Kapitel 8

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8

Jade wurde durch ein festes Rütteln wach. Ein leises "Hm?." gab sie von sich. Langsam öffnete sie ihre Augen und fand sich in einem abgedunkelten Raum wieder.

"Wo bin ich?", fragte sie ins Leere. Kopfschmerzen plagten sie. Bei dem Griff auf die Stirn, gelangte Blut auf ihre Finger. "Oh mann...", schnaufte Jade.

Sie versuchte aufzustehen, was am Anfang erfolglos schien.

Jemand packte Jade am Arm und zerrte sie zu einem Stuhl.

"Setz dich hin!", forderte die fremde Person Jade auf.

Die Stimme gehörte einem Mann, da war sie sich nun sicher. Aber wer war er? Warum entführte er sie? Und wo war sie überhaupt?

Würde sie denn jemals wieder nach Hause kommen?

Der Mann band Jade mit festen Seilen an den Stuhl.

Zuerst an den Händen, dann an den Beinen.

Jade gab sich nicht mal Mühe, sich zu wehren. Sie lebte nun mit dem Gedanken, dass alles was sie versuchen würde, hilflos sei.

An der Decke hing eine Lampe, die nur ein schummriges Licht abgab.

"Gutes Mädchen. Versuch dich nicht zu wehren.. es wäre sinnlos.", sprach der Mann.

Jade konnte sein Gesicht nur schwer erkennen. Seine Gesichtszüge waren männlich und gleichzeitig sehr ernst.

Seine Augen wirkten so dunkel. Manchmal fiel ihm eine Haarsträhne ins Gesicht.

Seine Haare waren kurz geschnitten, jedoch wuschelig.

Er schien sich nicht viel mit Körperhygiene auszukennen, denn er roch fürchterlich, was Jade sehr auffiel.

"Mein Mädchen..So lange habe ich auf diesen Moment gewartet.", flüsterte er ihr ins Ohr.

'Mein Mädchen? Was meint er damit?', dachte sich Jade.

Sie fühlte sich so schwer, war müde und hoffte nur auf ihren baldigen Tod.

'Tod?', fragte sich Jade. War dies nun ihr Ende?

Der Fremde stand an einem Tisch und wühlte in den dessen Schubladen.

Jade sah sich um. Es sah aus wie in einem alten Kellergewölbe. An einer Ecke konnte Jade eine alte Jukebox entdecken. Sie starrte eine Zeit lang darauf.

"Sie ist wunderschön, nicht wahr?", sprach der Mann, als er bemerkte wie Jade die Jukebox musterte.

Sofort ging er hin und machte die Musik an.

Erstaunlich, dass die alte Jukebox noch funktionierte.

Es ertönte das Lied "Sweet Home Alabama".

Jade verzog das Gesicht.

"Wie in diesen Horrorfilmen..", sagte sie plötzlich mit leiser Stimme.

Aprupt drehte er sich zu ihr und starrte auf sie.

Er nahm sich ein Tuch und band es Jade um den Mund.

"Viel besser, mein Kleines.", sagte er und fing wieder an in den Schubladen zu wühlen.

Jade verunsicherte seine Suche. Sie sah ihm nervös zu.

"Endlich!", summte er und wandte sich zu ihr.

Jades Augen weiteten sich, als sie die Zange in seiner Hand sah.

Nun begann sie zu zappeln. Doch der Stuhl bewegte sich zu ihrem Pech kein Stück.

"Wehr dich nicht Liebes", meinte der Fremde und ging langsam auf Jade zu.

Jade schloss die Augen.

Sie spürte die Zange an ihrer Hand.

Er strich mit dem Gegenstand über ihre Finger.

"Welchen nehme ich denn?", fragte er laut.

Jades Augen waren noch immer geschlossen. Sie hoffte auf Erbarmung, dass er es sich doch noch anders überlegen würde.

Doch plötzlich spürte sie einen fürchterlichen Schmerz in ihrer Hand. Dieser zog sich durch ihren gesamten Körper.

Sie kniff ihre Augen noch mehr zusammen und fing an zu schreien.

Dies fiel ihr aber durch das Tuch in ihrem Mund schwer.

Der Schmerz wurde ein bisschen leichter.

Jade öffnete langsam ihre Augen und sah ihre Hand vor sich, blutüberströmt.

Als sie genauer hinsah bemerkte sie, dass ihr kleiner Finger fehlte.

Tränen kugelten über ihre Wangen. Sie wimmerte.

"Macht doch Spaß, oder etwa nicht Süße?", fragte der Mann.

Er beugte sich wieder zu Jade und sah ihre andere Hand an.

Jade wusste was sie erwarten würde.

Sie schloss sofort ihre Augen und spürte wie die Zange wieder an ihrer Hand streifte...

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