Der Tod lächelt uns alle an;
Das einzige, was man machen kann, ist zurücklächeln!
~Marcus Aurelius-----------------------------------------------------------
Da das Kapitel so lang ist, habe ich doch zwei daraus gemacht.
"Ellie, setz dich bitte zu der Familie an den Tisch.",bittet meine Madre mich und ich stehe mit ihrer Hilfe auf.
Die Situation hat sich verschlechtert. Ich bin schwächer und mir ist oft übel, die Kopfschmerzen begleiten mich nun beinahe jeden Tag.
Die Luftnot und Brustschmerzen sind nichts neues, aber seit geraumer Zeit falle ich manchmal einfach so hin , weil meine Knie nachgeben...
Am Tisch sitzen bereits mein Padre, Mara und Noah.
Padre hat seinen Platz am Tischende eingenommen, seine Hände gefalten und sein Blick ist auf die Tischplatte gesenkt. Allein von seiner Körperhaltung aus kann ich erkennen, wie müde er ist.
Mara starrt mich aus ihren großen Augen an und lächelt niedlich.
Und Noah? Also...er isst , wie ungefähr immer.
Wenigstens wurden die beiden nicht aus ihrer heilen Welt gerissen...
Ich lasse mich auf den mir von Padre zugewiesenen Platz am Tischende nieder und Madre setzt sich neben Noah , welchem sie liebevoll über den Kopf streicht.
" Qué pasó?",frage ich verwirrt und Padre hebt seinen Blick. Ich bemerke die gleichen ausgeprägten Augenringe wie bei Madre, was darauf deutet, dass beide in den letzten Tagen nicht viel Schlaf hatten.
"Es ist so...",beginnt Padre,"vor drei Tagen hat Herr Adelbauer bei uns angerufen."
In meinem Bauch bildet sich ein Knoten...kein gutes Zeichen, denn ich kann mich im Großen und ganzen so gut wie immer auf mein Bauchgefühl verlassen.
"Hat er denn die Testergebnisse?",hake ich nach und versuche gelassen zu klingen , doch das leichte Zittern in meiner Stimme verrät mich.
Madre nickt und vergräbt ihr Gesicht übermüdet in ihren Händen.
" Und?"
Ich muss die Ergebnisse wissen , egal wie sie ausgefallen sind!!!
Mein Padre seufzt.
" Dein Tumor ist bösartig."Meine Madre fängt an zu weinen und dreht sich von uns weg , um zu verhindern , dass wir ihre Tränen sehen.
Dein Tumor ist bösartig.
Ich sitze wie erstarrt auf meinem Platz und sogar meinem Padre rollen ein paar Tränen über das Gesicht.
Dein Tumor ist bösartig.
Ich realisiere die Worte und zwinge mich, vor Mara nicht zu weinen.
Dein Tumor ist bösartig.
Sie steht schnell auf und starrt mich angstvoll an, während meine Augen glasig werden.
Ich hebe sie wie in Trance hoch und nehme auch Noah mit, damit sie unsere Eltern nicht weinen sehen müssen.
Dein Tumor ist bösartig.
Ich bringe beide in mein Zimmer und setze mich hin.
"Wirst du sterben?",fragt mich Mara mit weinerlicher Stimme und ich weiß, dass ich gleich losweinen werde.
"Natürlich nicht, ich bleibe für dich am Leben!", behaupte ich mit fester Stimme und ziehe sie währenddessen in eine Umarmung.
Sie kuschelt sich an mich und merkt somit nicht, wie mir die Tränen ohne Ende über das Gesicht laufen.
DU LIEST GERADE
Perfectly Incomplete
Teen Fiction"I wasn't born to be perfect , I was born to be real." -------------- Ellie ist 14 Jahre alt und hat ein normales Leben:Beste Freunde, teilweise nervige Eltern,kleine Geschwister. Doch durch die Entführung ihrer besten Freundin Amelie stellt sich...