Fiebrige Yuana

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„Heute ist irgendwie seltsam. Es kommt überhaupt nichts von Yuana. Sie ist die ganze Zeit so still." stellte Myung fest, als sie nach einer erfolgreichen Szene aus der Kulisse gingen. Yesung konnte nicht anders als ihm zustimmen und auch er war darüber wirklich überrascht, den bisher war sie so kritisch gewesen, so laut auch, wie sie ihre Meinung kund tat. Heute war sie wirklich still gewesen.

„Vielleicht hatte sie heute einfach keinen guten Tag. Oder wir hatten einen extrem guten, sodass sie uns einfach nicht kritisieren musste." grinste er den Leader an, doch der hob nur eine Augenbraue. „Das glaubst du doch nicht wirklich. Nicht von ihr."

„Okay nein. Das wäre definitiv nicht sie. Sie würde uns immer kritisieren, wenn sie etwas finden würde und so gut sind wir dann leider auch nicht. Aber vielleicht hatte sie heute einfach keine Lust auf viel Kritik und Gemecker. Das geht ja sicher nicht nur uns auf die Nerven, sondern ganz sicher auch ihr."

„Wie auch immer. Irgendwie komisch, wenn sie nicht meckert. Ganz ungewohnte." „Sicher, Leader." Yesung hatte nun keine Szene mehr, weshalb er sich von Myung trennte, der in die Maske geschoben wurde, wo erneut an ihm herum gezupft wurde. Yesung steuerte auf das Sofa zu, dass in den letzten paar Tagen so was wie der Treffpunkt der Band geworden war.

Dort war nicht nur, wie er erwartet hatte, Sicinnos, der nun auch eine kleine Rolle spielte, sondern auch Yuana. Die lag mit geschlossenen Augen auf der Seite und gegen die Lehne des Sofas gerollt. Aus ihrem einem Grund war sich Yesung in diesem Moment sicher, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie wirkte nicht so, wie er sie die letzten Tage kennen gelernt hatte und auch Sicinnos hatte einen besorgten Gesichtsausdruck.

„Hey." Yesung setzte sich neben den blonden und bemerkte, dass dieser noch immer sorgenvoll zu der Autorin blickte. „Hey." „Macht sie dir so Sorgen?" „Ja, sie legte sich einfach hin und ist direkt eingeschlafen. Und sie war den ganzen Tag schon so... seltsam. Nicht sie selbst. Und vorgestern bei dem Außendreh war sie ja auch nicht so ganz normal."

„Denkst du, siechat ein Problem?" Sicinnos sah Yesung nur kurz an, dann wand er sich wieder zu der Autorin um. „Nein, ich denke sie ist vielleicht krank. Sie ist jünger als wir und irgendwie löst sie einen Beschützerinstinkt in mir aus." „Ich kann dich verstehen. Sie ist irgendwie so. Es wäre als wäre sie die nervige, kleine Schwester."

Sicinnos schmunzelte. „Der Vergleich passt. Sie geht einem mit ihrem meckern und Kritisieren auf die Nerven, aber man möchte sie trotzdemcbeschützen." murmelte er und streckte dann die Hand nach der Autorin aus und legte sie vorsichtig auf die Stirn der jungen Frau, die leise grummelte. „Ja, sie hat Fieber."

„Wir wollten sie zu einem Arzt bringen." schlug Yesung vor, doch Sicinnos schüttelte den Kopf. „Lassen wir sie in Ruhe. Wir können sie später zu einem Arzt bringen. Ich glaube nicht, dass es ihr passen würde, wenn sie einfach so vom Set wegbringen würden." „Auch wahr. Lassen wircsie einfach schlafen, vielleicht wird es ja besser."

„Hoffen wir es. Sie mag vielleicht kritisch sein, aber irgendwie ist sie ja total süß. So still wie sie eigentlich ist, da ist sie wirklich wie so ein Geist. Man bemerkt sie eigentlich nicht und selbst Myung hatte nichts gegen sie." Sicinnos schmunzelte.

„Beim Essen? Ja. Die beiden waren schon süß zusammen. Er hat absolut nichts dagegen getan, dass sie sich den ganzen Abend bei ihm angelehnt hat." „Ein Glück, das niemand davon ein Bild gemacht hat. Wenn das an die Fans gekommen wäre..."

„Das wäre unschön für die Kleine geworden. Das ganz sicher." „Ja. Unsere Fans können wirklich verrückt sein. Ich glaube kaum, dass die Kleine das aushalten würde, wenn sie auf einmal von allen Seiten her angefeindet werden würde."

„Vielleicht ja schon. Sie wusste ja auch, dass wir sie nicht wirklich leiden können. Das hat ihr auch nichts ausgemacht. Sie ist stärker, mental, als sie aussieht." erklärte Sicinnos und sah nachdenklich zu der Autorin. „Aber man weiß ja nicht, wer sie ist. Niemand weiß es. Kaum jemand weiß, wie Yuana Jackson aussieht. Das hier war mehr oder weniger ihr erster, öffentlicher Auftritt."

Sicinnos konnte Yesungs Argumentation folgen und nickte zustimmend. „Würde es das für sie schwerer machen oder nicht? Sie würde gar nicht mehr auf die Straße gehen können. Aber kaum jemand kennt sie im Moment. Würde man sie als Myungs Freundin abstempeln, könnte sie das zumindest hier in Asien vergessen."

Yesung grinste. „Wäre sie eine Asiatin würde ich jetzt sagen, ja, dass würde für sie auf jeden Fall schwerer machen. Aber sie ist ja nicht Asiatin. Sie ist Deutsch, oder so was. Da hätte sie vermutlich überhaupt kein Problem mit. Außerdem, Myung starrt ihr zwar auf den Hintern, aber er denkt immer noch die ganze Zeit an seinen Engel."

„Der verschwunden ist. Er sollte sich nun wirklich mal mit der Realität beschäftigen. Die Wahrscheinlichkeit sie in naher Zukunft zu finden ist nicht so groß." stimmte auch Sicinnos zu. „Du kennst du Myung. Der ist viel zu stur um sich der Realität zu stellen." meinte Yesung und schüttelte über ihren Leader den Kopf. Sicinnos war ebenfalls amüsiert.

Als Yuana sich drehte und dabei beinahe vom Sofa viel, griffen beide Jungs zu und verhinderten so, dass die noch immer fiebernde Autorin einen schmerzhaften Kontakt mit dem Boden gehabt hatte. Dabei passierte allerdings etwas, womit keiner der beiden gerechnet hatte.

Engel GesuchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt