43.Kapitel

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Die Menschheit besteht aus einigen wenigen Vorläufern,
sehr vielen Mitläufern und einer unübersehbaren Zahl von Nachläufern.

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Ich habe den ganzen Flug über nachgedacht.
Über Jake, Jan Kalaschnikov, meine Familie, meine Freunde und an die Schule

Ja, ich meine echt die Schule.
Ich wollte schon immer Psychologie studieren und wollte auch immer schon an die Goethe-Universität! Doch dafür braucht man einen Schnitt von 1,3 und wenn ich jetzt schon einen Schnitt von 1,8 habe, dann wird das nie klappen!

Doch wie soll ich daran denken, wenn Jan Kalaschnikov in meinem Kopf herumspukt!
Und auch diese Frau...
Wir verwickeln uns in etwas großes.
Doch was ist es? Jan K. War bei der Mafia dabei, glaube ich.
Vielleicht ist diese Frau auch Mitglied!
Aber warum wir? Womöglich haben sie einen besonderen Draht zueinander und sie möchte ihn rächen! Zum Glück sitzt Jan Kalaschnikov im Gefängnis!

Und Jake auch...
Ich weiß, eigentlich sollte ich ihn dafür verachten, dass er uns im Stich gelassen hat, aber er ist 1.Mein Bruder und 2.Hat er mein Leben gerettet!
Ich kann ihn einfach nicht hassen!
Naja, das konnte ich noch nie...
Er ist ein großes Thema.
Damals, kurz nachdem er abgehauen ist, hat mein Vater angefangen zu trinken und war jeden Abend in der Kneipe. Er hatte immer einen Kater und konnte nicht zur Arbeit, also war meine Mutter unsere einzige Geldquelle.
Jedoch rauchte sie total oft und das Geld wurde immer weniger.
Ich selbst fiel in einen Trauerzustand und kam nicht mehr heraus.
Noah war zum Glück noch nicht geboren und Mara war zu klein, um etwas zu verstehen.
Sie war das Licht.
Eines Tages huschte sie in mein Zimmer und wollte zu mir auf das Bett krabbeln. Jedoch fiel sie hin und fing an, schrecklich zu weinen.
Ich 'erwachte' seit langem und kümmerte mich um sie.
Gleich danach grinste sie und gluckste, was wohl ein lachen sein sollte. Das sah so süß aus, dass ich lächeln musste. Ich realisierte, dass sie mich zum lachen gebracht hatte und ab diesem Moment wurde mir bewusst, was wir da machten.
Ich musste etwas verändern. Und zwar schleunigst.
Doch bevor ich Madre und Padre auf die richtige Spur bringen wollte, musste ich mich selbst geradebiegen.
Also ging ich zur Schulpsychologin und es tat gut, mir meinen Kummer vom Leib zu reden. Sie gab mir super Tipps und wenn ich nach Hause kam, war Mara mein kleiner Sonnenschein.
Also ging ich eines Tages zu Madre und sagte, dass sie mit dem Rauchen aufhören soll.
Sie befolgte meinen Rat nicht, aber ich drängte sie so oft dazu, dass sie einmal so sehr genervt war, dass sie mir eine Ohrfeige gab!
Meine Backe schwoll an und ich kriegte wirklich Angst vor ihr!
Zu diesem Zeitpunkt merkte sie wohl, was das ganze anrichtete und versuchte mit Hilfe von Therapeuten, sich das Rauchen abzugewöhnen.
Nach einem halben Jahr war sie wieder ganz die alte und wir verschenkten erstmal den ganzen Alkohol im Haus. Dann führten wir ein langes Gespräch mit Padre und er ließ sich sogar überreden, in eine Klinik zu gehen und sich 'heilen' zu lassen!
In nur einem Jahr schafften wir es, unsere Familie wieder aufzubauen.
Und warum? Wegen Mara, bzw. Ihrem Lächeln.

An alle Leute da draußen:
Schenkt den Leuten ein Lächeln. Vielleicht versüßt es einem den Tag oder rettet sogar sein Leben!
Aber aufgepasst:Falsche Lächeln sind wie ein riesen Kackhaufen. Lachen ist dazu da, es ehrlich und spontan zu tun, micht damit irgendeiner sein Gesicht zu einer Maske verzieht, um es wie ein lächeln wirken zu lassen!
Und natürlich wird es immer Leute geben, die dein lächeln nicht schätzen, doch stehe darüber, denn wenn jeder lächeln würde, würden wir wahrscheinlich viel glücklicher sein!

Als wir gelandet waren, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und war völlig verwirrt. Jetzt versuche ich, meine Gedanken zu ordnen.

Liege ich mit meinen Vermutungen über J.K. überhaupt richtig?

Also bleibt mir quasi gar nichts anderes übrig, als das Risiko einzugehen.
Ich schicke eine Nachricht an die Bungalow-Gang:
Hey Leute, bin jetzt in Deutschland. Habt ihr Lust, euch um drei Uhr im Bar Celona zu treffen? Ich freue mich schon, euch zu sehen;*

Das Bar Celona ist unser Lieblings-'Cafe'.
Morgens kann man dort brunchen, über den Tag gibt es Kuchen und sonstiges und Abends wird der Laden zur Bar.
Es gibt dort sehr viele Kuchensorten, aber ich nehme immer die verschiedenen Arten vom Käsekuchen♥♥♥

Ich ziehe mich kurz um und sage meinen Eltern Bescheid, bevor ich zum Bus laufe.
An der Bushaltestelle hängen mal wieder diese Möchtegern-Gangster herum und wahrscheinlich lästern sie über mich, als ich mich hinsetze.
Daran bin ich längst gewöhnt(die lästern sowieso über jeden), also scrolle ich meine Musik durch und bleibe an 'Send it on' von Miley Cyrus und ein paar weiteren Personen hängen.
Das Lied ist zwar schon etwas älter, aber ich mag den heutigen Pop nicht so sehr oder was die auch immer in den Radios abspielen.

Ich sehe Amelie's große Gestalt schon von weitem, als ich auf das Bar Celona zulaufe.
Ich umarme sie fest und schildere ihr erstmal alles.
Irgendwann meint sie:"Du, ich finde es schön, dass du mir so viel erzählst, aber wir stehen schon seit zwanzig Minuten hier draußen und die anderen warten sicher schon auf uns! "

Schnell setzen wir uns zu den anderen und ich bestelle mir einen Orangensaft.
Wir reden viel und über den ganzen Tisch hinweg.
Zwei Stunden später beschließen wir, spazieren zu gehen.
Wir fahren erstmal mit der Bahn bis an den Stadtrand und laufen noch zehn weitere Minuten, bis wir an den Feldwegen ankommen. Hier ist die Luft immer so schön frisch und es gibt die schöne Ruhe.
Lachend spazieren wir herum und ich erzähle Amelie noch alles andere.
Ich bemerke, dass wir uns in kleine 'Gruppen' aufgeteilt haben:Sarah lacht mit Tim und Felix gerade über einen Witz, Amelie und ich unterhalten uns und Daniel läuft etwas abseits.
Er sieht in die Ferne und wirkt ziemlich abwesend.

Woran denkt er gerade?
Bestimmt an seine Mutter...obwohl, er könnte genauso an einen Toast denken! Okay okay, schlechter Vergleich.

Ich stupse Amelie an und deute auf Daniel.
Wir joggen zu ihm und grinsen ihn verschmitzt an.
Amelie fängt an, mit ihm zu reden und ich trotte ihnen hinterher.

Irgendwann meldet sich Sarah's Handy mit den Lochis und auf dem Display steht 'Unbekannte Nummer'.
Sofort bekomme ich Paranoia und wir stellen uns im Kreis auf.
"Hallo? ",fragt Sarah.
"Hallo. Daniel, falls du mich hörst, dann muss ich dir etwas sagen.", Man hört, wie sie schluckt."Wenn ihr mich wiederhaben wollt, dann bringt mir 100.000 €.
Wann wir die Übergabe machen und wo, werdet ihr noch erfahren. Richte das bitte deinem Vater aus.
Ach ja, ich liebe dich, mein Großer."
Dann hört man nur noch das regelmäßige Tuten des Handys.
Daniel ballt seine Hände zu Fäusten und schreit. Ja, er schreit einfach und ich kann mir vorstellen, wie gut das wahrscheinlich tut...
"Warum? Warum meine Mutter? ",flüstert er kraftlos und schüttelt den Kopf.
Ich lege meine Hand auf seine Schulter und beschließe:"Leute, ich glaube, dass jetzt die spannendste Zeit in unserem Leben kommen wird. Daniel, wir können deine Mutter nicht verrotten lassen und Jan Kalaschnikov ist sicher noch nicht fertig mit uns."
"Wir müssen etwas tun! ",ruft Sarah bestimmt und wir nicken.

Jan Kalaschnikov und wer auch immer uns erpressen will, ihr werdet euer blaues Wunder erleben!

"Leute, bleibt mal realistisch. Wie sollen wir denn bitteschön etwas gegen kriminelle Menschen ausrichten? Wir sind gerade mal sechs Teenager und wollen uns mit Mafiosi anlegen! "Felix sieht uns skeptisch mit hochgezogener Augenbraue an.
Sofort sinkt mein Mut.

Stimmt...was können wir schon dagegen tun?!

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Hey Leute!
Was denkt ihr von dem ganzen?
Was könnten die Jugendlichen denn machen?
Schreibt eure Ideen doch mal in die Kommis;)
Hab euch lieb, eure ML789♥

Perfectly Incomplete Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt