Mein Wecker rebellierte, es war 06:30 Uhr. Ich bin lange nicht mehr um diese Zeit aufgestanden, nach dem Brand bin ich vier Monate nicht zur Schule gegangen und dann meinten die Sozialarbeiter ich solle wegziehen, um besser loslassen zu können. Das ist jetzt der erste Schultag nach 6 Monaten, mit den Sommerferien. Irgendwie bin ich sehr nervös stellte ich erschrocken fest, obwohl es doch eigentlich nur eine neue Schule ist. Aber was Soll's ich muss in einer halben Stunde beim Frühstück sitzen und dann zur Schule gehen. Ich rieb mir meine verheulten und verschlafenen Augen und ich bemerkte erst jetzt, dass ich vergessen hatte die Fensterläden zu schließen. Hier gab es keine Rollläden. Die Sonne warf ihr Licht durch mein Fenster und Schatten von Bäumen, ich mochte dieses Zimmer mit dem schönen Ausblick.
Als ich angezogen war ging ich wieder in den Speisesaal und setzte mich an den gleichen Tisch wie gestern Abend. Hunger hatte ich nicht, dazu war ich zu aufgeregt aber, etwas zu trinken könne mir nicht schaden, dachte ich.07:50 Uhr
Ich war bis jetzt noch die einzige im Klassenraum und deshalb setzte ich mich nach ganz hinten, rechts. Der Klassenraum war nicht sehr groß aber dafür hell, sehr schön, hell sogar. Ich mochte helle Räume. Jetzt würde gleich der Unterricht beginnen und meine Aufregung stieg um jede Minute. Ich würde jetzt Chemie haben eins meiner Lieblingsfächer, also holte ich schon mal Block, Stifte und mein Buch heraus. Da kam jemand in die Klasse und setzte sich ebenfalls in die letzte Reihe aber auf die andere Seite, mir kam das Gesicht aus dem Augenwickel bekannt vor. Es war Josh, als ich mich umschaute. Er starrte aus dem Fenster und rührte sich nicht bis all die Anderen Schüler in die Klasse kamen. Es war inzwischen eine Minute vor Acht und da kam auch schon der Lehrer in die Klasse. Der Lehrer sagte:" Guten Tag meine Schüler, heute haben wir eine neue Schülerin bekommen!" Genau das war, dass wovor ich mich die ganze Zeit gefürchtet habe das er mich vor der ganzen Klasse vorstellen will. "Steh bitte auf, Mina, " sagte er fordernd. Alle Köpfe drehten sich zu mir nach hinten als ich den Anweisungen folgte, habe ich schon mal erwähnt das ich es hasse angestarrt zu werden? Das erinnert mich immer wieder an den Tag nach dem Brand, alle haben mich angestarrt und getätschelt, dass es ihnen doch so leid tun würde und das sie meine Lage vollkommen verstehen würden. Ich war so sauer und natürlich traurig, dass ich brüllte das keiner meine Situation verstehen würde. Niemand konnte diese Situation kennen, weil niemand die Schreie meiner Familie hören konnte, niemand sah wie sie versuchten aus dem Haus heraus zu kommen, niemand hat das gesehen was ich gesehen habe. Ich bin in das Haus damals hineingelaufen weil ich wenigstens meine kleinen Brüder retten wollte aber ich gelangte nicht zu ihnen durch. In weiter ferne hörte ich die Sirenen der Feuerwehr aber es würde dauern bis sie da waren. Ich versuchte mich weiter zu kämpfen, durch die Flammen und den Rauch aber ich sah kaum etwas und dann auf einmal war ein qualvoller langer Schrei zu hören und dann war alles still, nur das Knarren und das Ächzen des Holzes hörte man. Tränen liefen mir die ganze Zeit schon über das Gesicht, ich versuchte weiter zu gehen und stolperte mit dem Fuß über etwas. Ich senkte meinen Blick und sah in die Augen meines kleinsten Bruders Jeremia, ich taumelte Schritte zurück und knallte mit dem Kopf gegen einen Holzbalken. Die Augen von Jeremia waren weit aufgerissen und schrieen nach Hilfe aber ich konnte ihm nicht mehr helfen, das wusste ich. Ich konnte nicht mehr und lief aus dem Haus und brach heulend zusammen, das war die schlimmste Nacht meines ganzen Lebens.
Der Lehrer riss mich aus meinen Gedanken und sagte:" Ich bin Mr. Fly, du kannst dich setzten." Ich setzte mich schnell hin und starrte in mein Buch weil ich nicht wollte das jemand die Tränen in meinen Augen sah.
Nach den 6 Stunden Unterricht war ich völlig erschöpft, immer die selben Momente wo die Lehrer mich in den Klassen vorstellten und immer wieder diese Blicke und immer wieder die selben Gedanken. Am schlimmsten war Sport, ich bin zwar recht sportlich aber ich musste direkt etwas vor der ganzen Klasse vormachen. Zum Glück habe ich mich nicht komplett blamiert, aber ich war kurz davor.
Ich hatte nach der Schule immer noch keinen Hunger und ging deshalb direkt auf mein Zimmer. Ich dachte über den Tag nach und mir wurde bewusst, dass Josh mich die ganze Zeit immer mal wieder beobachtet hatte, aber warum, was war an mir so interessant, was könnte ich schon haben? Ich ging nach draußen und machte dort meine Hausaufgaben, es war so schönes Wetter. Auf dem Weg nach draußen dachte ich über Josh nach und ich kam zu der Erkenntnis das ich ihn echt hübsch fand, aber wie gesagt was würde er von mir wollen?
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Quillcity (Pausiert)
FantasiMina ist 16 Jahre alt, wunderschön und klug. Sie geht gemeinsam mit ihrem Klassenkameraden Josh auf die Spring Highschool in Little Springs. Die Beiden sind eher die Außenseiter in ihrer Klasse, doch als Mina eine Nachricht erhält ändert sich alles...