Enttäuschung Teil 3

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>>Endlich ist es morgen<<, dachte ich und fing an, mich zu strecken.
Da wir Sonntag haben und erst morgen wieder Unterricht haben, ließ ich mir heute Zeit mit dem anziehen etc.
Ich schaute zu Melly, die noch ruhig in ihrem Bett schlief.
Wir haben uns gestern noch ein wenig unterhalten und sie hat mir gesagt, dass meine ,,Wilkommensparty" eigentlich gestern Abend gewesen wäre, aber da es mir nicht so gut ging, haben sie sie abgeblasen.
Und so wie es aussieht, findet sie heute statt, da die Jungs mit Melly ausgemacht haben, dass wenn es mir heute besser geht, dass die Party heute stattfindet.

Ich dachte über die letzten Tage nach.
Darüber, was alles mit Paul war.
Ich verstehe diesen Jungen einfach nicht.

Auf einmal hörte ich Melanie grummeln.
Ich bin wirklich froh, dass sie meine beste Freundin ist.
Denn ohne ihr wäre ich bestimmt schon durchgedreht.

,,Guten Morgen Lyd", sagte sie verschlafen.
,,Morgen Melly", antwortete ich und ging nun zu meinen Kleiderschrank.
,,Wie geht es dir?", fragte sie.
,,Besser, jedoch weiß ich immer noch nicht, warum ich umgekippt bin", sagte ich zu meinem Kleiderschrank gedreht.
,,Der Arzt, der dich gestern untersucht hat, hat auch nichts festgestellt. Aber es war schon merkwürdig, dass dir direkt schlecht wurde, als das Wort Party gefallen ist", sagte Melly und schaute mich merkwürdig an.
>> Melly, wenn du wüsstest, dass mir durch eine Erinnerung aus der Vergangenheit schlecht geworden ist<<, dachte ich, während ich mir einen türkisfarbenen Rock und ein weißes Top mit einem rosafarbenen Peace- Zeichen herausholte.

,,Also wie gesagt, da es dir nun besser geht und ich auch alles mit den Jungs abgeklärt habe, können wir heute deine Party feiern", sagte sie.
Auf einmal ist ihre Besorgnis zu einem ehrlichen Strahlen geworden und sie freute sich mindestens doppelt so viel, wie ich, naja, meine Freude hält sich eher in Grenzen.

Melanie hüpfte schon fast wie ein kleines Kind hin und her und als die an ihrem Kleiderschrank ankam holte sie sich eine weiße Bluse und eine schwarze Jeggins heraus.
Wir zogen uns an und machten uns schlussendlich im Bad fertig.

Es war 10.17 Uhr und verließen unser Zimmer, um etwas mit den Jungs zu machen.
Kurz bevor wir an der Tür von Jannik und Paul ankamen wurde mir mulmig zumute.
>>Wie soll ich mich denn jetzt gegenüber von Paul benehmen?
Er hat mir ja gestern klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass er gemerkt hat, dass ich ihn angelogen habe.
Und dann dieser Satz...
Er hat sich Sorgen gemacht, genauso wie damals. Mir kam das irgendwie Spanisch vor, besonders weil ich schon bei unserem ersten Treffen das Gefühl hatte, das ich ihn von früher her kenne, was sich nun auch mit diesen acht Wörtern anscheinend bewahrheitet.<<
,,Morgen Lyd, morgen Melly", sagte Jannik, als er an die Tür kam und uns mit einer Handbewegung klar machte, dass wir eintreten sollten.
Er lächelte Melly und mich an, jedoch merkte ich, dass sein Blick eine Millisekunde länger an Melanie klebte, als an mir, was ja auch kein Wunder ist, da er sie genauso wie sie ihn immer noch liebt.

,,Morgen Paul", sagte Melly, als er ins Zimmer trat.
,,Morgen", antwortete er zurück.
Nachdem er Melanie gemustert hat, blieb sein Blick auf mir hängen und da es mir irgendwann unangenehm war, schaute ich zur Seite.

,,Eine gute Nachricht habe ich für euch", begann Melly und schaute die beiden Jungs an.
,,Lydia geht es besser und das heißt, dass wir heute ihre verspätete Wilkommemsparty feiern können", fuhr sie fort.
Jannik fing an zu grinsen und sagte mit einen breiten lächeln:
,,Das ist ja mal wirklich eine gute Nachricht. Und das bedeutet, wir können heute Abend die Sau rauslassen."
,,Hmmmmm", gab nun Paul von sich und schaute mich immer noch wie gebannt an.
Auf einmal trat Stille in den Raum und keiner wusste mehr, was er noch sagen sollte.

Schließlich brach Jannik die Stille und sagte: ,,Wisst ihr beiden schon das neuste?"
Nun schenkte ich Jannik meine Aufmerksamkeit und schaute nicht mehr auf den Boden.
Nun fuhr er endlich fort: ,,Melissa soll wohl gestern Abend aus dem Krankenhaus entlassen worden sein und möchte aus irgendeinem Grund sofort wieder zur Akademie."
>>Nicht aus irgendeinem Grund, sondern wegen Paul. Sie kann es wohl kaum abwarten, bis sie mir wieder das Leben zur Hölle machen kann<<, dachte ich und schaute nun wieder zu Paul.
Und als ob er Gedanken lesen könnte, schaute nun er traurig und beschämt zugleich zur Seite.

Schließlich vergingen die Stunden wie im Fluge und ehe man sich umsehen konnte, war schon Abend.
Melanie und die anderen beredeten die Details für die Party, wo wohl fast die ganzen Schüler der Akademie hinkommen.
Ich habe heute auch noch nicht mit Paul geredet. Ab und an haben sich unsere Blicke getroffen, mehr aber auch nicht.

Hätte ich jedoch gewusst, was mich heute Abend schreckliches erwarten würde, dann hätte ich die Party abgeblasen und mich als Weichei beschimpfen lassen.

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Hey,
das ist der dritte Teil dieses Kapitels und ich hoffe, es gefällt euch.
Ich habe mich doch noch dazu entschieden, dass es dazu einen vierten Teil gibt, damit ihr versteht, warum das Kapi Enttäuschung heißt.

Wie immer würde ich mich freuen, wenn ihr mir ein Vote oder ein Kommi hinterlässt.

Lg eure Souneri

Der Junge mit den süßen, braunen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt