CHASE THE TIME
Ich lausche dem Rauschen der Wellen. Wellen aus Zeit. Sekunde für Sekunde rollen sie heran. Erreichen den Strand. So sinnlos verschwendet. Ich bin nicht mehr Teil dieser Welt. Ich gehöre nicht mehr zu diesem wackeligem Gebilde aus Zeit, an das sich alle so angstvoll klammern, weil sie sich nicht trauen, einen Blick nach unten zu werfen, geschweige denn, sich fallen zu lassen, weil sie Angst haben, vor dem, was da unten aufsie warten könnte. Irgendwann vor Jahren, Sekunden oder Momenten, damals zwischen vorvorgestern und übermorgen, bin ich verloren gegangen. Stecken geblieben. In dieser doch so weitläufigen Zeit. Sie zieht an mir vorbei. Und während alle anderen in diesem Ozean schwimmen, werde ich von all diesen tiefblauen Stunden überrolt und lebe in einem Chaos aus verschwendeter Zeit. Denn Zeit sollte man nutzen. Und sie ausfüllen. Egal mit was. Aber man darf nicht einfach dasitzen und tatelos zusehen, wie sie verstreicht. Denn dann ist man verloren. Weil man nicht mehr Teil hat. An dieser bedeutenden Illusion; gemessen in Jahren, Stunden und Sekunden. Und so versinkt man im Ozean aus Bedeutungslosigkeit und unendlicher schmerzvoller Leere. Die Lungen füllen sich mit einer zähflüssigen tintenblauen Flüssigkeit. Alles ist in schwergraue Nebelschwaden gehüllt, die Zeit steht still und doch reißen schwarzblaue Stunden Löcher in deine Seele, bis nichts mehr von dir übrigbleibt. Dann bedeutet nichts mehr irgendetwas. Und man wartet. Wartet, dass man aufwacht, dass etwas passiert. Aber es passiert nichts. Und man wacht auch nicht auf. Dann hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man erwacht aus dieser Starre und versucht irgendwie an die Oberfläche zu kommen um an der Zeit teilzuhaben, oder man wartet weiter. Denn nicht ist so sicher wie der Tod. Aber dann gib niemandem die Schuld. Denn wenn du es nicht schaffst zu erwachen und teilzuhaben. Dann ist es egal, wer dichin diesen Ozean gestoßen hat, wessen Schuld es ist, dass du versunken bist. Denn dann bist du es, der die Schuld tragen und mit ihr Leben muss. Und so ein Leben; will man nicht führen. Denn nichts ist schlimmer, als auf etwas zu warten, wovon man weiß, dass es niemals kommen wird. Und wenn dann auch der letzte Funke Hoffnung erloschen ist, dann musst du akzeptieren, dass du endgültig verloren hast.
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Über die Farben meines Lebens
Poetry"Auch ein Vogel muss eines Tages landen" - Mädchen, das dieses Buch schreibt Einblicke in ein etwas andere Welt. Ein paar Schreibexperimente. BEENDET / AGESCHLOSSEN / ENDE / AUS