Epilog

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Sagt mir doch bitte noch, wie auch die Geschichte gefallen hat.

Hinter den Kulissen ging alles drunter und drüber. Alle liefen durcheinander und es herrschte ein riesen Chaos. Jeder war genervt, nur Yuana saß gelassen auf einem Stuhl, eine Tasse Kaffee in der Hand.

Sie beobachtete alles belustigt und ließ sich von niemandem verrückt machen. Der Film war gedreht, geschnitten und fertig und ob das heute in einem Chaos endete, war ihr eigentlich egal. Es wäre nur eine gute Werbung, denn dann wären sie auf jeden Fall in den Medien.

Außerdem fand sie es unglaublich lustig, wie alle durch die Gegend rannten und noch irgendwas erledigen mussten, was vermutlich schon von irgendwem erledigt wurde. Aber das Gewusel sorgte auch dafür, dass Yuana in ihrer Ecke übersehen wurde.

Nun tauchte neben ihr Sicinnos auf, der sich auf den Boden setzte, da nur der eine Stuhl da stand. „Wenn mich noch einer fragt, ob ich fertig bin, dann beiße ich zu.“ Auf Yuanas Gesicht breitete sich ein amüsiertes Lächeln aus und sie musste die Tasse absetzen um nicht damit zu spucken.

Das brachte auch den mittlerweile Blauharigen zum Lachen und nun saßen sie lachend in ihrer Ecke und bekamen sich gar nicht mehr ein. Yuana stellte die Tasse auf den Boden, denn es wer durch das Gewackelt schon übergeschwappt und ihr über die Finger gelaufen. Als sie sich halbwegs beruhigt hatten, zog Sicinnos ein Päckchen Taschentücher hervor und gab ihr eins.

Während sie sich die Finger abwischte, war sie froh, dass der Kaffee nicht auf ihrem Hosenanzug gelandet war. Ihre Haare waren hochgesteckt, sie dezent geschminkt und von ihren Ohren hingen silberne Gehänge. Ähnlich edel waren alle gekleidet, Yuana fand es albern, sagte aber nichts dagegen.

Sie wischte auch die Tasse ab und trank sie nun endgültig aus, damit nicht noch etwas passieren konnte. „Du wirst dann nach Hause gehen, oder?“ „Nach der Premiere? Ja. Ich mag es einfach nicht im Mittelpunkt zu stehen.“

„Bleiben wir in Kontakt?“ „Wenn du willst. Du hast sowohl meine Handynummer als auch meine private Emailadresse. Darüber kannst du mich erreichen.“ Yuana sah Sicinnos an, der anfing zu weinen und sich in Yuanas Arme warf.

Damit überrumpelte er sie vollkommen und benahm wären sie beiden gestürzt. Als sie ihr Gleichgewicht wieder hatte, schloss sie ihn in ihre Arme. Es wurde ihr klar, dass er wirklich traurig darüber war, dass sie gehen würde. Auch wenn sie eigentlich gerne bleiben wollte, sie hatte ihre Planung schon abgeschlossen und würde daher gehen.

Sie wollte auf keinen Fall erkannt werden und in der Öffentlichkeit stehen. Nichts hasste sie mehr, vor nichts hatte sie mehr Angst. Menschen waren etwas, dass ihr Angst machte. Sie musste Personen kennenlernen, ansonsten machten die ihr immer Angst.

„Ich bin doch nicht aus der Welt. Erst Recht nicht in der modernen Zeit. Man kann Kontakt halten, über die sozialen Medien ist man eh informiert.“ „Aber das ist doch nicht dasselbe.  In der letzten Zeit waren wir doch fast immer zusammen.“

Yuana lachte. „Ja. Seit der Party.“ Es stimmte. Nachdem die Jungs wussten, wer sie war, hatten sie Yuana überall hin mitgezerrt. Am Anfang hatte sie sich dabei wirklich unwohl gefühlt, aber nach und nach war sie mit den Jungs warm geworden.

„Die war schon cool.“ „Vor allem war sie vollkommen durchgeknallt.“ Yuana konnte sich nach wie vor nicht damit anfreunden. Dass sie dabei ihr Geheimnis gelüftet hatte, half dann natürlich auch nicht viel.

„Oh. Es geht noch viel schlimmer.“ „Bin ich froh, dass ich in der nächsten Zeit nicht hier bin, denn das will ich nicht erleben.“ „So schlimm ist es nie.“ Yuanas hochgezogene Augenbraue sagte, was sie davon hielt. Das merkte auch Sicinnos und er schwieg.

Einen Blick auf die Uhr später, stellte Sicinnos fest, dass es nur noch wenige Minuten waren, bis alles losgehen würde. Yuana schien das alles nicht zu interessieren. Das hatten alle schon festgestellt.

Alles, was nicht mit dem Inhalt des Filmes oder des Buches zu tun hatte, interessierte sie wenn überhaupt nur am Rand. Auch die Fans hatten das mitbekommen. Nachdem sie sich einfach nicht von einem Außendreh entfernen wollte, hatte sie alle Fans vom Set ausgeschlossen und keiner durfte irgendwas vom Set posten. Hatte die Fans geärgert, aber das hatte sie nicht interessiert.

„Da seid ihr beide ja. Euch suchen hier alle. Es geht jetzt los.“ Hyung kam zu den Zweien und blieb vor ihnen stehen. Yuana stand auf und strich ihre Klamotten glatt, während Hyung Sicinnos auf die Beine zog.

„Lasst uns gehen. Sonst kriegen wir noch Ärger.“ Meinte das Mädchen der Gruppe. Beide Jungs lachten, küssten sich kurz und folgten der Autorin dann.

ENDE

Engel GesuchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt