzte sich neben die Rosahaarige. „Willst du dich nicht auch setzen, Jena?" Doch die Angesprochene schüttelte nur den Kopf. „Wir sitzen nachher wirklich noch lange genug, da muss ich jetzt nicht auch noch sitzen."

„Irgendwie hast du da Recht, aber ich kann in den Schuhen wirklich nicht mehr stehen." Murrte Jana und massierte ihren rechten Fuß. „Warum du auch die neuen Schuhe tragen musst. Also bist du schon selber schuld." Kam es unbarmherzig von Lena. „Ja, ja. Jetzt macht euch schon über mich lustig. Ja, ich war dumm genug die neuen Schuhe angezogen. Aber sie sind so hübsch und passen so gut zu meinem Outfit."

Lena lachte tatsächlich, Jena sah eher traurig zur Seite und schien nicht mehr wirklich dem Gespräch zu folgen. Sie wirkte auf einmal traurig, die anderen Beiden sahen sie an. „Was ist los Jena?" wollte Jana wissen, doch die Braunhaarige reagierte nicht mal. „Jena?" Jana langt um den Oberarm der Braunhaarigen und deren Kopf drehte sich sofort zu ihr. Erst stand Panik in ihren Augen, dann Resignation, ehe Erkennen aufblitzte und sie wieder lächelte. „Was ist los, Jana?" wollte sie mit einem Lächeln wissen.

„Nichts. Du wirktest gerade nur leicht abwesend." „Sorry."


Engel GesuchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt