Zurück in Hogwarts

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Okay, pünktlich (wenn auch ein wenig spät) zum 3. Advent das nächste Kapitel... Ich hoffe es gefällt euch. Ich arbeite übrigens darauf hin, diese Geschichte bis Silvester fertig zu haben, mal sehen, ob ich es schaffe ;D

LG. magicstarlight

Ach ja, genau. Ich hab mich kürzlich auch mal in einer anderen Form der Kreativität ausprobiert, das Ergebnis seht ihr....

                                                                                                      hoffentlich hier --------->

                                  Das soll Adriana sein, konstruktive Kritik ist erwünscht. ;)                                  Es hat leider auf dem Weg vom Papier ins Internet ein wenig gelitten, aber ich hoffe man kann es trotzdem erkennen.

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Zurück in Hogwarts

Wenige Tage nach der Beerdigung meiner Tante waren die Ferien dann endgültig vorbei. Ich fuhr einen Abend früher als die restlichen Schüler, aber zumindest holten mich Dora und Kingsley Shacklebolt diesmal zu angenehmeren Zeiten ab. Es war kurz nach 11, als das übliche Knistern durch die Luft lief und die beiden vor der Tür standen.
Ich war gerade in meinem Zimmer und überprüfte zum letzten Mal meinen Kofferinhalt, dann öffnete ich demonstrativ Sedás Käfigtür. Diesmal wollte ich mir den Zorn der Eule nicht zuziehen. Doch das Tier drehte nur den Kopf, öffnete den Schnabel und schloss ihn wieder; als ob sie mich verhöhnen wollte. Mit hochgezogenen Augenbrauen deutete ich auf den Käfig doch sie trippelte nur auf meiner Stuhllehne hin und her und klapperte mit dem Schnabel. „Nun komm schon, du elendes Vogelvieh! Das ist dein Käfig, diesmal vergess ich dich nicht, siehst du?!“
Sedá hielt inne, dann stieß sie einen Schrei aus, breitete die Flügel aus und flatterte auf meinen Schrank. „Okay!“, sagte ich wütend. „Andererseits geht es um einiges schneller, ich dich doch vergesse. Bis zum ersten Ferientag!“ Damit schlug ich meinen Koffer zu und verließ den Raum. Im Flur stand bereits meine Mutter mit den Auroren. Dora sah grinsend auf, als ich die Treppe hinab. „Hast du Stress?“, fragte sie schmunzelnd. Ich schüttelte den Kopf und lief knallrot an. „Hab' nur Krach mit meiner Eule...“, murmelte ich.
Dora deutete nach oben: „Hast du schon alles gepackt?“
Ich nickte und wir gingen gemeinsam nach oben. Dora öffnete die Tür. Sedá saß brav wie ein Engel in ihrem Käfig. Dora zwinkerte mir zu. „Was hattest du nochmal für Probleme mit deiner Eule?“ Ich wurde rot und Sedá flatterte elegant mit den Flügeln, als wollte sie sagen: Egal was Adriana schlechtes über mich gesagt hat, es war gelogen! Ich schüttelte den Kopf und nahm den Käfig, während Dora sich wieder um den Koffer kümmerte. Ein letztes Mal sah ich mich in meinem Zimmer um. Ich wusste schon jetzt, dass ich es in Hogwarts nicht vermissen würde. Die letzten paar Tage hatte ich nur auf diese vier Wände gestarrt, weil ich die traurige Stimmung im Rest des Hauses nicht hatte ertragen können. Ich hatte überlegt, ob meine Mutter jemals wieder lachen würde. Ich hatte über die Mörderin nachgedacht und mich gefragt, ob man sie jemals zu fassen bekommen würde. Das Zimmer war Bote dieser Überlegungen geworden und ich freute mich schon darauf, in Hogwarts wieder den Kopf frei zu bekommen.
Dora und ich verließen gemeinsam das Zimmer. Am Fuß der Treppe blieb ich stehen und starrte meiner Mutter in die Augen. Sie hatte wieder geweint, ich sah es ganz deutlich. Ich stellte den Käfig ab und umarmte sie. „Schreib mir jeden Tag, okay?“, flüsterte ich. „Ich muss jeden Morgen von dir hören, sonst werde ich verrückt vor Angst!“ Sie nickte bloß und starrte mich aus roten Augen an. Ich drückte sie nochmal fest an mich. Dann trat ich ein paar Schritte zurück und nickte den Ministeriumszauberern zu. Wir verließen das Haus. Am Gartentor drehte ich mich ein letztes Mal zu der gebrochenen Gestalt meiner Mutter in der Haustür um. Sie hob die Hand. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen und ich drehte mich hastig um. Dora legte einen Arm um mich. „Es wird alles wieder gut.“, flüsterte sie mir leise ins Ohr. Ich nickte, doch tief in mir dachte ich: Es muss ja besser werden, denn schlimmer kann es nicht mehr werden. Doch, es konnte schlimmer werden. Verdammt. Ich musste mich beherrschen, um mich nicht noch einmal zu meiner Mutter umzudrehen. Bitte sei noch am Leben, wenn ich wieder komme.

Eine knappe Stunde später saßen wir im Zug zurück nach Hause. Auch einige Lehrer saßen mit uns im Zug. Ich erkannte die Muggelkunde-Lehrerin und den ramponiert wirkenden Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe. Nun saß ich wieder Shacklebolt gegenüber und starrte hinaus auf die vorbei rasende Landschaft. Der klare Himmel versprach einen schönen Tag, doch vor meinem inneren Auge zogen dicke, graue Gewitterwolken vor die Sonne. Nie zuvor hatte ich mich so elend gefühlt. Als wir endlich Hogwarts erreichten, war es immer noch früher Nachmittag. Auf den Ländereien genoßen die Schüler, die über die Ferien in Hogwarts geblieben waren, das für meinen Geschmack viel zu freundliche Wetter. Fred und George waren nicht draußen. Alle Blicke folgten uns, als wir die Eingangshalle betraten. Neben dem Eingangsportal erwartete uns Professor McGonagall. Sie wechselte ein paar knappe Worte mit den Auroren, dann wandte sie sich an mich. „Willkommen zurück in Hogwarts, Miss Carter. Ich begleite sie in den Gemeinschaftsraum.“ Zögernd drehte ich mich zu Dora um. Sie schloss mich kurz in die Arme. „Halt die Ohren steif, Kleine. Und mach dir keine Sorgen, wir passen auf deine Mum auf.“ Ich nickte und versuchte mir ein Lächeln abzuringen. Anschließend nickte ich kurz Kingsley Shacklebolt zu und folgte McGonagall die Treppe hinauf. Wir begegneten keinem einzigen Schüler. Sie räusperte sich. „Mir wurde bereits mitgeteilt, was mit der Schwester ihrer Mutter passiert ist. Wenn sie ein paar Tage Ruhe brauchen, kann ich sie gerne vom Unterricht freistellen...“
Ich schüttelte heftig den Kopf. McGonagall betrachtete mich mit hochgezogenen Brauen: „Sind sie sich sicher?“
Ich nickte. „In ein paar Wochen fangen die Prüfungen an...“, sie schaute immer noch besorgt drein. „Die Prüfungen sind wichtig, aber es gibt sicherlich wichtigeres.“ Wieder schüttelte ich den Kopf. „Ich habe keine meiner Tanten je kennengelernt. Auch nicht meine Großeltern. Die einzige um die ich mir Sorgen mache, ist meine Mutter.“
Sie nickte und schwieg, bis wir das Portrait der fetten Dame erreicht hatten. Sie nannte das Passwort und nickte mir dann zu. „Nun denn, wenn sie es sich anders überlegen sollten, sie wissen wo sie mich finden können. Ihr Koffer wird ihnen in kürze herauf gebracht.“ Ich nickte. „Danke Professor.“ Ihre schmalen Augen fixierten mich einige Sekunden lang, dann nickte sie und drehte auf dem Absatz um.
Gedankenverloren starrte ich ihr hinterher, bis mich ein Räuspern herum fahren ließ. Die fette Dame schaute mich vorwurfsvoll an. „Wie lange soll ich den bitteschön noch sperrangelweit offen bleiben, wann gedenkst du einzutreten?“

Schwarz wie die Nacht: Freundschaften (Harry Potter Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt