Kapitel 7

6.8K 197 12
                                    

7

Jade saß sicher schon eine halbe Ewigkeit auf ihrem Bett und lauschte nach den Ereignissen außerhalb ihres Zimmers. Dort draußen war jemand und das wusste sie.

Es machte sie fast verrückt. Jade traute sich endlich aufzustehen um sich langsam der Tür zu nähern. Sie hielt ein Ohr an die Tür während ihre Hand leise an dem Türknauf drehte.

Durch den kleinen Spalt wollte sie sich versichern, dass niemand in Reichweite war.

Jetzt konnte Jade sich aus dem Zimmer schleichen. Irgendwie war es für sie zu ruhig geworden. Ihr Körper zitterte, aus Angst davor gleich attackiert zu werden.

"Komm schon Jade. Reiß dich zusammen", sagte sie sich selbst.

Bei jedem Schritt wurde das Knarren des Holzbodens lauter, so kam es ihr jedenfalls vor. Sie erreichte endlich die Treppe und raste die Stufen hinunter um danach sofort durch die Haustür zu verschwinden. Sie konnte nicht länger in einem Haus sein, in dem sie nicht alleine war - obwohl sie alleine sein sollte.

Der Knauf der Haustür ließ sich kinderleicht öffnen. Doch auf der anderen Seite der Tür erwartete sie das Böse. Auf die schnellen Bewegungen der Person konnte Jade nicht reagieren. Sie wehrte sich schlug mit den Händen um sich.

Doch dieser Jemand packte sie an den Beinen und hob sie hoch.

Alles was sie tat war sinnlos. Jade musste sich eingestehen, dass sie machtlos war.

Sie versuchte das Gesicht der Person zu erkennen und bemerkte, dass diese eine schwarze Skimaske anhatte.

Das letzte was sie sah war das Schließen der Transportertür. Dann wurde alles dunkel um sie.

Es war ruhig. So ruhig, dass Jade ihren eigenen Atem hören konnte. Jemand startete den Motor des Transporters, in dem Jade gefangen war.

"Gefangen?"

Erst jetzt wurde ihr bewusst was gerade geschehen war.

Warum passierte das ausgerechnet ihr?

Sie versuchte die Tränen zu unterdrücken, was ihr jedoch sehr schwer fiel.

Die erste Kurve - Jade fiel auf die rechte Seite des Transporters gegen einen harten Gegenstand.

Langsam rappelte sie sich auf und betastete das Objekt.

Es fühlte sich stark nach einer Kiste an. Doch da waren plötzlich Gitterstäbe. Ein Käfig?

Er war bestimmt für sie.

Die zweite Kurve - Wieder wurde Jade gegen den Käfig gedrückt.

"Kannst du nicht normal fahren?", schrie Jade in die Dunkelheit.

Kurz überlegte sie, was sie da eigentlich gesagt hatte. Es kam einfach so aus ihrem Mund.

Sie war so verwirrt, wusste nicht wie sie sich fühlen sollte.

War das ihr Tod? Oder würde sie so lange gefoltert und missbraucht werden bis sie, liegend in ihrem eigenen Blut, stirbt?

Oft hatte sie in den Nachrichten von Entführungen gehört und dachte nie, dass es jetzt sie treffen würde.

Nie wieder frei sein. So stellte sie sich ihre Zukunft vor.

Freiheit war nun ein Fremdwort...

GefangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt