Kapitel 5

583 34 8
                                    

Nachdem ich meinen Kakao ausgetrunken und das Geld dafür auf den Tisch gelegt hatte, verabschiedeten wir uns von Matheo und machten uns dann auf den Weg in den Park. Antoine überzeugte mich davon, dass der Tuileries Garden der Schönste sei, sodass wir uns für diesen entschieden. Als wir dort ankamen, stand mir der Mund beinahe offen. Antoine hatte nicht übertrieben. Wir waren von allen Seiten vom Grünen umgeben, haufenweise Blumen an jeder Ecke und in der Mitte ein riesiger Brunnen. " Wow, das ist..." mir stockte der Atem "Wunderschön oder?", sein Blick ruhte auf mir. "Ja, danke, dass du mich hierher gebracht hast", um meine Aussage zu stützen oder auch wegen einer unglaublichen Welle der Zuneigung, die mich überflutete, schloss ich Antoine in eine feste Umarmung. Zuerst versteifte er sich, doch bereits nach einigen Sekunden schlang auch er die Arme um mich und schleuderte mich schließlich sogar durch die Luft. "Heeyy, lass mich runter!", schrie ich laut lachend.
"Entschuldigung Madame,  ich wollte sie nicht unsittlich berühren." Sobald er diesen Satz ausgesprochen hatte, konnte ich nicht mehr vor Lachen und auch er schüttelte sich und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Was machte er nur mit mir? "Ohh Gott, du bist einfach-" wieder musste ich lachen "fantastisch, hab ich recht?" Herausfordernd schaute er mich an. " Hahah, etwas viel Selbstbewusstsein, findest du nicht? "
"Nein, überhaupt nicht. Ich finde uns beide zusammen halt ganz fantastisch!" Mit diesen Worten nahm er meine Hand,  die wie ein Puzzleteil in seine passte und zog mich weiter. In mir breitete sich eine angenehme Wärme aus "Lass uns zum Brunnen gehen." Ist der so toll,  wie er von weitem aussieht?"fragte ich. "Ja,definitiv", erwiderte er "und außerdem ist es ein Wunschbrunnen", fügte er zwinkernd hinzu.

Der Brunnen war riesig. Überall auf dem Boden konnte man Geldstücke erkennen,etliche Menschen mussten sich hier schon etwas gewünscht haben, auch ich nahm mir ein Cent-Stück, warf es in den Brunnen und wünschte mir etwas. Was, konnte sich wohl jeder denken. Ich drehte mich um und schaute Antoine an, der einige Meter abseits stand und mich gedankenverloren beobachtete. Als er bemerkte, dass ich ihn ebenfalls ansah, kam er auf mich zu und schlang seine Arme von hinten um meinen Körper. Leise begann er zu reden: "Kannst du mir erklären, wieso sich das hier...das zwischen dir und mir, so richtig anfühlt, obwohl es noch nichtmal begonnen hat? Liv, ich will nicht, dass das hier endet." Ich drehte mich um, sodass ich ihm nun direkt in die Augen sah:"Das hier", ich fuchtelte mit meinen Händen zwischen uns herum " wird so schnell nicht enden, denn es ist der Anfang." Langsam ließ er von mir ab und auch wenn er es scheinbar verbergen wollte, konnte ich Verzweiflung in seinen Augen sehen. Er griff in seine Hosentasche und holte ein Handy heraus:"Lass uns ein Foto machen, Erinnerungen sind immer gut." Mit einem Lächeln versuchte er seinen traurigen Gesichtsausdruck zu überspielen. Er legte einen Arm um mich und schoss das Foto. Wie hätte es auch anders sollen, sah ich darauf natürlich nicht gerade gut getroffen aus. "Das ist schrecklich, können wir nicht noch eins schießen?" jammerte ich. "Nein",entgegnete er die Augen auf das Bild gerichtet "das Bild ist toll, es ist echt, es ist-.. es wird mich uns nicht vergessen lassen."

Du, ich und die Welt (Antoine Griezmann)Where stories live. Discover now