12
Zu Jades Verwunderung verging die Nacht sehr schnell. Das erste Mal während ihrer Gefangenschaft konnte sie durchschlafen. Der Plan mit Tom gab ihr die Hoffnung die sie schon lange aufgegeben hatte. Die Hoffnung auf Freiheit und auf ein Wiedersehen ihrer Familie.
Dennoch wusste sie nicht ob Tom sie nicht in eine Falle locken würde; ob er nicht mit ihr spielen würde?
Er schien ihr trotz allem so vertraut, als könne sie seinen Worten wirklich trauen.
Es kam ihr vor als würde sie ihn kennen, jedoch war er ein Fremder.
Genau dies hatte Jade in dem Moment vergessen, als sie gestern zusammen in seinem Zimmer waren.
Nun kreisten ihre Gedanken um die Flucht, die sie vorhatte zu begehen.
Und Tom würde ihr dabei helfen. Da war sie sich nun sicher. Bis jetzt...
Zu Mittag kam weder Tom, noch Jades Entführer. Sie bekam nur ein lautes Gespräch zwischen den beiden mit.
Danach wurde eine Tür zugeschlagen, daraufhin folgte Stille. Stundenlange Stille.
Nach stundenlangem Warten, nutzte sie endlich die Chance auf eine Flucht und holte den Kleiderbügel, den sie unter dem Schrank versteckte, hervor.
Zu ihrer Erstaunung funktionierte das Öffnen der Tür sehr leicht. Langsam trat sie einen Schritt aus dem Zimmer.
Darauf folgten prüfende Blicke in alle Richtungen. Nur weil es still war hieß dies nicht, dass sie auch alleine war.
Jade wollte gerade in Richtung Wohnzimmer, als ihr Blick auf die Tür von Toms Zimmer fiel. Sie erinnerte sich an die Akte in der Schublade.
Diese müsste sie unbedingt mitnehmen, hatte er noch zu ihr gesagt.
Das tat sie nun auch. Schnell huschte sie in den Raum und öffnete die Schublade des Kleiderschrankes. Unter Shirts und Hosen befand sich etwas "papier-artiges", dass Jade gespannt hervorholte.
Wie sich herausstellte war es die Akte. Doch sie war leer. Jemand hatte die darin liegenden Papiere herausgenommen.
Verwirrt sah sich Jade im Zimmer um.
Was mache ich jetzt?
Wer hat die Zettel rausgenommen?
Hat mich Tom in eine Falle gelockt?
Weiß der Entführer etwa von unserem Plan?
Fragen über Fragen schwirrten in Jades Kopf herum.
Ohne noch länger darüber nachzudenken gab sie die leere Akte zurück in die Schublade und ging aus dem Zimmer.
Ihre Beine bewegten sich automatisch Richtung Wohnzimmer. Der lange Flur schien eine Zeit lang endlos. Man konnte fast meinen die Hütte wäre riesig.
Die Wände im Flur waren mit einer Holztäfelung bedeckt. Alte Wandlampen leuchteten schwach den Weg.
Jade war erleichtert als sie endlich das Ende erreichte und nun im Wohnzimmer stand. Es war nicht sehr groß. Eine alte,halb-kaputte Couch befand sich in der Mitte des Raumes. Daneben ein kleiner hölzerner Tisch und in einer Ecke eine Stehlampe.
Das Zimmer wurde durch ein paar alten Bildern an den Wänden ansehlicher gemacht.
Man merkte, dass dies hier wohl kein fester Wohnsitz von jemandem war.
Nur eine alte Hütte, genau für Entführung geschaffen.
Fertig mit ihren Gedanken über die Einrichtung, suchte Jade eine Tür nach draußen.
Ein Blick nach rechts und sie sah einen kleinen Raum in dem sich eine Küchenniesche befand.
Auf der Theke befand sich dreckiges Geschirr und ein Pizzakarton.
'Nicht von Bedeutung', dachte Jade.
Ihr Blick wanderte weiter. Eine Tür!
'Sieht ziemlich nach einer Haustüre aus', fand sie und ging direkt darauf zu.
Ohne groß darüber nachzudenken öffnete sie die Türe und konnte ihren Augen kaum glauben, als sie sah was sich vor ihr befand.
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Gefangen
HorrorJade wird verfolgt. Sie erhält mehrere Drohungen, doch von wem? Als sie plötzlich entführt wird, verändert sich ihr Leben schlagartig. Geheimnisse offenbaren sich, von denen sie vorher nichts wusste...