VOM WINDE VERWEHT

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Ich habe mich getötet. Da auf der Brücke, über der Autobahn. Ich habe mich kleingemacht. So klein, dass ich auf ein Stück Papier gepasst habe, reduziert auf ein paar Worte. Ich habe mich einfach losgelassen. Ein paar Autos haben gehupt. Aber ich habe versagt. Ich bin nicht vom Winde verweht. Ich liege immer noch auf der Fahrbahn, zwar auf dem Standstreifen, aber weit bin ich nicht gekommen. Denn an diesem Tag, war kein Wind. Ich habe einen Fehler gemacht. Und als ich das eingesehen habe, bin ich mit meinem Bleistift zurück nach Hause gegangen. Und habe mich einfach da liegen lassen. Ich wollte aber doch vom Wind verweht werden. Aber ich schätze, dafür wiege ich zu viel, obwohl ich doch gar nicht so wichtig bin. Nicht einmal Bücher sind so schwer. In ihnen steckt immerhin eine ganze Welt. Und so leer wie ich bin, sollte ich doch eigentlich fliegen können. Mich hält hier ja nichts. Es würde doch nicht auffallen. Aber ich schätze, es ergibt eben nicht immer alles Sinn.

Über die Farben meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt