Jahr 7 - Kapitel 8

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Niedergeschlagen starre ich auf meine Hände, zu bedrückt um mit anzusehen was gleich passieren wird. Ich kann die Blicke aller anwesenden auf mir spüren und die unangenehme Stille beginnt mich zu erdrücken. Plötzlich ergreift eine Hand die meine und drückt sie fest. Überrascht hebe ich den Kopf und blicke in die grauen Augen, von denen ich dachte sie nie wieder zu sehen. "DRACO!" Man kann es Lucius ansehen, dass er langsam ungeduldig wird. "Nein!" Erneut herrscht Stille und auf dem Gesichr jedes Einzelnen ist die Überraschung deutlich zu sehen, denn niemand hat damit gerechnet und schon gar nicht ich. Ungläubig starre ich Draco an, denn das kann nur ein Traum sein. Aber es war kein Traum, denn ich konnte Dracos Hand in meiner spühren und die Liebe in seinem Blick sehen. Wieso? Wieso ist er geblieben? Jetzt ist seine Mutter völlig allein mit diesem Monster! Wieso hat er sich also für mich entschieden? Meine Gedanken werden unterbrochen als ich sehe wie ein vor Wut kochender Lucius seinen Zauberstab auf seinen Sohn richtet. "CRUCIO!" Obwohl ich blitzschnell meinen Zauberstab ziehe trifft der Fluch Draco bevor ich einen Schutzschild zaubern kann. Dieser wird von dem Zauber mit voller Wucht getroffen, sodass er vor Schmer aufschreit, meine Hand loslässt und zu Boden fällt, wobei er dabei mit dem Kopf hart auf dem Boden aufkommt. Panik breitet sich in mir aus als ich mich neben ihn hinknie und seinen bwusstlosen Körper betrachte. Plötzlich passiert alles ganz schnell. Ich sehe wie Narzissa ihren Zauberstab zückt und im nächsten Moment sackt Lucius lebloser Körper zu Boden, Narzissa ist an meiner Seite und betrachtet ihren Sohn mit Sorge. Im nächsten Moment höre ich einen überraschten Aufschrei, denn Harry, der quietschlebendig ist, rollt sich aus Hagrids Armen und rennt in Deckung. Daraufhin jubeln die Verteidiger von Hogwarts während sich einige Todesser schleunigst aus dem Staub machen und im nächsten Moment herrscht wieder das reinste Chaos, denn der Kampf ist wieder in vollem Gang. Während um uns herum Flücher durch die Luft fliegen bringen Narzissa und ich Draco an einen Ort, der etwas besser vom Geschehen abgeschirmt ist, und ich errichte einen Schutzschild um uns. Für einen kurzen Moment herrscht Stille zwischen uns beiden. "Wieso hast du ihn umgebracht, er war doch immerhin dein Mann?" "Nein, das war ein Monster an das ich meinen Mann, den Menschen in den ich mich einst verliebt habe, verloren habe. Ich wusste ja, dass er zu vielem fähig ist, aber unserem eigenen Sohn dem Cruciatus-Fluch aufzuhalsen hätte nicht einmal ich ihm zugetraut." Erneut sagt keiner von uns ein Wort. Besorgt sehe ich auf Draco hinab während diese eine Frage in meinem Kopf herumschwirrt. Wieso hat er sich für mich entschieden? "Er hat oft von dir erzählt." Verwirrt sehe ich Narzissa an, die ein Lächeln im Gesicht hat. "Draco. Anfangs hat er dich immer als das Mädchen beschrieben, das ihm als einzige die Stirn geboten hat und richtig nervenraubend war. Irgendwann habe ich ihn dann gefragt ob er dich denn hasst, da er immer so negativ über dich sprach." Ihr Lächeln wird breiter und sie sieht mich liebevoll an. "Daraufhin hat er gesagt, dass er dich nicht hasse sondern liebe." Ich blicke wieder zu Draco und eine einzelne Träne kullert meine Wange runter. "Er wusste, dass dieser Tag kommen würde, weißt du. Wir wussten es beide. Mir war von Anfang an klar, dass er sich für dich entscheidet." "Aber wieso?" "Weil er dich mit ganzem Herzen liebt und alles dafür geben würde um bei dir zu bleiben, selbst wenn es heißt mich zurückzulassen." Da ich mir jetzt etwas schuldig vorkomme senke ich den Kopf, um ihr nicht in die Augen sehen zu müssen. "Das ist schon in Ordnung, Katie, denn ich weiß du liebst ihn genauso sehr wie er dich. Ich liebe meinen Sohn und mein größter Wunsch ist, dass er glücklich ist und das ist er, wenn er mit dir zusammen ist." Bevor ich etwas darauf antworten kann schlägt Draco seine Augen auf. Stöhnend setzt er sich auf und bevor er auch nur irgendetwas sagen kann falle ich ihm um den Hals. "Ganz ruhig Katie, mir geht es gut." Etwas widerwillig löse ich mich von ihm. "Mom, ist er?" Narzissa nickt stumm und Draco sieht aus als wäre gerade eine sehr schwere Last von ihm genommen worden. Draco umarmt seine Mutter. "Jetzt bist du endlich frei." Um ihren Mutter-Sohn-Moment nicht zu ruinieren sehe ich mich etwas um. Es ist schwer zu sagen wer am gewinnen ist, denn der Kampf ist noch voll im Gange. "Na dann, wir sollten besser da raus gehen und unseren Freunden helfen." Wir zücken unsere Zauberstäbe und Seite an Seite ziehen wir in den Kampf.

Erschöpft lehne ich mich gegen den Baum. Der Kampf ist vorbei. Voldemort ist tot. Wir haben gewonnen. Aber zugleich haben wir so viel verloren. Fred, Lupin, Tonks und noch so viele mehr. "Darf ich mich zu dir gesellen?" Ich rutsche etwas zur Seite und Draco lässt sich neben mir nieder. Die nächsten Minuten sagt keiner von uns etwas, wir sitzen einfach nur da und genießen die Anwesenheit des anderen. "Du hast gedacht ich würde mich für die dunkle Seite und gegen dich entscheiden." Da es keine Frage sondern eine Feststellung war starre ich einfach weiter stumm auf den See. "Das war auch der Grund, weshalb du letztes Schuljahr so traurig warst." Erneut antworte ich nicht darauf sondern bleibe still. "Lass mich raten, Pansy hat dir den Gedanken in den Kopf gesetzt." Ich spüre wie sich Tränen in meinen Augen bilden. "Wieso hast du ihr geglaubt?" "Weil es völlig logisch für mich klang!" Die ersten Tränen kullern meine Wangen runter. "Du musstest eine Wahl treffen zwischen der Frau die dich groß gezogen hat, die dich mit ganzem Herzen liebt, die alles für dich tun würde und mir." Aus den wenigen Tränen ist mittlerweile ein ganzer Wasserfall geworden. Draco hebt mich auf seinen Schoß, schlingt die Arme um mich und hält mich fest. "Ich bereue meine Entscheidung nicht und wenn ich mich nochmal entscheiden müsste würde ich wieder dich nehmen." "Aber wieso ausgerechnet mich? Ich bin doch nur ein kleines, unbedeutendes Mädchen." Schluchzend vergrabe ich mein Gesicht in seinem T-Shirt. "Du bist viel mehr als das. Du bist hübsch, klug, lustig, tapfer, talentiert, hilfsbereit, liebenswert. Du bist das Mädchen, das ich von ganzem Herzen liebe und das ich nie mehr gehen lassen werde. Aber vor allem bist du das Mädchen, das immer das Gute in mir gesehen hat. Alle anderen haben mich immer für einen arroganten, egoistischen, verlogenen Mistkerl gehalten und das war ich ja auch. Aber trotz der vielen Standpauken, die du mir gehalten hast, und der vielen Ohrfeigen oder Schläge, die ich einstecken musste, hast du immer geglaubt, dass ich auch etwas Gutes in mir habe. Ich war immer so ein Mistkerl, weil ich von meinem Vater so erzogen wurde, aber ich wollte nie so sein. Du hast mir geholfen ich selbst zu sein, du hast mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Dafür werde ich dir auf ewig dankbar sein. Deshalb habe ich mich für dich entschieden und ich würde es jeden Tag wieder tun." Ich hebe den Kopf und blicke in Dracos graue Augen, in denen ich nichts als Liebe entdecken kann. Sanft wischt er die Tränen von meinen Wangen und küsst mich schließlich. "Ich liebe dich, Katie, und das werde ich auch immer tun." "Ich liebe dich, Draco, von ganzem Herzen."

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