Jahr 6 - Kapitel 3

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"Katie! Katie! KATIE!" Eine Hand wedelt vor meinem Gesicht herum und ich drehe mich zu Kylie. "Was?" "Auf der Suche nach einem grauen Paar Augen?!" Brandon sieht sie verrwirt an. "Wovon redest du?" "Weißt du wovon sie spricht, Annabeth?" Annabeth nickt und Jasper wirft seinem Freund einen verwirrten Blick zu. "Ich weiß nicht was ihr meint." Annabeth und Kylie grinsen sich an während Brandon und Jasper weiterhin verwirrt sind. "Würdet ihr euren leicht verwirrten Freunden vielleicht erklären worüber ihr redet?" "Darüber, dass Katie und Draco Malfoy zusammen sind." "WAS?!" Seufzend drehe ich mich wieder zur Masse an Hogwartschülern und suche nach dem vertrauten Blondschopf. "Ahhhh, deshalb sucht sie dauernd die Menschenmasse ab." "Na klar, sie sucht nach Draco." Plötzlich umarmt mich jemand von hinten. "Du suchst nach mir?" "Erschreck mich nicht so. Ja, ich hab' nach dir gesucht." Er dreht mich zu sich um und küsst mich. "Awwwwww!" Augenverdrehend ziehe ich Draco in den Zug.

Wir sitzen im Zug. Brandon, Kylie, Jasper und Annabeth auf der einen und Draco und ich auf der anderen Seite des Ganges. Die dämliche Schnepfe Pansy Parkinson wollte sich zu uns setzen, aber als sie mich sah verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck und sie ging wieder. Zum wiederholten Mal glaube ich zu sehen wie sich Dracos Tasche auf der Gepäckablage über uns bewegt. Zuerst denke ich mir, dass ich mir das nur einbilde, aber dann sehe ich eine Schuhspitze neben Dracos Tasche und es macht KLICK. Ron hat sich doch mal verplappert und mir erzählt, dass Harry einen Tarnumhang hat! Ich hole einen Block und einen Stift aus meiner Tasche.

Halt mich für verrückt, aber ich glaube, dass da jemand auf der Gepäckablage ist!

Ich schiebe den Block zu Draco rüber und halte ihm den Stift hin.

Du bist nicht verrückt, denn ich glaub das auch!

Erleichtert über die Tatsache, dass ich doch nicht den Verstand verliere, entspanne ich mich.

Ich habe das Gefühl, es ist Harry unter seinem Tarnumhang!

Wieso sollte er dort oben hocken und uns beobachten?

Vielleicht, weil er dir noch immer nicht ganz über den Weg traut, weiß, dass dein Vater ein Todesser ist, und deshalb denkt, dass du auch einer bist?!

Draco sieht mich skeptisch an und schüttelt den Kopf.

Denk mal drüber nach, es ist vorstellbar!

Den Rest der Zugfahrt verbringen wir schweigend. Draco starrt aus dem Fenster während ich meinen Kopf auf seine Schulter lege und vor mich hin döse.

"Draco, wir sind da." Er beugt sich zu mir runter. "Geh schon mal vor, ich komm' gleich nach." "Okay, aber mach nichts wofür du Ärger bekommen könntest und gib ihm bitte keinen Grund dir nochmehr zu misstrauen." Draco nickt, küsst mich auf die Stirn und ich steige mit den anderen aus.

Seufzend streife ich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. "Was fällt dir dämlichen Gans eigentlich ein neben MEINEM Draco zu sitzen!?" Pansy funkelt mich wütend an. Wieso hat sie sich überhaupt gegenüber von mir hingesetzt, wenn sie mich doch so sehr hasst? Da ich im Moment keine Lust auf eine Unterhaltung mit ihr habe ignoriere ich sie einfach. "Halt dich von Draco fern du blöde Kuh sonst-" "Ach, halt doch den Mund Pansy." Erleichtert rutsche ich etwas mehr an Annaneth ran, damit Draco auch noch Platz hat. Pansy sieht mich durch zugekniffenen Augen an und sieht aus, als würde sie gleich über den Tisch springen und mich umbringen. Um sie zu provuzieren rutsche ich näher zu Draco und lege meine Hand auf seinen Arm. "War es Harry?" Draco nickt und ich suche den Gryffindor-Tisch nach Harry ab. Wie immer sitzt er neben Ron und Hermine. "Weswegen hat er dich beobachtet?" "Er traut mir nicht über den Weg und er hat mich damals, als ihr in der Winkelgasse wart, bei Borgin und Burkes gesehen. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht der bin für den er mich hält und bin gegangen." Ich lächle Draco an und genieße es wieder in Hogwarts zu sein.

Wer hätte gedacht, dass es so anstrengend ist ein Sechstklässer zu sein! Jeder Lehere gibt uns imens viele Hausaufgaben auf, die wir meistens in den 'Freistunden' erledigen müssen, weil wir sonst vorne und hinten nicht damit zurechtkommen. Daran, dass Snape jetzt Verteidigung gegen dir dunklen Künste und Slughorn Zaubertränke unterrichtet, haben sich einige noch immer nicht gewöhnt. Ohne die Zwillinge ist es verdammt ruhig in Hogwarts. Kylie und Annabeth sind oft mit Brandon und Jasper unterwegs. Draco sehe ich auch so gut wie gar nicht und wenn ich es doch tue ist er total fertig. Dadurch sieht mein Tag so aus, dass ich nach dem Unterricht mit Nyx in meinem Schoß im Gemeinschaftsraum sitze und entweder Hausaufgaben mache oder ein Buch lese.

Gelangweilt schlendere ich durch die Gänge als mir Lavender Brown und Parvati Patil, aus Gryffindor, entgegen kommen. "Hast du schon gehört, jemand hat Katie Bell verflucht." "Die Arme, jetzt liegt sie im St.-Mungo-Hospital." Die zwei verschwinden um die nächste Ecke. Ich sehe im Augenwinkel wie jemand in eines der Klassenzimmer geht und wenn ich mich nicht täusche hatte dieser jemand weißblonde Haare. Neugierig und auch etwas besorgt betrete ich das Klassenzimmer. Wie vermutet war es Draco, der hier reingegangen ist. Er steht vor einem Tisch, hat dir Hände darauf abgestützt und hält den Kopf gesenkt. Langsam gehe ich auf ihn zu und lege ihm eine Hand auf die Schulter. Er hebt den Kopf und seine grauen Augen schimmern, als wenn er kurz vorm Weinen wäre. Der Anblick tut mir im Herzen weh. Ich schlüpfe unter seinem Arm hindurch, schlinge meine Arme um ihm und halte ihn ganz fest. Draco steht kurz einfach nur da und lässt sich von mir halten bevor er seine Arme um mich legt, mich noch näher an sich drückt und zu schluchzen beginnt. Ich weiß nicht wieso er so am Ende ist, aber ich weiß, dass ich ihm im Moment mit der Umarmung mehr helfe als mit Wörtern und dass er es mir sagen wird, wenn er dazu bereit ist. Hoffentlich!

Friendship is stronger than anythingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt