Die Wahrheit

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Myung kam ins Wohnzimmer, das tatsächlich aussah, als hätte ein Wirbelsturm gewütet. Überall lagen Plastikbecker, Klamotten und andere Dinge. Bei ein paar der Klamotten wer sich Myung sicher, dass sie keinen von Zero gehörte.

Am Tisch saß aber, wie er erwartet hatte, Yun und frühstückte. „Bleib genau da wo du bist.“ Yun sah verwundert aus und sah dem Leader hinterher, der nun zu den anderen stürmte. Zunächst warf er Yesung aus dem Bett, der das überhaupt nicht lustig fand und ihm dafür einige obszöne Beleidigungen an den Kopf warf. 

In dem Zimmer von Hyung und Sicinnos lagen beiden aneinander gekuschelt in ihrem Doppelbett. Das störte Myung aber nicht. Er rüttelte zunächst den Älteren wach, der ihn an knurrte und weiterschlafen wollte, doch das ließ Myung nicht zu.

Er rüttelte weiter und nun schlug auch Sicinnos die Augen auf. „Was willst du, Leader?“ „Steht auf. Ich habe etwas mit euch zu besprechen.“ Der Blonde schält sich aus den Armen des Älteren und quälte sich aus dem Bett.

„Wir kommen.“ Gähnte er und schlurfte zum Bad der beiden, Hyung tappte ihm hinterher. Myung hoffte, dass sie kommen würden und sich nicht ewig Zeit lassen würden.

In der Küche ließ er für jeden eine Tasse Kaffee einlaufen und trug sie ins Wohnzimmer. Yun stürzte sich gleich auf eine und beugt sich darüber, bereit sie mit seinem Leben zu beschützen.

Myung ließ sich davon nicht beeindrucken, dass war er schon gewohnt. Man sollte keinem von ihnen seinen Kaffee wegnehmen, oder es auch nur versuchen. Es würde für keinem sonderlich schön werden.

Für Kaffee würden sie alles tun, vor allem wenn es eine kurze Nacht war. Und die an diesem Tag war sie nicht nur kurz, sondern auch durchfeiert und Myung würde drauf wetten, dass  heute irgendeiner einen Kater hatte. Mindestens einer.

Er würde es sich aber nicht zutrauen zu sagen, wer von ihnen. Yesung kam angeschlurft und Myung würde auf ihn tippen, so wie er das Gesicht verzog und sich den Kopf hielt. Das er die Kaffeetasse ignorierte und sich zunächst aus der Küche eine Kopfschmerztablette holte, zeigte ihm, dass er Recht hatte.

Als sich auch Sicinnos und Hyung mit nassen Haaren kamen und sich mit kleinen Augen an den Tisch setzten, klammerte sich auch Yesung an seine Tasse. Myung ließ seinen Blick über die Mitmember wandern und sah dann in seine eigene Tasse. Er wusste nicht, wie er es ansprechen sollte.

„Wusstet ihr es?“ kam es dann über seine Lippen und der Rest sah ihn überrascht an. „Wussten wir was?“ fragte Yun nach, denn er verstand wirklich nicht, was der Leader von ihnen wollte.

„Wusstet ihr, dass Yuana Jena ist?“ Yesung und Sicinnos sahen in ihre Tassen und wussten nicht, ob und wenn ja was sie sagen sollten. Die anderen beiden waren von der Information vollkommen überrumpelt.

„Wie kommst du darauf?“ wollte Hyung dann wissen. Er war froh, dass der Leader nun seinen Engel gefunden hatte, doch wie er darauf kam, dass konnte er sich nicht zusammen reimen. „Jena liegt in meinem Bett und schläft und die Perücke liegt in meinem Bad.“

„Aha.“ Der Älteste starrte wieder in seine Tasse, während der Blick des Leader an Yesung hängen blieb. Der bemerkte, dass der Leader ihn ansah. „Ich wusste es seit ein paar Tagen.“ Murmelte er vor sich hin.

„Wieso hast du nichts gesagt?! Du wusstest, dass ich sie suche.“ Kam es fassungslos von Myung und Yesung sah schuldbewusst auf seine Hände.
„Weil man merkte, dass sie nicht wollte, dass irgendwer es weiß. Natürlich wusste ich, dass du nach ihr suchst, aber ich wollte sie nicht verraten. Sie wirkt nicht wie eine Person, von der man will, dass sie sauer auf einen ist.“ Myungs Gesicht zeigte deutlich, dass er damit nicht einverstanden war.

„Aber…“ „Ich bin dir dankbar, dass du mich nicht verraten hat. Ich hatte nie vor Es irgendeinem von euch zu sagen. Ich wollte das Projekt fertig machen und dann wieder verschwinden ohne, dass es einer gewusst hätte.“ Jena stand im Türrahmen und sah die jungen Männer an.

Mit einem Seufzen löste sie sich von dem Rahmen und ließ sich auf einen freien Stuhl fallen. „Nun habe ich mich selbst verraten. Pech. Kann ich jetzt aber auch nicht mehr ändern.“ Sie überlegte einen Moment und sah dann Myung an.

„Warum hast du mich denn überhaupt gesucht?“ „Weil ich mich bei dir bedanken wollte. Ich verdanke dir viel… vielleicht sogar mein Leben. Also… Danke.“ Myungs Wangen färben sich rot und es war klar, dass er sich für diesen doch ziemlich plumpen Dank schämte.

„War doch gar nichts. Wirklich.“ Sie sah in die Runde und ein peinliches Schweigen breitete sich am Tisch aus. Keiner wusste so recht, was er jetzt sagen sollte oder wie er sich verhalten sollte. Jeder warf den anderen einen gleichzeitig ratlosen und bittenden Blich zu, denn keiner wollte der sein, der irgendwas dummes tat, nur um das Schweigen zu durchbrechen. Aushalten wollten sie es aber auch nicht.

Schließlich war es dann Jena, die das Schweigen brach. „Wo bekommt man denn hier einen Kaffee her?“ Erleichtertes Lachen erklang und das Eis war wieder gebrochen.

Entschuldigung. Ich habe euch vergessen. Das Kapitel war eigentlich schon lange fertig, ich habe nur vergessen es sichtbar zu machen.

Engel GesuchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt