9
Endlich war sie alleine. Ihre Hände schmerzten noch immer. Diese Qualen waren schrecklich. Sie wollte nicht darüber nachdenken was er als nächstes mit ihr machen würde.
Lange würde sie die Folterungen nicht mehr aushalten. Sie fühlte sich jetzt schon so schwach.
Ihre Hoffnung auf Leben und Freiheit hatte sie nun irgendwie aufgegeben.
Das Licht beleuchtete den Raum, in dem sie lag, nur leicht. Daher konnte sie sich kaum orientieren.
Jade versuchte aufzustehen. Auf ihren Händen konnte sie sich nicht abstützen, diese taten ihr zu sehr weh.
Mit ganzer Kraft richtete Jade sich auf und ging durch den Raum.
Dabei bemerkte sie, dass dieses Zimmer anders war als das vorherige. Der Mann musste sie hierher geschleppt haben, als sie bewusstlos war.
Nirgendwo war ein Fenster und die Wände waren aus altem Holz. Es roch modrig und viele Spinnen hatten hier ihr Zuhause gefunden.
In einer Ecke stand ein Bett, dass nicht gerade gemütlich aussah. Die Bettlaken waren dreckig und hatten gelbe Flecken. Jade verzog das Gesicht.
Lieber würde sie auf dem Boden liegen, als in diesem Bett.
Sie drehte sich um und erkannte ein Regal auf der anderen Seite des Raumes. Darin standen ein paar alte, verstaubte Bücher.
Neben dem Regal war ein Stuhl. Jade setzte sich hin und atmete tief ein.
Sie musste einen Weg finden zu flüchten. Noch heute.
Zuerst versuchte sie die Tür aufzubrechen. Mit aller Kraft stemmte sie sich dagegen, doch was sie tat war zwecklos.
Langsam schaute sie sich im Zimmer um. Jade suchte etwas Nützliches mit dem sie die Tür aufsperren konnte.
Ihr stach plötzlich ein alter Kasten ins Auge. Schnell öffnete sie dessen Türen und fand einen Kleiderbügel.
Sie musste diesen nur noch formen. Aber ihre Hände... Mit ihren verletzten Händen war das schwer.
Plötzlich hörte sie Schritte. Schnell legte sie den Kleiderbügel unter den Kasten und rannte zum Bett.
Die Türe zu ihrem Zimmer öffnete sich langsam. Ein Mann trat herein. Er hielt eine Tüte in der Hand. Langsam näherte er sich ihr.
Sie sah sein Gesicht kaum, doch je näher er kam, desto mehr erkannte sie.
Zu ihrem Schock fiel ihr auf, dass dies nicht der Mann war der sie gefoltert hatte.
Dieser Mann vor ihr hatte schulterlanges, braunes Haar und war um einiges jünger. Sie schätzte ihn ungefähr 20 Jahre.
"Hier, Essen.. Für dich.", sagte er schnell.
Jade sah ihn an. Er legte die Tüte auf das Nachtkästchen neben dem Bett. Dabei ließ er Jade nicht aus den Augen.
"Warum bin ich hier?", platzte Jade heraus.
Er sah sie geschockt an, drehte sich schnell um und ging.
Einmal blickte er noch zu ihr und schloss dann die Türe hinter sich.
Jade durchsuchte die Tüte. Darin waren ein Brot und zwei Würste.
Ausgerechnet Wasser hatte er ihr nicht gebracht, obwohl sie halb am verdursten war.
Schnell schlang sie das Essen hinunter. Es schmeckte grauenvoll. Als sie plötzlich einen Schlüssel hörte, blickte sie zur Tür.
Ihr Herz begann zu rasen. Wer kam jetzt? Wie viele Männer waren es noch, die sie gefangen hielten?
Jemand betrat den Raum. Es war er, der sie gefoltert hatte. Sie erkannte seine Gesichtszüge sofort.
Langsam näherte er sich ihr. Er grinste.
Dann packte er ihren Arm.
"Bist du bereit für eine nächste Runde, meine liebe?"
Ihre Augen weiteten sich schlagartig. Schnell versuchte sie sich von seinem Griff zu lösen.
Jade schlug wild um sich. Sie kratzte ihn und trat auf ihn ein.
Doch er war zu stark für sie.
Das Letzte was Jade noch sah, war seine Faust die ausholte und auf sie zukam.
DU LIEST GERADE
Gefangen
رعبJade wird verfolgt. Sie erhält mehrere Drohungen, doch von wem? Als sie plötzlich entführt wird, verändert sich ihr Leben schlagartig. Geheimnisse offenbaren sich, von denen sie vorher nichts wusste...