Rory
„Nein, verdammt! Das kannst du mir nicht antun! Gabe!"
Als sein Kopf zur Seite fällt, werde ich beinahe hysterisch. Wie es scheint, hat Jeff ihn doch umgebracht. Nur eher, als er gedacht hat. Ich löse Gabes Handfesseln und ziehe die Hände unter dem Körper hervor. Vielleicht kann er besser atmen, wenn er ganz gerade liegt? Wenn er dann überhaupt atmen kann...
Irgendwas an der Situation ist seltsam. Selbst hier drinnen kann ich sehen, dass mit Gabes Hals etwas nicht stimmt. Er scheint fast ein wenig eingedrückt zu sein...Scheiße! Was, wenn Jeff seinen Kehlkopf zerstört hat? Dann stirbt er mir unter den Händen weg und ich kann nichts, rein gar nichts dagegen tun!
Ich werde panisch, zwinge mich aber zur Ruhe. Es muss doch irgendetwas geben, was ich tun kann! Erst einmal blase ich ihm weiter Sauerstoff in die Lunge.
Moment! Es gibt da etwas, was ich tun kann! Ich lasse ihn liegen und renne aus der Hütte, dorthin, wo mein Ranzen steht. Ich suche meine Stiftebox und schütte ihren Inhalt auf den Boden. Wühle nach einem Kugelschreiber. Als ich ihn gefunden habe, schraube ich ihn so schnell wie möglich auf und schütte den Inhalt auf den Boden. Ich werde einen Luftröhrenschnitt machen müssen, sonst erstickt er mir.
Allerdings könnte ich ihn damit genauso gut töten. Wenn ich ihm allerdings nicht helfe, wird er sowieso sterben.
Ich ziehe mein Taschenmesser hervor, das ich immer bei mir habe und kappe das Ende des Kugelschreibers. Dann renne ich mit beidem, Messer und Kugelschreiberhülle, zurück in die Hütte, zu Gabe. Sein ganzes Gesicht ist inzwischen blau angelaufen. Ich taste nach seinem eingedrückten Kehlkopf und der weichen Kuhle an der Stelle, wo der Hals in den Oberkörper übergeht. Dort suche ich nach der Stelle für einen Luftröhrenschnitt. Oh Gott, bitte hilf mir. Ich klappe das Messer aus und stoße es durch die Haut. Nicht tief, nur bis ich keinen Widerstand mehr spüre. Dann schnappe ich mir die Kugelschreiberhülle und führe sie in das Loch. Puste Luft hinein. Noch einmal. Und noch einmal. Unter meinen Händen fühle ich das Herz meines Freundes Trommelwirbel aufführen. Verzweifelt beatme ich ihn weiter. Dann höre ich es. Einen bemühten Atemzug, ein Nach-Luft-Schnappen. Gleich noch einmal. Ich sehe hoch, in Gabes Gesicht. Seine Augen sind nun wieder offen. Eine Hand sucht nach meiner und drückt sie dann fest, bevor sie mir wieder entgleitet. Er ist zu schwach.
Im Dunkeln kann ich seinen Gesichtsausdruck nur verschwommen wahrnehmen, also beuge ich mich näher runter.
„Gabe? Alles in Ordnung?"
Er nickt, schließt dann aber erschöpft die Augen. Seine Atemzüge werden ruhiger, bis ich mir sicher bin, dass er vor Erschöpfung eingeschlafen ist. Das war knapp. Das war verdammt knapp., schießt es mir durch den Kopf. Und noch etwas: Ich will das nicht noch mal machen müssen. Gabes Kopf ist zur Seite gesunken, als ich ihn im Dunkeln noch einmal betrachte. Ich muss dafür sorgen, dass er hier rauskommt. Dringend. Sonst wird Jeff ihn das nächste Mal töten. Bloß wie?
Gabriel
Der Schmerz hämmert von innen gegen meinen Schädel und gibt mir das Gefühl, mein Kopf müsste bersten. Das bisschen Licht, das durch die Holzspalte von außen hereindringt, brennt mir in den Augen und die Luft tut beim Atmen weg. Ich wäre gestern beinahe gestorben.
Ich bin vor Erschöpfung weggenickt, danach. Rory hat mir einen Luftröhrenschnitt verpasst. Er hat mir das Leben gerettet, so viel kann ich trotz der Kopfschmerzen noch feststellen. Und irgendwann danach muss er gegangen sein, während ich geschlafen habe. Bis jetzt. Übelkeit steigt in mir auf. Ich könnte jetzt tot sein.
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Hey! Sorry, dass das so kurz ist! Ich hoffe, es langweilt euch trotzdem nicht zu Tode ;)
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time.
Teen FictionDas Leben ist nichts für Außenseiter. Gabriels Leben verändert sich von Grund auf, als er und seine Freundin auf der Straße überfallen werden. Von einem Moment auf den anderen ist er stumm und muss sich neu zurechtfinden in einer Welt, die ihm fei...